Beethoven Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur

Das war ein Witz ;-)
Aber in der Tat sind die anderen Instrumente nur etwas besser...
Sie sind zumindest einigermaßen auf den Kammerton gestimmt und man erkennt noch, welche Töne es sein sollen.
 
Was für eine Kadenz spielst du da? Die ist interessant, aber ich habe die noch nie gehört und war vor allem über die von G-Dur halbwegs weit entfernte Tonart F-Dur überrascht, welche gefühlt einen Großteil der Kadenz irgendwie dominiert hat. Und ich war auch über die Länge der Kadenz erstaunt.

???

Die Kadenz bewegt sich weitgehend im Bereich B-Dur ... g-Moll, was also in einem G-Dur-Satz keineswegs abwegig ist. Gut: As-Dur ist ein wenig dabei (ca. 17:20 - 17:50; ich höre es dort als neapolitanische Funktion, hinleitend zum D7, Dominante vom g-Moll und vom gesamten Satz). Aber F-Dur beobachte ich da nicht, schon gar nicht im "Großteil der Kadenz". Haben wir dasselbe Video angesehen?

Murray Perahia spielte diese Kadenz auch (mit dem Concertgebouw) - ganz sagenhaft, wie ich finde.

@ Blüte: vielen Dank - Respekt! (Die Beethoven'schen Klavierkonzerte sind mir besonders nahe und lieb, weil ich sie 2000/2001 als dritter und später erster Bratschist in einem hiesigen Orchester mitgespielt habe, in dem ich meine Frau kennenlernte...)
 
Die Kadenz bewegt sich weitgehend im Bereich B-Dur ... g-Moll, was also in einem G-Dur-Satz keineswegs abwegig ist. Gut: As-Dur ist ein wenig dabei (ca. 17:20 - 17:50; ich höre es dort als neapolitanische Funktion, hinleitend zum D7, Dominante vom g-Moll und vom gesamten Satz). Aber F-Dur beobachte ich da nicht, schon gar nicht im "Großteil der Kadenz". Haben wir dasselbe Video angesehen?

Murray Perahia spielte diese Kadenz auch (mit dem Concertgebouw) - ganz sagenhaft, wie ich finde.
Erklärung: Es gibt zum Kopfsatz des G-Dur-Konzerts zwei Originalkadenzen des Komponisten zur Auswahl, hier erklingt die häufiger gespielte Nummer Eins.
Kadenzen zu diesem Konzert gibt es zahlreiche:
http://imslp.org/wiki/Piano_Concerto_No.4,_Op.58_(Beethoven,_Ludwig_van)
Die Brahms-Kadenzen könnten eine gute Alternative sein, wenn man nicht das Original wählen möchte.

LG von Rheinkultur
 
Danke, lieber Rheinkultur, dass es verschiedene Kadenzen gibt, war mir schon bewusst. (Nicht aber, dass es von LvB daselbst gleich zweie gibt.)

Vielmehr wollte ich aber zum Ausdruck bringen, dass ich DonBos' Beobachtung nicht nachvollziehen kann, diese Kadenz (also Nr. 1 von LvB selbst) bewege sich großenteils im Bereich F-Dur - und hatte ihn deswegen un poco giocoso gefragt, ob wir dasselbe Video vor Augen hätten.
 
Danke, lieber Rheinkultur, dass es verschiedene Kadenzen gibt, war mir schon bewusst. (Nicht aber, dass es von LvB daselbst gleich zweie gibt.)
Maurizio Pollini spielt hier einmal die zweite Beethoven-Kadenz:



Vermutlich ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob man sich für die eine oder für die andere Kadenz entscheidet - oder ob man die angebotenen Fassungen der Nachgeborenen fallweise bevorzugt. Vielleicht verrät uns Stilblüte ja, ob sie von vornherein die erste Originalkadenz gewählt oder aber Alternativen geprüft hat, um sich dann doch wieder für das Original zu entscheiden. Auf jeden Fall überzeugt das Ergebnis - und das umso mehr, wenn man die Begleitumstände kennt: Ein vom Blatt spielendes Orchester kann einen Solisten naturgemäß nicht so richtig "tragen", weil es mehr mit dem eigenen Notentext beschäftigt ist als mit der Aufgabe, mit dem Solisten atmend und organisch verschmolzen zu musizieren. Dafür fehlt dann schlicht und ergreifend die notwendige Einstudierungszeit, was aber vermutlich allen beteiligten Personen (Dirigent/Prüfungskandidat, Orchestermitglieder und die Prüfungskommission) bewusst sein dürfte. Ausbaden muss das dann die Solistin, die sich niemals so richtig freispielen kann, wenn das Orchester eigentlich immer "schleppt".

@Stilblüte: Was Du aus dieser Situation gemacht hast, ist grandios. Diese Interpretation ist sehr überzeugend und souverän - umso mehr darf man Dir eine Neuauflage mit diesem oder auch einem anderen Konzert unter günstigeren Bedingungen wünschen. Leider ist es gar nicht so selten, dass beim Symphoniekonzert in der Vorbereitungsphase für das Orchester oft ein ebenfalls im Programm befindliches Solokonzert eher zu kurz kommt.

LG von Rheinkultur
 
Ich habe nicht lange darüber nachgedacht, sondern wollte von vornherein die "übliche" Kadenz spielen. Erstmal schön brav bleiben, ich spiele das Konzert ja zum ersten Mal und muss erstmal damit warm werden, bevor ich Experimente wage. Außerdem finde ich die Kadenz von Beethoven sehr gelungen: Sie klingt wunderschön, ist raffiniert gebaut und dabei gar nicht so wahnsinnig schwer zu spielen.

@Rheinkultur: Danke für dein Kompliment. Ich denke, es ist üblich, dass man als Solist nur sehr wenig Probenzeit mit dem Orchester bekommt. Wenn es eine Probe + Generalprobe ist, darf man vermutlich schon dankbar sein. Allerdings ist das in diesem Fall dann wohl ein Orchester, was das Spiel mit Solisten gewöhnt ist und das Konzert schon oft gespielt hat, und dasselbe wird für den Dirigenten gelten.
Ich wünsche mir sehr, irgendwann mal mit einem ganz 100%ig professionellen Orchester zu spielen!
 
Ich habe nicht lange darüber nachgedacht, sondern wollte von vornherein die "übliche" Kadenz spielen. Erstmal schön brav bleiben, ich spiele das Konzert ja zum ersten Mal und muss erstmal damit warm werden, bevor ich Experimente wage. Außerdem finde ich die Kadenz von Beethoven sehr gelungen: Sie klingt wunderschön, ist raffiniert gebaut und dabei gar nicht so wahnsinnig schwer zu spielen.
Strukturell und formal ist die meistgespielte Kadenz in der Tat eine sehr gute Wahl und den meisten späteren Arbeiten vielfach deutlich überlegen. Das liegt sicherlich auch daran, dass Aufwand und Ergebnis in einem günstigen Verhältnis zueinander stehen - dann stört das "Übliche" vermutlich niemanden.

@Rheinkultur: Danke für dein Kompliment. Ich denke, es ist üblich, dass man als Solist nur sehr wenig Probenzeit mit dem Orchester bekommt. Wenn es eine Probe + Generalprobe ist, darf man vermutlich schon dankbar sein. Allerdings ist das in diesem Fall dann wohl ein Orchester, was das Spiel mit Solisten gewöhnt ist und das Konzert schon oft gespielt hat, und dasselbe wird für den Dirigenten gelten.
Ich wünsche mir sehr, irgendwann mal mit einem ganz 100%ig professionellen Orchester zu spielen!
Möge Dein Wunsch in Erfüllung gehen! Vom spieltechnischen und musikalischen Können her dürften die Orchestermitglieder zumindest mehrheitlich vor dem Sprung in ein gutes Berufsorchester stehen, das ist unschwer zu hören. Als kritisch ist eher die zu knapp bemessene gemeinsame Probenzeit anzusehen, da ein gemeinsames interpretatorisches Gestalten erst dann realisierbar ist, wenn das Zusammensein und Nichtschleppen quasi von selbst gelingt. Dafür braucht man mehr als Verständigungs- und anschließende Generalprobe, aber das will natürlich organisiert und finanziert sein, was unter diesen Umständen eben nicht möglich ist. Das ist wie mit der Kammermusik: Zwei exzellente Geiger und jeweils ein exzellenter Bratscher und Cellist könnte man ad hoc zu einem Streichquartett formieren. Mit einem langjährig eingespielten guten Streichquartett wird eine solche Formation ganz sicherlich nicht konkurrieren können.

LG von Rheinkultur
 
Ja tja, wie gesagt, das IST eigentlich ein Profiorchester (durchwirkt mit ein paar Studenten)... eigentlich, denn es ist sozusagen das Abstellgleis-Orchester. Die Bezahlung ist mies, und es ist einzig und allein dazu da, den Dirigierstudenten als Probeorchester zu dienen. Man kann es auch für Konzerte kaufen, allerdings stehen da Leistung und Preis in einem Missverhältnis (obwohl natürlich für jeden einzelnen Musiker immernoch sehr wenig übrig bleibt).
Entsprechend gering ist Motivation und Einsatz ausgeprägt. Das Spielniveau schwankt meiner Meinung nach auch stark unter den Musikern. Manche können nichtmal gerade Viertelnoten spielen, andere spielen wirklich gut.
 
Ich habe das Konzert nochmal in besserer Videoqualität hochgeladen. Ich bin ganz beglückt, dass sogar ich technischer Analphabet das mit Audacity und dem Windows movie maker geschafft habe (habe vorher mit einem Steinzeitprogramm von Nero von 2006 gearbeitet, das genau nichts konnte und dafür die Bildqualität vermiest hat. Oder ich habs einfach bis heute nicht kapiert.)

 
???

Die Kadenz bewegt sich weitgehend im Bereich B-Dur ... g-Moll, was also in einem G-Dur-Satz keineswegs abwegig ist. Gut: As-Dur ist ein wenig dabei (ca. 17:20 - 17:50; ich höre es dort als neapolitanische Funktion, hinleitend zum D7, Dominante vom g-Moll und vom gesamten Satz). Aber F-Dur beobachte ich da nicht, schon gar nicht im "Großteil der Kadenz". Haben wir dasselbe Video angesehen?
Oh, du hast in der Tat recht. Ich habe gerade noch einmal ins Video reingehört. Und das vermeintliche F-Dur ist in der Tat B-Dur. Keine Ahnung was mich da geritten hat, dass ich das im Kopf als F-Dur gehört habe. Wahrscheinlich war ich zu der Zeit einfach zu müde, um noch klar denken zu können. :-)
 

Gerade entdeckt: Superschön!
 
... und auch nochmal ein Wort von mir hierzu ;-)
Und zwar deswegen, weil ich mir diese Aufnahme zur Zeit sehr gern und oft anhöre.

Stilblüte, Du lamentierst in anderen Fäden herum wie eine nervig-quirlige 5-jährige Klavierschülerin - und dabei gelingt Dir das hier... :super:

Es handelt sich hier um nicht mehr und nicht weniger als die beste Aufnahme dieses Konzertes (ich meine, der Welt, bzw. aller Zeiten).

Kein Solist/Dirigenten-Pärchen hat jemals dieses hervorragend treffende Gefühl und Gespür für musikalische Gestaltung in dieses Konzert gelegt - ganz gleich, welche weltberühmte Namen man hier auch aufrufen mag.

Die erste und einzige Aufnahme dieses Konzertes, die ich überhaupt akzeptiere, und die in meiner Musiksammlung ist.
Weiter so. :super:

(aber erwarte jetzt nicht, dass ich die Brieftasche zücke, und den Mäzen spiele. Jeder, der sich für den harten/kargen Beruf des Musikers in der heutigen Zeit entscheidet, muss auch wissen, was er da tut).

Dennoch:

Glanzleistung mit Stern.
 
wäre mir immer noch lieber als ein [...] Oberlehrer...
Ein Oberlehrer ist immer noch besser als ein kleiner Klavier-und Flügelverkäufer, der permanent auf Leuten rumhackt, die ihm das karge Geschäft kaputtmachen (indem sie prima klingende Aufnahmen mit exzellenten Digitalpianos öffentlich machen - die auch noch viel billiger sind als das mechanische Zeug, das er verkaufen will). Jetzt kennen wir Deine Motivation, nicht wahr?

(Sorry, Stilblüte)
 
Hallo Stilblüte . Ich hab ja jetzt erst gesehen ,dass Du auch schon in Orchestern spielst . Toll ! Einfach toll . Du hast einen grossen Bewunderer mehr :kuscheln:
Liebe Grüsse
Moni
 

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