Hallo Bia,
weder das Bechstein, noch das Steinway wird deiner Tochter gefallen. Kinde haben, zumal wenn sie wirklich musikalisch sind, ein sehr feines Gehör und dafür sind beide Klaviere viel zu mächtig!
Stell dir einfach mal das Bechstein oder das Steinway vor und dazu, dass du nur eine Stunde am Tag daran sitzten und spielen müsstest. Nach spätestens einer Viertelstunde würden dir die Ohren dröhnen. Und wer als Kind will schon einen schwarzen Kasten vor Auge haben?
Diese typisch deutsche Manie, dass ein Klavier besser sei, je höher und klanglich lauter es daherkommt, ist längst überholt.
Die Amerikaner machen es uns hier vor.
Während in Asien neue Klaviere unter deutschen Namen immer lauter eingestellt werden, kommt man in Amerika davon vollkommen ab. Leise akustische Klaviere sind der hit und noch dazu bunt bemalt und individuell designed. Daran haben Kinder Spaß und Freude.
Der Klang muss gut sein, was aber nicht heißt, dass er auch wuchtig sein muss und auch icht laut.
Im Gegenteil ist es so, dass ein Kind, das an einem leisen Klavier spielt, einen wesentlich kräftigeren Anschlag entwickelt, weil es sich bei diesem Klavier ja so richtig fest in die Tasten langen traut. Während es beim lauten Klavier immer nur ganz vorsichtig hinlangen wird und darunter der Anschlag deutlich leidet.
Wir erlben den Unterschied ständig bei Martin's Schülern. Kinder mit lauten Klavieren oder Flügeln zuhause spielen deutlich schlechter, als Kinder mit einem auf sie und ihre wohnverhältnisse perfekt abgestimmten Instrument.
Deshalb haben wir vor einigen Jahren damit begonnen, gebrauchte gute Klaviere individuell umzubauen. Die Ergebnisse sind prima.
An deiner Stelle würde ich die finger vom überteuerten Bechstein und Steinway lassen und mich nach einer wiklich klanglich guten alternative umschauen.
Herzliche Grüße
Sabine