Noch ein Naiver... Das Grundeinkommen ist ZUTIEFST im Kern etwas Sozialistisches. Und es erscheint nur deswegen vielen als eine erstrebenswerte und realisierbare Sache, weil diese Leute a) nicht vernetzt denken und die ganzen komplexen Wechselwirkungen nicht bedenken, die ein staatsweites Grundeinkommen mit sich brächte (das ist nämlich etwas völlig anderes als ein lokales kleines Testprojekt!) und die Sache recht schnell aus dem Ruder laufen ließen und b) bereits heute - auf Pump finanziert - so viele staatliche Leistungen existieren, dass die Leute naiv glauben, man könne das beliebig ausdehnen, ungeachtet der Tatsache, dass heute schon kein Geld mehr für alles Mögliche da ist.
Und vor allem: Uns fehlen jetzt schon in zahlreichen entscheidenden Berufen Leute. Es ist wirklich absurd, angesichts so einer Situation zu fordern, dass jeder in die Lage versetzt werden solle, nur das zu arbeiten, was "ihm wirklich liegt". Die unangenehme Wahrheit ist: Ein Staat BRAUCHT jede Menge niedrig bezahlte Kräfte, um die notwendigen "Drecksarbeiten" zu erledigen. Jeder Bauarbeiter, jede Pflegekraft zeigt einem wie Precht, der von der Digitalisierung faselt, die Arbeit immer obsoleter mache, höchstens den Vogel.