Asynchroner Anschlag

In richtiger Dosis an den richtigen Stellen eingesetzt (also nicht als blöde Angewohnheit!) ist das selbstverständlich eine hervorragende und ur-musikalische Art, Ausdruck und Emphase in Melodielinien hineinzubringen. Im Jazz ist das ubiquitär.
Es ist wunderbar, wenn eine Stimme frei tanzt, weil die andere ihr die pulsierende Sicherheit gibt.
Auch Mozart soll so gespielt haben. Ist diese Behauptung allgemein anerkannt? Wenn ja, worauf gründet sich dieses Wissen?
 
Auch Mozart soll so gespielt haben. Ist diese Behauptung allgemein anerkannt? Wenn ja, worauf gründet sich dieses Wissen?

Z.B. auf diese Aussage in einem Brief an seinen Vater (23./24. Oktober 1777):

daß ich immer accurat im tact bleÿbe. über das verwundern sie sich alle. Das tempo rubato in einem Adagio, daß die lincke hand nichts darum weiß,
können sie gar nicht begreifen. beÿ ihnen giebt die lincke hand nach.


Mozart hat sich also offensichtlich große agogische Freiheiten in der Melodiegestaltung genommen. Wenn dabei die Begleitung "akkurat im Takt" bleibt, ergiebt sich aus dieser Aussage, dass linke und rechte Hand nicht synchron spielen können.
 
@mick : Vielen Dank!
 

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