Man verzeihe mir den Einwand, aber wenn ein Schüler mit diesem Stück zu mir käme, würde ich es in weit anderer Hinsicht mit ihm analysieren.
Wer dieses Stück bei einem Lehrer erarbeiten möchte, hat andere Schwierigkeiten und Fragestellungen als die von Zeisig und Fred hervorragend disputierten.
Insgesamt wird dieser fiktive Schüler daran interessiert sein, Handreichungen dafür zu bekommen, die ihm helfen, das Stück spielen zu können. Praktische Tipps, denen ein niveaugerechtes Theorieverständnis zugrunde liegt.
Ich würde gerne zunächst das erste System des Mozarts zum Beispiel nehmen. Zur Frage der Tonart (a oder C) würde ich noch den hinweisgebenden Aspekt ansprechen, dass uns kein E-Dur Akkord und folglich auch kein Gis in den Noten begegnet, womit wir uns mit C-Dur schon einigermaßen sicher sein können. In dieser Epoche jedenfalls.
Dann würde ich mit dem Schüler besprechen, dass der Cantus firmus durchgehend (vom Schlussakkord angesehen) in Terzen geführt wird. Auf der anzunehmenden Lernstufe allemal noch ein interessanter Hinweis
)
In Takt 1-3 und Auftakt würde ich mit ihm die obere Stimme üben und ihn dann dazu anleiten, tonartentsprechend darunter unter Berücksichtigung des Fingersatzes eine Terz zu addieren.
In Takt 3-5 haben wir es mit Dreiklängen zu tun, die aus der besagten Terz und in dieser Sequenz mit ein- und demselben Basston G in der rechten Hand bestehen. Ich würde den Schüler darauf hinweisen, dass er an dieser Stelle wissen soll, er hat es mit sechsmal G zu tun. Dann soll er sich auf jeweils oberste Note konzentrieren, die darunterliegende Terz dazu zu addieren üben und immer das G unten dazu nehmen.
Im vorletzten Takt würden die veränderten Grundtöne der Dreiklänge in der Rechten anschauen (und klären, dass aufgrund des Staccato immer der gleiche Fingersatz genommen werden kann) den neu hinzugekommenen Akkord in seinem Aufbau und seiner Funktion besprechen und ausprobieren.
Dann würden wir das spielen und auf Phrasierung, Dynamik- und Vortragszeichen achten. Und darauf, dass es schön klingt
Zu Übungszwecken und im Hinblick auf folgende Einstudierungen würde ich dann noch die einzelnen Akkorde mit ihm identifizieren und die Drei- und Vierklänge (hier: C-Dur und G7 in Grundstellung und allen Umkehrungen) mit ihm durchgehen und deren Funktion benennen. (Dies mit allen im System vorkommenden Akkorden.)
Ich finde man braucht eine Mischung aus Theorieaufbau und praktischem Erfolg. Auf diesem Level reicht es, so wenig zu machen, wie ich vorschlage.
Interessanter wird es im weiteren Verlauf des Stückes, aber ich fände es gut, wenn wir Stück für Stück vorgingen. Alles andere wäre für mein Empfinden zu unübersichtlich.
Nun dürft Ihr mir meine banale Sandkastenanalyse zerpflücken und wenn alles fertig ist, könnte man doch zum nächsten Abschnitt des Stückes übergehen.
Wir sollten aber nicht jemandem, der wissen möchte, wie man eine Glühbirne wechselt, erstmal die Brown'sche Molekularbewegung erklären.
Nicht böse gemeint...