Altes Thürmer Klavier wieder auf Vordermann bringen

Meine Empfehlung als Klavierbauer oder -stimmer wäre auch aus Mannheim: Markus Rau Tel: 0621/5296396.
Ich persönlich war mir Herrn Lutz nicht so zufrieden.

Viele Grüße aus Mannheim
 
Uups.. Naja, schlimmstenfalls sehe ich mir das Klavier auch an, aber ich glaube nicht, dass sich die Guckerei lohnt. Mein Urteil steht längst fest. Entweder man erneuert recht viel an der Mechanik bzw. lässt sie neu machen, aber dann hast ja immer noch die abgenudelten schwarzen Tasten, und bestimmt müsste man sämtliche Fütterungen der Tasten erneuern.. Alles in allem keine Rentabilität an dem Thürmer, zumal es ja auch außen nicht irgendwas besonders hat..

Wie gesagt, könnte ich vorbei kommen, und komme sicher auf kein anderes Ergebnis. da gibt's aber dann mindestens Kaffee ;-)
 
Vielen Dank für die Empfehlungen.

Sag mal Michael, Du bist doch gar nicht aus meiner Gegend, oder habe ich das falsch gesehen? Dachte Du bist aus Österreich? Aber falls Du mal bei uns in der Gegend wärst: wir haben eine sehr gute Kaffeemaschine :-)
 
Uups.. Naja, schlimmstenfalls sehe ich mir das Klavier auch an, aber ich glaube nicht, dass sich die Guckerei lohnt. Mein Urteil steht längst fest.

Ich würde das jetzt gar nicht so negativ sehen wollen. Ich würde es erst mal reinigen (Staubsauger, Kompressor), zu aller erst mal durchstimmen und wenn das geklappt hat die Bändchen erneuern. Ansonsten höchstens eine Feldlazarett-Notoperation-Pseudo-Schnell-Regulierung reinschmeißen und gut ist. Alles eine Frage des Anspruchs. Dafür, dass eine Klavieranschaffung anscheinend gar nicht geplant war, sondern das Teil vor der Müllkippe "gerettet" wurde, sollte das wohl reichen. Möglicherweise würde ich nicht mal die Bändchen erneuern sondern wirklich nur stimmen. Wenn man dann schon drauf klimpern kann.........Aber was ich tatsächlich nicht machen würde: Geld oder zu viel Arbeit hinein stecken.
 
Aber was ich tatsächlich nicht machen würde: Geld oder zu viel Arbeit hinein stecken.
Auch das kann man tun! Wie häufig kommt es vor, dass es das Familienerbstück ist, auf dem schon der Uropa Klavier gelernt hat und man aus diesem Grund das Klavier unbedingt erhalten mag? Fachleute unterschätzen dies sehr häufig und disqualifizieren sich dabei, indem sie das Instrument gleich als Schrott abtun. Da geht es nicht um den realen Handelswert, sondern darum, ob man es richten kann, und mit wieviel Liebe und Geduld es gerichtet wird, und wie gut man hinterher darauf spielen kann.

LG
Michael
 
Stimmt. Das ist meiner Meinung nach auch der wichtigste Grund, aus dem man eine Generalüberholung bei solch alten Instrumenten empfehlen kann. Es sei denn, es steht Steinway oder Bechstein drauf. Aus wirtschaftlichen Gründen jedenfalls lohnt sich das eigentlich nie.

Ich hab heute übrigens ein Thürmer von 1900 gestimmt. Ein Oberdämpfer, der offensichtlich mal vor ca. 50 Jahren schon mal aufgearbeitet wurde. Gar nicht mal schlecht, abgesehen von der Dämpfungswirkung im Diskant. Ich hab es auf 436 Hz nivelliert, wobei ich glaube, dass auch 440 Hz gegangen wären:

Thürmer.jpg

Man beachte: Pianoforte-Fabrik MIT DAMPFBETRIEB
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, so ein Dampfbetrieb war etwas sehr Fortschrittliches im Klavierbau. Um 4h Früh begann der Kesselheizer seine Arbeit. Um 6h war genug Dampf da, dass die Maschinen angetrieben werden konnten. Mittels endlos langer Riemen, die an der Decke entlang liefen, und Kupplungen um sich einzuklinken konnte man so auf jeden Arbeitsplatz maschinell arbeiten. Strom gabs noch nichts, aber Maschinen, Bohr- und Sägemaschinen etc.. alles was später mit Strom betrieben wurde. Der Schornstein war ein beliebtes Statussymbol und auf zahlreichen Prospekten und Vignetten raucht der Schornstein :-D

LG
Michael
 
Diese Pianoforte-Leihanstalt (!) kam anscheinend ohne Dampf aus. Das Logo dieses Händlers klebte auch in besagtem Thürmer:

Logo-Pianohandlung.jpg
 
@Nienora
Selbst wenn das Klavier als Ganzes nicht zu retten wäre - die Elfenbeintastatur sollte man nicht "einfach wegwerfen". Manch eine Klavierwerkstatt ist sicher froh, wenn die über Originalmaterial verfügt, um andere Instrumente zu reparieren.
 
Danke für Eure Rückmeldungen!

Ich habe das Klavier inzwischen ausgesaugt. Dann habe ich noch die Tasten gereinigt. Die Halbtöne sehen tatsächlich nicht schön aus, so "verbraucht". Dann konnte ich es mir nicht verkneifen, mit der Dremel das Holz der Hämmer zu bearbeiten. Das Holz sieht jetzt wieder wie neu aus. Das mir das für den Klang nichts bringt, ist mir klar, aber wie gesagt: das Holz hat mich regelrecht angeschrien, es zu schleifen :-) Wobei es weniger schleifen, sondern eher "Drecksschmiere" entfernen war.

Morgen baue ich die Klaviatur wieder ein. Dann kommt die Mechanik wieder rein, und dann sehen wir weiter
 

Danke Jörg, für den Tipp mit dem Spiritus. Benutze Spiritus gerne zum reinigen von alllem Möglichen. Nur bei Holz habe ich immer bissel Angst. Kann ich bedenkenlos Holz mit Spiritus reinigen?
 
Hallo Nienora,
Spiritus (Ethanol) hat den Vorteil, dass es sehr schnell verdunstet. Ein damit angefeuchteter, nicht nasser Lappen, genügt da vollkommen, um Schmiere zu beseitigen.
Gruß Ivory
 
Schade, es geht hier offenbar nicht weiter; hätte mich sehr interessiert wegen derselben Gründe, solch ein Projekt zu beginnen.
 
Mal so nebenbei gefragt: Was macht eigentlich die Firma Thürmer heute? Ich wusste bis vor kurzem gar nicht dass diese Firma noch aktiv Instrumente baut. Wie sind die modernen Instrumente von der Qualität? Ich bin schon in einigen Klavierläden gewesen, aber ich glaube ich habe noch nie ein neues Thürmer-Klavier gesehen.
 
Wo die Thürmer Instrumente genau produziert werden, scheint außer denen selbst keiner zu wissen. Früher haben die bezogene Rasten von Willis in Landshut bezogen, aber die gibt es ja schon lange nicht mehr. Ob und woher die jetzt bezogene Rasten bekommen, weiß keiner. Und ich kenne keinen einzigen Händler, der Thürmer führt. Vermutlich, weil deren Produktion so gering ist, dass die alle Instrumente selber verkaufen. Und auch wenn man dort hin fährt: ich glaube kaum, dass die einem verraten, was genau das mit der Produktion auf sich hat.
 
. Und ich kenne keinen einzigen Händler, der Thürmer führt.

Kann im Grunde genommen jeder Händler führen, gibt da keine Generalvertretung für. Die Mechanik ist Renner - die Rasten ....kein Plan wo die herkommen. Neue Thürmer sind bei uns schon verkauft worden, die Nachfrage ist allerdings nicht sehr hoch. Wer in Bayern einen Thürmer (oder auch Förster) haben will, kann die Instrumente bei uns bestellen, da wir aber nur eine sehr kleine Werkstatt sind, stellen wir uns neue Instrumente nicht einfach mal auf Verdacht rein - das können wegen meiner die großen Pianohäuser machen welche vorwiegend vom Verkauf leben. Wenn Du Thürmer in Deinem Bestand aufnehmen möchtest, setzt Dich einfach mal mit Herrn Thürmer in Verbindung.

LG
Henry
 

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