Daydreamer, Deine Einstellung entspricht vermutlich der Norm. "Sollen erstmal die mehr abgeben, die auch mehr haben." Aber macht man's sich da nicht zu leicht? Der Mensch bewertet die Hoehe seines Lebensstandards immer relativ zu anderen. Die absolute Hoehe ist in einem sehr breiten Spektrum nebensaechlich. Erst die Extrema (akkute Not oder endloser Reichtum) brauchen keine Relationen mehr. Und da die meisten Menschen fortwaehrend nach Verbesserungen streben, ist immer nur der hoehere Lebensstandard und fast nie der niedrigere aus ihrem Umfeld ein Masstab fuer Zufriedenheit. Deswegen lesen Millionen Menschen taeglich in der BILD Zeitung von vermeindlich skandaloesen Gutverdienern. Juengster Fall: Hans Eichel erdreistet sich, eine "Luxusrente" i.H.v. 14k EUR einzuklagen. Die Relationen zu aermeren Menschen - besonders in Entwicklungslaendern - interessiert die Masse nicht. Nach unten will keiner abgeben, nach oben aber jeder fordern und neiden. Ich kenne persoenlich Millionaere, die sich aergern, weil auf Yacht-Messen viel reichere die viel groesseren Schiffe kaufen.
Das weiß ich alles. Meine Maxime ist eher: Geniese was du hast.
Erst die Extrema (akkute Not oder endloser Reichtum) brauchen keine Relationen mehr.
Also akute Not kennt sehr wohl Relationen. Den Bezug die akute Not zu beseitigen oder am allgemeinen Konsum teilhaben zu können. Endloser Reichtum braucht keinen Vergleich oder Relation, um sich als solchen zu erkennen? Auch der unermessliche Reichtum braucht das "zeige was du hast" und nicht das "genieße was du hast", denn die Unermesslichen kennen meisten nur die fortwährende Neuanschaffung, um ihr Leben zu bestätigen und, leider, um sich in ihrer Phantasielosigkeit zu ergehen. Denn erworben wird nur das was als Produkt angeboten wird. Die wenigsten der sehr Reichen erfinden sich noch selbst.
Leider wird es von mir immer wieder das Neidverhalten jeder gegen jeden beobachtet, der Wohlhabende, der Reiche schafft sich die Güter an, die er irgendwo gesehen hat, so auch durch recognoszieren bei Kastenangehörigen der sozial niederen Schichten. Meist werden Gegenstände oder Konsumgüter mit weitaus höherer Qualität angeschafft, um sich abzugrenzen und den niederen sozialen Kasten die Möglichkeit zu nehmen mitzuhalten. Weil diese sich die gleichen aber qualitativ höheren nicht leisten können oder bis zur nächsten Neuanschaffung warten muß, weil kein Geld mehr da ist. Beispiel: Ein Villaeigentümer hat einen Nachbarn der ein kleines Haus hat und nachweislich ärmer ist. Der Villabesitzer hat gleichwertige Liegenschaften in mehreren Ländern. Der Eigentümer des kleinen Hauses hat nur ein kleines Grundstück und kleines Eikommen. Der Villaeigentümer ist vielfacher Millionär. Nun fällt es dem Eigentümer des kleinen Hauses ein, einen Anbau zu machen, weil das Haus zu klein ist, der Anbau ist lange geplant, das Geld dafür mußte lange angespart werden. Der Villaeigentümer sieht bei seinem Nachbarn das kleine Haus und den Anbau. Flugst gibt er einen Architektenauftrag aus und läßt an seiner Villa einen Anbau ausführen, um zu zeigen: Das hab ich auch, das mach ich auch. Dass er den Anbau selbst noch haben und genießen will, als Eigentum, ist von sekundärem, wenn nicht tertiärem Interesse. Siehe auch folgendes Zitat:
Und da die meisten Menschen fortwaehrend nach Verbesserungen streben, ist immer nur der hoehere Lebensstandard und fast nie der niedrigere aus ihrem Umfeld ein Masstab fuer Zufriedenheit.
Stimmt so nicht. Der niedrige Lebensstandard ist sehr wohl ein Maß für die Zufriedenheit, weil der eigene Stand kognitiv erkannt wird, durch Abgrenzung zur niedrigen Klasse oder Kaste.
Das beste Instrument ist das, das man spielen will. Hat der ursprüngliche Thread-Erstellen schon einmal längere Zeit auf einem Steinway B gespielt? Soll er sich doch bei EBAY einen schönen Flügel für 3900 oder 4500 kaufen und zu spielen anfangen und wenn er nach einem oder zwei Jahren immer noch dabei bleibt, könnte er sich den Steinway kaufen. Wenn es unbedingt der Steinway sein muß, dann eben den! Auch wenn diese Sätze schon wieder Anlaß zu lebendigen Diskussionen geben. Den brauchbaren Flügel, und auch guten Flügel (Pfeiffer, Feurich, Sauter, Seiler, 30 bis 40 Jahre alt, unbespielt aus Familienbesitz oder Erbmasse usw.) gibt es bei EBAY für 3000 bis 5000 EUR; aber nicht fortwährend, es wird etwas Geduld und Sachkenntnis verlangt, um hier das richtige zu kaufen.