Haydn, Klaviersonaten Nr. 21-27

  • Ersteller des Themas Dromeus
  • Erstellungsdatum

Dromeus

Dromeus

Dabei seit
23. März 2021
Beiträge
1.543
Reaktionen
2.045
Durch Zufall bin ich heute darauf gestoßen, dass die im Titel genannten Klaviersonaten "verschollen" sind, d.h. man weiß zwar, dass sie komponiert wurden, aber es gibt keine Autographen. Gelesen in einem Begleitheft zur Gesamtaufnahme der Sonaten, die fast 50 Jahre alt ist. Ist das auch heute noch gültig? Es ist ja nicht auszuschließen, dass in den letzten Jahrzehnten was gefunden wurde...
 
Ich hab' die.

Aber ich rücke die nicht 'raus.

CW
 
Ich tausche 77-98. Deal?
 
Es gibt ein eigenhändiges Werkverzeichnis von Haydn in dem auch etliche Werke angegeben sind, die verschollen/verloren sind! Da könnten diese Sonaten drin stehen. So glaube ich mich jedenfalls an das Vorwort einer Urtextausgabe zu erinnern!
Zum Nachschlagen ist es jetzt zu spät!
 
Das ist eine andere Reihung!
 
Es gibt ein eigenhändiges Werkverzeichnis von Haydn in dem auch etliche Werke angegeben sind, die verschollen/verloren sind! Da könnten diese Sonaten drin stehen. So glaube ich mich jedenfalls an das Vorwort einer Urtextausgabe zu erinnern!
Zum Nachschlagen ist es jetzt zu spät!
Ja, genau, so steht es auch in dem erwähnten Begleitheft drin, weshalb ich verkürzt "man weiß zwar, dass sie komponiert wurden" geschrieben habe.

Krass, eine Silberscheibe für 88 EUR. Sieht irgendwie danach aus, als will da jemand kräftig Kasse machen.


Dann sollte die Einschätzung als Fake auch 2024 noch richtig sein?

Diese Notenausgabe ist ja auch von 1890. Die Nummerierung mit den fehlenden 21-27 geht auf diese Dame zurück:

https://de.wikipedia.org/wiki/Christa_Landon

Diese Nummerierung ist auch meiner Gesamteinspielung zugrunde gelegt (neben den Nummerierungen nach Hoboken).
 
Reihung = Folge von Elementen, hier: Klaviersonaten ;-)
 

Bei der Nummerierung/Reihenfolge der Haydnschen Klaviersonaten gibt es mindestens 4 sehr abweichende:
Peters: nach Anordnung in der Ausgabe, ziemlich willkürlich
Nach der Anordnung im Werkverzeichnis von A v. Hoboken mit Anhang
Nach der Ausgabe von Henle (chronologisch?)
Nach der Ausgabe der Wiener Urtext (anders chronologisch, unter Einschluss dieser ominösen verlorenen Sonaten, von denen nur die Anfänge aus dem eigenhändigen Verzeichnis von Haydn erhalten sind; Ch. Landon)

Also sind die Nummern 21 bis 27 jeweils verschiedene Stücke.
Paul Badura-Skoda ist also bei seiner Einspielung auf einen Fake hereingefallen oder hat sich einen Spaß erlaubt. Er hatte einen ausgeprägten Sinn für Humor, aber seine Frau wäre wohl eingeschritten!?

Das Problem ist, dass sich Haydns Werke schwer oder gar nicht chronologisch nach Entstehung anordnen lassen und bei einigen auch seine Autorschaft in Zweifel steht.
Eine eindeutige Zuordnung wird üblicherweise durch das Hoboken Verzeichnis ermöglicht.
Ähnlich übrigens liegt die Situation bei Scarlatti: früher verwendete man das Longo-Verzeichnis (L), heute meist Kirkpatrick (K).
 
Hier die Zählung nach Landon und die zugehörige Nummerierung nach Hoboken:

https://www.pianolibrary.org/composers/haydn/works-sonatas-by-landon-numbering/

Die Sonaten 21-27 sind als "lost" gekennzeichnet, die ersten Takte sind aber überliefert, das sind diese hier:

https://www.pianolibrary.org/composers/haydn/works-lost/#1

Die alte Peters Edition lässt sich hier einsehen:


Das hier sind die Anfänge der Peters Edition 21-27:

1707569916879.png

Das zeigt, dass es nicht die gesuchten 21-27 nach Landon-Nummerierung sind.
 
Ja mit diesen Sonaten ist es ärgerlich, ähnlich gelagert: die 8. Sinfonie von Sibelius und natürlich die toten Seelen von Gogol
 

Zurück
Top Bottom