Beratung Érard Piano (Antik, neu restauriert)

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mayapiano

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25. Dez. 2023
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Hallo miteinander, habe mich in ein Erard Klavier verliebt. Soll 180 Jahre sein, wurde von einem Fachmann/ Cembalo Bauer / Klavier Bauer restauriert. Er meinte ich müsste es einfach sehr regelmässig stimmen lassen. Meinungen dazu ? Preis ist auch recht happig , 4000. er meinte Wert sei es mehr als 8000.- ich sehe es mehr als Liebhaberstück, aber Ich hab mich tatsächlich in das verliebt. Verstehe zu wenig von Klang Qualität, Stabilität etc. Möchte aber auf diesem wunderschönen Stück beginnen.
 

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Es schaut für mich jünger als 180 Jahre aus. Die erste Weltausstellung in London war 1851, also vor 172 Jahren.

Ein Foto der Mechanik wäre interessant.
 
Danke, ich schaue, ob ich ein Foto der Mechanik auftreiben kann. Ich habe im Moment nur wie oben, Blick ok den Kasten. Der Klavier Fachmann hat gesagt, er habe einiges an Arbeit reingesteckt, es wieder herzurichten.
 
Bevor ich mir mein Klavier gekauft hab (das neu war), hab ich mich auch in ein antikes Klavier von Grotrian Steinweg verliebt, das war von 1910 oder so. Am liebsten hätte ich das gekauft, es hatte für mich Charakter, Seele usw :D war auch aufgearbeitet und sollte um die 12.000 kosten.

Ein anderer Klavierverkäufer (klar, der wollte auch gern verkaufen) riet mir vom Kauf eines so alten Stückes ab, wenn ich Anfänger bin. Er meinte, da bräuchte man ein zuverlässiges Arbeitstier und verglich es mit Oldtimern. Er meinte, wenn man Fahranfänger ist, holt man sich auch keinen Oldtimer, das sind Wochenend- und Schönwetterfahrzeuge, daran übt man sich nicht in Fahrpraxis, damit macht man schöne Ausflüge und nimmt die häufiger auftretenden Wartungsarbeiten in Kauf.
So ähnlich sei es mit Klavieren. Wenn man Anfänger ist, sollte man ein zuverlässiges Instrument besitzen, mit dem man stetigen Fortschritt machen kann.
Die antiken Schätzchen sind halt für Menschen, die es sich leisten können, häufiger Wartungen vorzunehmen und die schon lange spielenden Pianisten, die sich da ransetzen und ihren Chopin spielen 😅

Ich bin jedenfalls froh, mir ein gut funktionierendes neues Klavier geholt zu haben, mein Traum ist wie vermutlich bei jedem Irgendwann mal ein Flügel. 😃
 
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Ich würde das Baujahr des Instruments auf ca. 1880 schätzen.

Ein altes Instrument ist alte Technik - selbst wenn es perfekt restauriert wurde, ist es immer noch alte Technik, nur eben annähernd im originalen Neuzustand. Für den Einstieg würde ich davor warnen, sich in ein altes Instrument zu verlieben. Du möchtest eine Spielweise einstudieren, die auf möglichst viele andere Instrumente übertragen werden kann. Auf einem solchen Exoten lernt man nicht gut, der Vergleich mit dem Oldtimer ist ziemlich treffend. Manch einer hat gar keine andere Wahl, weil die Finanzen kein neues Instrument erlauben - wer aber die Wahl hat, sollte eher etwas Marktgängiges suchen. Auch, um das Klavier eventuell mal wieder verkaufen zu können, falls es doch nicht das richtige ist.

Hinzu kommt, dass dieses Klavier wahrscheinlich nicht auf den Kammerton 440Hz gestimmt wurde, sondern nur 430Hz oder 435Hz. Du bist also etwas außer der Reihe, wenn Du mit anderen zusammen musizieren willst.
 
Danke für deinen Kommentar! Wenn das Instrument nicht auf 440hz ist, würde mir das sogar sehr entgegenkommen. Ich habe ein anderes Instrument in 432Hz und habe sowieso nicht vor, mit anderen zu spielen, der Standort ist etwas Abgelegen. Für meine Stadtwohnung hab ich ein E-Piano geholt. Nun begeistert mich die Vorstellung auf diesem antiken Klavier spielen zu können enorm.. klar ich habe etwas Respekt vor den Wartungsarbeiten, aber einmal stimmen pro Jahr ist drin.
 
Korrigiere: ca. €120 netto zuzgl. MwSt. und Fahrtkosten:012:
 
Was wurde denn daran restauriert? Hat es einen neuen Stimmstock? Wenn ja, weshalb sollte man es so oft stimmen müssen? ("Regelmäßig Stimmen wäre dann alle ein bis zwei Monate.")
 
Mindestens einmal im Jahr stimmen lassen, besser zweimal jährlich meinte der Klavierbauer. Er hat die Seiten neu eingespannt, aber was er sonst noch im Detail gemacht hat, weiss ich leider nicht., ich frage ihn. Er meinte, es war nicht mehr spielbar und hat es halt insoweit restauriert, dass es wieder spielbar ist. Im Gegensatz zu Yamaha Klavieren tönt es zum Beispiel weicher, wärmer aber auch weniger „laut“.
 

Zitat von SternimMeer:
Was wurde denn daran restauriert? Hat es einen neuen Stimmstock? Wenn ja, weshalb sollte man es so oft stimmen müssen? ("Regelmäßig Stimmen wäre dann alle ein bis zwei Monate.")
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Wenn es noch über keine Gußplatte verfügt, ist eine quartalsmäßige Stimmung schon erforderlich.

Da können die Wirbel noch so fest sitzen, Instrumente ohne Gußplatte haben keine lange Stimmhaltung.
 
Zitat von mayapiano:
ich habe etwas Respekt vor den Wartungsarbeiten, aber einmal stimmen pro Jahr ist drin.
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Einmal pro Jahr wird nicht reichen.

Dies hier ist ein Hinweis darauf, dass das Instrument schlecht die Stimmung hält:
Zitat von mayapiano:
Er meinte ich müsste es einfach sehr regelmässig stimmen lassen. Meinungen dazu ?
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Selbst ein neues Klavier, das gut die Stimmung hält, musst du wegen der jahreszeitlichen Schwankungen zweimal im Jahr stimmen lassen.

Was im Vergleich dazu "sehr regelmäßig stimmen lassen" bedeutet, kannst du dir hoffentlich selbst ausrechnen.
 
Zitat von Sabrina-von-der-Ostsee:
Bevor ich mir mein Klavier gekauft hab (das neu war), hab ich mich auch in ein antikes Klavier von Grotrian Steinweg verliebt, das war von 1910 oder so.
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Naja, auf einem Klavier von 1910 kann man möglicherweise schon recht gut spielen lernen - falls es sich auf dem damals neuesten Stand der Technik befindet, ist es den aktuellen Instrumenten recht ähnlich.

Bei einem Klavier von 1850 schaut das ganz anders aus.
 
Die Franzosen waren klavierbautechnisch aus Gründen der Arroganz rückständig, und zwar deutlich. Das Erard-Klavier wird keine vollständige Gussplatte haben. Rechne mit Stimmkosten von min. 800 Euro pro Jahr.
 
Muss man sich das Innenleben dann etwa so wie bei diesem Exemplar vorstellen?

www.catawiki.com

Erard - modello London - Piano (pianoforte) - Frankreich - 1845

historisches Klavier der französischen Marke ERARD Modell und hergestellt in London (die Fabrik wurde nach der Französischen Revolution 1789 nach London verlegt) komplett aus Nussbaumholz. 88 Originaltasten (Stimmung muss überprüft werden), vollständig restaurierter beweglicher Teil und...
www.catawiki.com www.catawiki.com
 
Zitat von Flieger:
Naja, auf einem Klavier von 1910 kann man möglicherweise schon recht gut spielen lernen - falls es sich auf dem damals neuesten Stand der Technik befindet, ist es den aktuellen Instrumenten recht ähnlich.

Bei einem Klavier von 1850 schaut das ganz anders aus.
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Bitte um Erklärung: was genau schaut denn anders aus? Erad war ja sehr renommiert und mich beeindruckt auch seine Geschichte
 
Zitat von Fotomanni:
https://klavierladen.de/produkt/august-foerster-1902
Dann geht es vielleicht nur um die Optik? Wenn ja würde sich vielleicht das jugenstil Klavier von August Förster anbieten:
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Danke für den Tipp! Das ist ein toller Klavier Online Shop! Bin leider aber nicht in Deutschland wohnhaft… hab mich auch in Erard als Klaviermacher eingelesen und bin entzückt 🤩 von diesem Antiken Klavier . Aber nach den Rückmeldungen hier ist es mir evtl. doch zu aufwändig, ausserdem hab ich dort Bodenheizung und Temperaturschwankungen, auch nicht ständig bewohnt da Zweitwohnsitz..
 
Liebe alle, Danke für die Rückmeldungen. Spielt oder hat denn einer von euch so ein Antikes Klavier und wie sie die Erfahrungen damit ?
 
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