St. Francois de Paola
- Dabei seit
- 20. Apr. 2015
- Beiträge
- 1.002
- Reaktionen
- 866
So, durch Zufall bin ich im Wikipediaartikel über Chopin auf einen Absatz zur Ornamentik gestoßen und mein Weltbild ist dadurch etwas verdreht. Eigentlich galt für mich immer, bis Mozart trillert man von oben, ab Beethoven von unten (wenige AUsnahmen wie die Appassionata mal außen vor gelassen). Gerade bei romantischen Stücken habe ich mir anders als z.B. bei Bach auch nie großartige Gedanken um die exakte Ausführung gemacht.
Laut Wikipedia wird bei Chopin häufig falsch getrillert und man soll die Triller ähnlich wie im Barock ausführen:
In der Praxis werden die Verzierungen in Chopins Klavierwerken häufig falsch ausgeführt, weil die Zeichen falsch interpretiert werden. Zahlreiche handschriftliche Eintragungen in die Exemplare seiner Schüler, die früheren Pianistengenerationen nicht zur Verfügung standen, haben geholfen, Chopins Intentionen zu verstehen. Bei einigen Verzierungen lehnt sich Chopin an die barocke Tradition an. Es gibt bei Chopin im Wesentlichen folgende Verzierungen:
Jetzt habe ich keine Ahnung, woher hat der Wikipediaautor das. Bei besagter Ballade ergibt aber für mich in Takt 3 die Ausführung , wie er es beschreibt mehr Sinn als wie es gefühlt jeder macht.
In 26 und 28 kann man nach der Beschreibung eigentlich gar nicht falsch trillern, ab Takt 27 wäre Zimerman und eigentlich jeder dann wieder falsch. Und die ganzen Vorschläge ab Takt 55 wären dann auch alle falsch. Und die Vorschläge ab Takt 55 wären der Beschreibung nach auch alle falsch ausgeführt.
Wie handhabt ihr das bei Chopin? Habt ihr eine verlässliche Quelle? Wie verlässlich haltet ihr die im Wikipediaartikel angegebene Quelle? Ich habe in meinem Größenwahn zugestimmt, ebendiese dritte Ballade Ende Januar einem (kleinen, recht dankbaren und eher unkritischem) Publikum vorzuspielen und weiß jetzt echt nicht, wie ich die Triller und Vorschläge ausführen soll.
Bei den Vorschlägen bin ich sleptisch gegenüber der Ausführung im Wikipediaartikel, aber wenn ich mir die Melodieführung in Takt 3 und die Notation in Takt 26 ansehe, scheint mir die Ausführung zum Thema Triller doch plausibel.
Laut Wikipedia wird bei Chopin häufig falsch getrillert und man soll die Triller ähnlich wie im Barock ausführen:
Frédéric Chopin – Wikipedia
de.wikipedia.org
In der Praxis werden die Verzierungen in Chopins Klavierwerken häufig falsch ausgeführt, weil die Zeichen falsch interpretiert werden. Zahlreiche handschriftliche Eintragungen in die Exemplare seiner Schüler, die früheren Pianistengenerationen nicht zur Verfügung standen, haben geholfen, Chopins Intentionen zu verstehen. Bei einigen Verzierungen lehnt sich Chopin an die barocke Tradition an. Es gibt bei Chopin im Wesentlichen folgende Verzierungen:
- der Vorschlag (Appoggiatura, ein- oder mehrtönig): die Ausführung ist volltaktig, das heißt der Vorschlag wird auf dem Schlag gespielt, die Hauptnote unmittelbar danach.
- der Triller: er beginnt bei Chopin wie in der Barockzeit in der Regel mit der oberen Nebennote. Er beginnt mit der Hauptnote am Anfang eines Stückes wie zum Beispiel in der Etüde F-Dur Opus 10 Nr. 8 oder im Walzer As-Dur Opus 42. Steht vor dem Triller ein Vorschlag mit der gleichen Note wie der Trillerbeginn, so soll der Triller mit dieser Note beginnen, nicht mit der oberen Nebennote. Die Note wird also nicht zweimal gespielt.
- der Triller mit Vorschlag von unten (auch „Triller von unten“ genannt). Er entspricht der aus der Barockmusik bekannten Verzierung. Bach nennt ihn „doppelt-cadence“, oder bei Vorhandenseins eines Nachschlags, „doppelt-cadence und mordant“.
- der Pralltriller: er beginnt wie in der Klassik mit der Hauptnote auf dem Schlag. Manchmal bezeichnet Chopin den Pralltriller mit dem Zeichen „tr“ oder er schreibt ihn aus.
- der Doppelschlag (Gruppetto) Start mit der oberen Nebennote. Notiert durch ein .
Jetzt habe ich keine Ahnung, woher hat der Wikipediaautor das. Bei besagter Ballade ergibt aber für mich in Takt 3 die Ausführung , wie er es beschreibt mehr Sinn als wie es gefühlt jeder macht.
In 26 und 28 kann man nach der Beschreibung eigentlich gar nicht falsch trillern, ab Takt 27 wäre Zimerman und eigentlich jeder dann wieder falsch. Und die ganzen Vorschläge ab Takt 55 wären dann auch alle falsch. Und die Vorschläge ab Takt 55 wären der Beschreibung nach auch alle falsch ausgeführt.
Wie handhabt ihr das bei Chopin? Habt ihr eine verlässliche Quelle? Wie verlässlich haltet ihr die im Wikipediaartikel angegebene Quelle? Ich habe in meinem Größenwahn zugestimmt, ebendiese dritte Ballade Ende Januar einem (kleinen, recht dankbaren und eher unkritischem) Publikum vorzuspielen und weiß jetzt echt nicht, wie ich die Triller und Vorschläge ausführen soll.
Bei den Vorschlägen bin ich sleptisch gegenüber der Ausführung im Wikipediaartikel, aber wenn ich mir die Melodieführung in Takt 3 und die Notation in Takt 26 ansehe, scheint mir die Ausführung zum Thema Triller doch plausibel.