LeckerKlavierSpielen
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Diese 3-stimmige Invention lebt durch ihre reichhaltigen Verzierungen. Wie man im Barock verziert, scheint mir eine Wissenschaft für sich zu sein. Ich übe das Stück gerade und stehe vor der Frage, wie ich die Verzierungen ausgestalte, welche ich spiele und welche ich weglasse.
Hier die ersten 9 Takte aus einer Ausgabe des Deutschen Verlag für Musik Leipzig (DVfM 8077) mit folgender Anmerkung:
Der Mordent auf Zählzeit 3 (Takte 1 und 2) wird oft weggelassen, und der Doppelschlag danach als 32-tel gespielt. Das hört man z.B. in der Aufnahme von Glenn Gould (leider in Deutschland nicht auf youtube anhörbar) oder von Evgeni Koroliov (Minute 32:30):
Die Länge der Vorschläge scheint mir unregelmäßig zu sein. Unter welchen Gesichtspunkten wird das gemacht und welche Freiheiten hat man hier als Interpret? Welche Dynamik wendet man bei Vorschlägen an?
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Dann gibt es wieder Interpretationen, die sich deutlich von den oben genannten unterscheiden, z.B.
Der User @koelnklavier hat auf seiner Seite eine ausgeschriebene Version des Stücks, die mir sehr nahe an der obigen Cembaloaufnahme zu sein scheint. Hier ebenfalls die ersten 9 Takte:
Der Mordent wird hier nicht weggelassen, und die Verzierungen sind alle als 64-tel gespielt und zahlreicher. Meine Vermutung ist, dass es Sinn macht, auf dem Cembalo mehr Verzierungen zu spielen, weil es nicht so lange klingt.
Nun würde mich einfach mal interessieren, wie ihr das spielen würdet, und welche Überlegungen da mit einfließen. Hier noch eine spontane Aufnahme der ersten 9 Takte, anhand der meine bislang relativ unüberlegte Ausführung gerne direkt kritisiert werden darf.
Ich freue mich sehr über Antworten.
LKS
Hier die ersten 9 Takte aus einer Ausgabe des Deutschen Verlag für Musik Leipzig (DVfM 8077) mit folgender Anmerkung:
Bach hat nicht nur seine eigene Reinschrift später ausgeziert, sondern auch die Kopie seines Schülers Gerber. Eine ähnliche Auszierung findet sich in P219
Der Mordent auf Zählzeit 3 (Takte 1 und 2) wird oft weggelassen, und der Doppelschlag danach als 32-tel gespielt. Das hört man z.B. in der Aufnahme von Glenn Gould (leider in Deutschland nicht auf youtube anhörbar) oder von Evgeni Koroliov (Minute 32:30):
Die Länge der Vorschläge scheint mir unregelmäßig zu sein. Unter welchen Gesichtspunkten wird das gemacht und welche Freiheiten hat man hier als Interpret? Welche Dynamik wendet man bei Vorschlägen an?
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Dann gibt es wieder Interpretationen, die sich deutlich von den oben genannten unterscheiden, z.B.
Der User @koelnklavier hat auf seiner Seite eine ausgeschriebene Version des Stücks, die mir sehr nahe an der obigen Cembaloaufnahme zu sein scheint. Hier ebenfalls die ersten 9 Takte:
Der Mordent wird hier nicht weggelassen, und die Verzierungen sind alle als 64-tel gespielt und zahlreicher. Meine Vermutung ist, dass es Sinn macht, auf dem Cembalo mehr Verzierungen zu spielen, weil es nicht so lange klingt.
Nun würde mich einfach mal interessieren, wie ihr das spielen würdet, und welche Überlegungen da mit einfließen. Hier noch eine spontane Aufnahme der ersten 9 Takte, anhand der meine bislang relativ unüberlegte Ausführung gerne direkt kritisiert werden darf.
Ich freue mich sehr über Antworten.
LKS