Fingersatz beim wechsel von Grundstellung zur 1 Umkehrung

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1. habe ich gezeigt (etliche Beispiele), dass es klavierpädagogischen Standards widerspricht

hmm..auch bei Libermann findet sich kein 2-4-5 für solche Dinger...es sei denn, ich hätte es überlesen..( dafür stehen die Chancen allerdings gering.. ) ;)

Es ist meiner Ansicht nach auch folgendes zu bedenken:

Natürlich sollten Klavierspieler flexibel sein, und auch seltene Möglichkeiten anwenden können, wenn sie dazu in der Lage sind. Wir sollten aber auch den Blick in die Zukunft richten, @Peter , uns nicht auf "mjaaa, aber in dieser Übung...[...]" versteifen, sondern die effizientesten und besten Techniken ansetzen, die für relevante Werke notwendig sind..

Zu solchen Techniken gehören aber mit 2-4-5 gespielte Akkorde des genannten Typs nicht - und vor allem dann nicht, wenn dabei Hand- oder Handgelenks-/ Unterarm-Bewegungen die Kontrolle über die Bewegungen anderer Finger beeinflussen. Jeder Finger sollte freiest-möglich in seiner Entfaltung sein. Denn nur so kann jeder Finger höchstmögliche und feinste Kontrolle über die jeweilige gegriffene Taste ausüben.

Bedenke, dass wir die vorne gezeigte fragliche Fingersatz-Übung aus Michaels Buch auch mit Hand-Weiterbewegung, komfortablem Einheitsfingersatz und Geschmeidigkeit spielen können, ohne auf kompliziertere Varianten zurückgreifen zu wollen. Gleiches gilt auch fast durchgehend für das Sonatenbeispiel von Beethoven.

@Übung aus Buch: Das Belassenwollen von Fingern auf zuvor gespielten Noten ist daher m.E. NICHT von Priorität.

Nutzen wir die effizientesten und für zukünftige, schwere Klamotten nützlichsten Herangehensweisen! Und..:

"Wir lernen, was wir üben." Und das tun wir, um es später bei haarigen, knubbelligen Stücken ansetzen zu können.

Insofern ist der Ausblick auf a ) Cortot, und b ) weitere Notenbeispiele hier nicht nur angesagt, sondern m.E. angeraten. Was fast nie erforderlich ist, sollte man m.E. mit Vorsicht / Skepsis beäugen, denn es führt uns kaum weiter.

Was weiter führt, sind Beispiele und der Blick in die Zukunft, und ich denke, da hat @rolf in die Kristallkugel geschaut, was hier m.E. auch zum Sachverhalt dienlich ist.

LG, Olli!
 
Peter hat völlig Recht. Angewendet auf das Übungsbeispiel ist der angegebene Fingersatz ungewöhnlich, aber gut spielbar. Er ist deshalb ungewöhnlich, weil der typische Klavierschüler es anders lernt. Meine Frau spielt erst sei 2 Jahren und hätte auch spontan anders gegriffen. Doch warum lernt man es anders? Natürlich weil dieser Fingersatz lediglich für die genannte Akkordfolge im Wechsel sinnvoll scheint. Und die wird man in der v.a. klassischen Literatur kaum finden. Jetzt weiß ich natürlich nicht, ob sowas in der Pop-Klaviermusik regelhaft auftretende griffmuster sind. Dann macht halt auch so ein FS Sinn. Wenn der Anfänger also schon sicher weiß, dass es nie anspruchsvoller werden soll, dann wäre die Übung sinnvoll - sonst m.E. eher nicht, weil sie nicht auf ausladendere Akkordläufe vorbereitet.
So gesehen ist aber der gen. FS speziell für das Beispiel ja nicht falsch. Es ist nur sehr fragwürdig, ob man ihn allgemein als Übeempfehlung veröffentlichen sollte.

LG
Bechsteinfreund
 
Peter hat völlig Recht. (...) Jetzt weiß ich natürlich nicht, ob sowas in der Pop-Klaviermusik regelhaft auftretende griffmuster sind. Dann macht halt auch so ein FS Sinn.
interessant: du weißt was nicht, und damit begründest du, dass irgendwer genau darüber Recht hat...

...mal nur so nebenbei: ob man Pop, Jazz, Strawinski, Weihnachtslieder oder Fußballnationalhymnen spielt, das alles ändert nichts am Aufbau der Klaviatur und ergo an irgendwelchen Akkorden ;-)

dass das Notenbeispiel ceg 124 egc 245 auch innerhalb der anderen Notenbeispiele wenig taugt, zeigt schon die nachgelieferte "Begründung" des TE, nämlich dass man das Handgelenk verbiegen solle, um überhaupt egc mit 245 anfassen zu können... bei derart einfachen (!) Anfängerakkordchen eine völlig nutzlose Maßnahme, um auf biegen und brechen das Schema 124-245 beibehalten zu können
...zu schweigen davon, was z.B. 10-14jährige Anfängerchen, die gerne Barpiano spielen wollen, damit anfangen sollen (die Griffelchen aufs Prokrustesbett spannen?...)
(oh bitte bitte dasselbe auch in D-Dur bitte bitte)

zu guterletzt gibt es keinen sinnvollen Grund, bei diesen beiden Akkorden partout 1 und 5 auf g und g1 zu belassen, denn wenn man sich ohnehin hin und her bewegen soll, dann kann man auch problemlos 124 und 125 für die beiden Akkorde nehmen (und nun eine Verständnisfrage an dich, Bechsteinfreund: ceg 124, egc 125, gce 135 - was ist bei diesem Fingersatz allen drei Akkorden gemeinsam?)

egal ob Pop, Bar, Weihnachtslied: cegc 1235 - egce 1245 - gceg 1235 oder 1245

ps. ich hab keine Probleme, egc mit 245 oder gar 345 zu greifen, denn ich greife problemlos ghdfh mit 12345 - aber einen Sextakkord ohne zwingende Notwendigkeit mit 245 zu spielen, kommt mir nicht in den Sinn
 
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Es macht natürlich viel Sinn, Äppel mit Birnen zu vergleichen. Ich verstehe nicht, warum Du nicht einfach bei dem Übebeispiel des TE bleibst und statt dessen mit (scheinbar für mich) schwierigster Literatur daher kommst. Es ging hier nicht um vollgriffige Akkorde oder Sextakkordketten.
Die von rolf zitierten Werke Hammerklaviersonate & Co. sind auch für gestandene Solisten äußerst schwierig. Was aber nicht unwahrscheinlich ist: Bei weiterem Lernfortschritt nach der Arbeit am vorgegebenen Übungsbeispiel landet man recht bald bei Literatur, bei der sich die Limitierungen der 1-2-4-Variante schnell bemerkbar machen. Wozu beim Einstieg auf eine Vorgehensweise verweisen, die schnell wieder verworfen werden muss, weil sie schon beim nächsten Schritt nicht mehr oder nur mit unbefriedigendem Resultat funktioniert?

Ein wichtiger Bestandteil beim Üben und Einstudieren ist das Anwenden verschiedener Fingersatzmodelle und dann die Entscheidung für jenes, das mit möglichst wenig Komplikationen funktioniert. Der Anwender wird dann sehr schnell im Wortsinne "begreifen", dass den meisten Spielern das Greifen einer Terz mit 2-3 wesentlich leichter fällt als das einer Quart mit 4-5.

LG von Rheinkultur
 
Bisheriges Fazit also:

Der von Gundlach vorgeschlagene Fingersatz geht. Er geht für trainierte Spieler sowieso und es gibt gelegentliche Anwendungen, auch in der Literatur. Er bleibt aber eigentlich eine Ausnahme. Und schön zu spielen ist er sowieso nicht.

Wieso man Einsteigern unbedingt erst einmal die Ausnahme empfiehlt, kapiere ich nicht.

CW
 
Die von rolf zitierten Werke Hammerklaviersonate & Co. sind auch für gestandene Solisten äußerst schwierig.
die beiden Schlußakkorde der op.106 sind das sicher nicht ;-), das restliche Finale dieser Sonate dagegen durchaus
Chorfantasie und c-Moll Variationen sind sicher nicht für gestandene Solisten äußerst schwierig.

Der Anwender wird dann sehr schnell im Wortsinne "begreifen", dass den meisten Spielern das Greifen einer Terz mit 2-3 wesentlich leichter fällt als das einer Quart mit 4-5.
ich gehe davon aus, dass vernunftbegabte Anwender (mögen diese auch heuer rar gesät sein) die Lehre von den ach so angespannten 2-3-Terzen erst gar nicht in Erwägung ziehen... :-D
 
durchaus richtig - aber dazu muss man schon einen sehr stabilen 5.Finger haben, der nicht im Grundgelenk einknickt, und das haben Anfänger zumeist nicht. Die Gefahr, den 5.Finger schädlich zu überlasten, ist für Anfänger bei 245 (egc) nicht zu übersehen.
Was schädlich ist, sollte man meiden...
 
Rolf,

Schätze seine Beiträge sehr, aber hier fürchte ich, Du hast vor lauter Wut meinen Beitrag nicht ganz gelesen, sondern nur den ersten Satz...

LG
Bechsteinfreund
du irrst, ich hab deinen Beitrag gelesen, komplett
1. bin ich eher belustigt über die 2-3-Terzenspannung
2. ich hab dir genügend Argumente / Material genannt
3. ich hab dir ne Verständnisfrage gestellt, wie wärs mit ner Antwort?
 
Mittlerweile finde ich es erfreulich, dass 2 User meine Fingersätze zumindest als gut spielbar empfinden. Mit mir und meinem ehemaligen Klavierprofessor sind wir dann schon zu viert ;-)

Nochmals möchte ich auf meinen Satz im ersten Beitrag hinweisen, den ich für einen guten Fingersatz sehr wichtig halte: "Woher komme ich, wohin gehe ich?" Nehmen wir nochmal meine Übung 3a, die Frank abgebildet hat. Wer genau hinschaut, sieht dass es in einem Takt einmal eine Umkehrung gibt, die gleich wieder in die Ausgangslage zurück kehrt. Das heißt, mit 124 auf 245 und zurück auf 124 habe ich keinen einzigen Sprung. Nehme ich aber anstelle von 245 entweder 125 oder 135, dann muss ich zweimal hintereinander springen. Die Sicherheit die ich mit dem liegenlassen von 2 + 4 habe, werde ich nun mal mit zwei Sprüngen nicht in der gleichen Art und Weise haben, zudem bin ich mit meiner Version viel schneller. Wie gesagt, man könnte auch 123 auf 235 und wieder 123 nehmen. Das fühlt sich aber für mich nicht so gut an. Wer sich gut dabei fühlt, kann den natürlich nehmen. Wer sehen möchte, ob meine Technik wirklich funktioniert kann sich gerne mal meinen "Crazy Blues" bei Youtube anschauen ;-)


Nun noch zu Rolf's Beispielen:
Der Cortot bildet meine Übung 3a nicht wirklich ab. Vergleichbar wäre höchstens noch die Übung B die von Cortot hochgeladen wurden, und da stehen gar keine Fingersätze darüber. Auch die zweiten hochgeladenen Notenbeispiele zeigen etwas anderes. Es ist völlig klar dass ich vollstimmige Akkorde mit 5 Töne auf alle 5 Finger verteile. Das ist zwangsläufig so! Es sei den man kann mit dem Daumen mal zwei Töne zusammen nehmen, was es auch gibt. Und da sind wir an dem Punkt, dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen sollte. Selbst Cortot's Beispiel mit der Terz und Oktave würde ich 24 und 15 spielen, wenngleich 23 auf 15 genauso möglich und richtig ist.
Mit meinem Hinweis, dass "seriöse Pianisten" Terzen nicht mit 23 spielen, meinte ich natürlich, dass man mehrere Terzen hintereinander gespielt, nicht mit 23 spielen würde. Es kommt eben immer, und das habe ich versucht zu erklären, auf die Kombination an.

Eines sollte man auch noch bedenken: Meine Bücher sind nicht für Anfänger geschrieben und setzen eine gute Klaviererfahrung voraus. Darauf weist im Prinzip schon das Thema hin ("Pop Piano in der Praxis" bwz. wie spiele ich Songs nach Akkordsymbolen). Und darum geht es in diesem Buch. Es ist eben kein Buch über Klaviertechnik.
 

An Rolf:

völlig richtig, so jemand braucht keine Fingersätze für simpelste Dreiklänge! Mache ich aber als Klavierbuchautor keine Fingersätze rein, werde ich genauso "zerissen" wie mir das jetzt mit Ihnen passiert.

Mich erinnert die Diskussion in diesem Forum an die WM: Vor der WM wurde Joachim Löw zerissen, weil er die "falschen" Spieler mitgenommen! Jetzt ist er im Finale, und hat plötzlich alles richtig gemacht! Oder anders ausgedrückt: "Wer gewinnt hat Recht!" Auf mich bezogen: Meine Fingersätze funktionieren bei mir wunderbar, von daher gesehen sind sie für mich richtig. Wie gesagt, man darf gerne andere nehmen...

Oder um noch ein anderes Beispiel zu nennen: Der berühmte, bereits verstorbene, Jazz-Trompeter Miles Davis sagte einmal "Play the wrong notes"! Es würde mich sehr interessieren, wenn er dies hier gesagt hätte, wie die Kritiken dazu wohl ausfallen würden....Jazzmusiker jedenfalls verstehen sehr wohl was er damit gemeint hat ;-)
 
Lieber Michael,

vielen Dank für deine Einmischung hier! Finde ich super! Du hast ja auf deinem Kanal sogar eine Möglichkeit eingerichtet, Diskussionen zu führen und ich freue mich, dass wir das auch hier machen können.

Was ich nicht verstehe, ist, dass in deiner Klavierschule nichts über alternative und Fingersätze überhaupt steht. Immerhin ist der Grund für die Existenz dieses Fadens der, dass ein Nutzer deiner Schule, Frank, große Probleme mit dem angegebenen Fingersatz hatte und um Hilfe bat. Er wird vermutlich nicht der einzige sein. Wäre es da nicht besser, über die Wahl von Fingersätzen auch mit technischen Hinweisen etwas zu schreiben, alternative Fingersätze zu nennen und Vor- und Nachteile der jeweiligen Fingersätze zu begründen? Dann hat jeder die Wahl (ich bin durchaus für kreative und individuelle Fingersätze) und wird nicht verunsichert wie Frank.

Was ich auch nicht verstehe:

Grundsätzlich wird der von rolf propagierte Fingersatz, der in der Klavierliteratur Standard ist und den man unbedingt beherrschen sollte, auch deshalb bevorzugt, weil die Oberstimme am Klavier häufig hervorgehoben wird und ein so abgespreizter 5. Finger es da schwer hat. Akkorde werden immer differenziert gespielt. Am Keyboard braucht man sich zwar darüber keine Gedanken machen, aber das ist ja keine Schule ausschließlich für Keyboard. Findest du denn wirklich c-e-g-c mit 1-2-3-5 unbequem?? Wie will man dann Stücke aus der Klavierliteratur spielen?

Und dann erscheint mir unlogisch, dass eben auf Seite 34 bei Übung 35a oder Seite 56 bei Übung 61 d Akkordaufsplitterungen mit dem Fingersatz

e'-c'' - c'-g' - e'-c'' - g'-e'' - e'-c''
2-5 - 1-3 - 2-5 - 2-5 - 1-4 ,

der also c-e-g-c mit 1-2-3-5 erfordert, gespielt werden sollen. Was ich gut finde. Aber ist es dann nicht sinnvoll, solche Fingersätze auch von Anfang an zu üben?

Liebe Grüße

chiarina
 
Zitat von Rolf:
Rolf, genau! Das! habe! ich! doch! gemacht! Und erst seit dem Ausprobieren, hingucken, fühlen fand ich den FS überhaupt sinnvoll. Und dabei wird das Handgelenk auch nicht ungesund geknickt, sondern einfach eine kleine Bewegung im Arm gemacht, und dann ist es ganz einfach und fühlt sich natürlich an.
Ich verstehe ja, dass man lieber 235 spielt, aber man muss doch deswegen so einen alternativen Fingersatz nicht verteufeln.

Zitat von Chiarina:
Aber ist es dann nicht sinnvoll, solche Fingersätze auch von Anfang an zu üben?
Irgend wie habe ich das Gefühl, dass auf das Hauptargument von Micha nicht eingegangen wird. Ich komme von CEG und will über EGC wieder dort hin. Probiert es doch mal aus. Fühlt sich das wirklich unnatürlich an oder einfach nur ungewohnt?

Und es ist doch schön, wenn Micha in seinem Buch für andere Übungen andere FS verwendet. Na, wenigstens für mich ahnungslosen Kleingeist ist das alles recht schlüssig. :-)
 
Liebe chiarina,

vielen Dank für die netten Worte!

Wenn man ein Buch als Klavierbuchautor schreibt, hat man immer den inneren Konflikt, was schreibe ich und was schreibe ich nicht? Es ist wahrscheinlich jedem Klavierbuchautor klar, dass ein Buch, auch gerade sein eigenes, nicht jede Frage behandeln bzw. beantworten kann. Insofern muss ich entscheiden, was ich beim betreffenden Thema für wichtig und richtig halte, um dies dann ins Buch mit hineinzunehmen. Eine Dissertation über Fingersätze in meinen Büchern, hätte genau den Effekt wie hier im Forum, man würde mir bestimmt nicht in allem zustimmen. Zudem sind Fingersätze in Noten einzufügen u.U. sehr aufwendig. Insofern bringe ich eben die Variante die bei mir am Besten funktioniert. Ginge es nach mir, würde ich gar keine Fingersätze in meine Bücher schreiben, weil ich weiß, dass es immer auch andere Möglichkeiten gibt. Frank hatte ich von Anfang geraten, einen Klavierlehrer zu nehmen, da mir auch klar ist, dass mein Buch nicht seine technischen Probleme löst. Mir wäre es am liebsten, wir würden uns am Instrument treffen, dann hätten wir direkt die Praxis vor Augen. Insofern kannst Du sicher verstehen, dass ich von mir aus zu diesem Thema gar nicht Stellung bezogen hätte, wenn Frank mich nicht mehrfach dazu aufgefordert hätte.

Es mag sein, dass der von Rolf propagierte Fingersatz in der Klavierliteratur Standard ist. Ich kann nur sagen, dass ich das, was ich an Fingersatz in meinem Buch angebe, so in meinem klassischen Klavierstudium gelernt habe und mich sehr wohl damit fühle. Insofern ist der "Standard" eine Sache, eine andere wie ich mich beim Spielen fühle. Ein Schüler von mir hat große Hände (größere als ich), und er greift c-e-g-c mit 1-2-3-5. Er fühlt sich wohl dabei und ich habe nie versucht ihm das auszureden. Warum auch? Meine Variante ist eben 1-2-4-5, da sie sich für mich gut anfühlt, während 1-2-3-5 sich für mich nicht so gut anfühlt. Was die Oberstimme am Klavier angeht, so habe ich auch gelernt, dass man diese durch den Einsatz des Arms gut herausholen kann und der 5. Finger das gut verkraftet. Zeigen könnte ich Dir das am Instrument, was wie gesagt das Beste wäre.

Was meine Übungen auf den Seiten 34 und 56 angeht, kann ich mich nur wiederholen: Es gibt mehrere Möglichkeiten ein- und diesselbe Sache zu spielen und entscheidend ist ,"woher komme ich, wohin gehe ich", danach entscheidet sich für mich der Fingersatz. Flexibilität, also die gleiche Sache mit unterschiedlichen Fingersätzen zu spielen, ist sicher wünschenswert. Vor allem wenn man improvisiert, und sich beim Fingersatz "versehentlich" falsch bewegt hat, dann kann man sich u.U. gut retten.

Soviel erst einmal. Liebe Grüße

Michael
 
An Rolf:

völlig richtig, so jemand braucht keine Fingersätze für simpelste Dreiklänge! (...)
jepp, so isses :)
wenn sich hierzu noch die Einsicht gesellen würde, dass du nicht Jogi Löw bist (was soll der bei Akkorden?) und dass es jedenfalls nutzlose Diskussionen vermeiden würde, wenn man wenigstens auf bewährte Standardfingersätze hinweisen würde und man zugeben würde, dass ein selbstgestrickter (du weißt ja, welcher) deine Abweichung ist, dann wäre doch alles in Butter. Warum nicht gleich?
Warum erst den Unsinn mit der "Spannung" bei 2-3 Terzen, wenn du selber ohnehin bei vollgriffigen Akkorden 2-3 nimmst?
na egal - wir sind uns ja einig, dass fortgeschrittene Spieler keine Fingersätze für Dreiklänge benötigen :)
 
Es mag sein, dass der von Rolf propagierte Fingersatz in der Klavierliteratur Standard ist.
das mag nicht nur so sein, das ist so.
man sehe:
Akkorde Liszt 1.png
Akkorde Liszt 2.png
Akkorde Liszt 3.png

Ich kann nur sagen, dass ich das, was ich an Fingersatz in meinem Buch angebe, so in meinem klassischen Klavierstudium gelernt habe und mich sehr wohl damit fühle. Insofern ist der "Standard" eine Sache, eine andere wie ich mich beim Spielen fühle.
erstaunlich, dass dir offenbar die techn. Studien von Liszt und nachfolgende Literatur zum Akkordspiel nicht wirklich bekannt ist

Ein Schüler von mir hat große Hände (größere als ich), und er greift c-e-g-c mit 1-2-3-5. Er fühlt sich wohl dabei und ich habe nie versucht ihm das auszureden. Warum auch? Meine Variante ist eben 1-2-4-5, da sie sich für mich gut anfühlt, während 1-2-3-5 sich für mich nicht so gut anfühlt.
man braucht rechts für 1235 bei cegc und analog links für 5321 bei gceg keine großen Hände
...und es wäre schön, wenn du nicht zu suggerieren versuchen würdest, dass dein abweichender und ungewöhnlicher Fingersatzvorschlag ganz besonders praktikabel sei (ist er nur für dich, ansonsten für Leute mit genug Platz zwischen 4. und 5. (also auch für mich, aber ich mache das nur bei größeren Akkorden)), denn wäre er das, würden die Fingersätze von Liszt, Brahms, Cortot usw. anders aussehen; tun sie aber nicht. So isses halt ;)

und eine Bitte:
wenn du das in D-Dur machst, also #f-a-d mit 245 greifst, wo spielt der 4. das a und wie fühlt sich das an? spielt dein 4. Finger zwischen gis und ais?
 
Von Anfang an habe ich darauf hingewiesen, dass es bei Fingersätzen unterschiedliche Möglichkeiten und natürlich unterschiedliche Meinungen gibt. Manche scheinen das nicht wahrgenommen zu haben. Auch vermisse ich in der Diskussion so manches an Respekt, von daher werde ich mich nicht weiter beteiligen.

chiarina, vielen Dank nochmals für Deinen freundlichen und netten Umgang, das weiß ich sehr zu schätzen!
 
Und so schnell kann ein Kaiser seine Kleider verlieren, wenn der Gegenwind ungemütlich und lästig wird.

CW
 
Hallo zusammen,

ich habe beim Spielen bemerkt, dass es für mich sehr unangenehm wirkt und deshalb auch den Klavierlehrer meiner Kinder dazu befragt. (Den Trick mit dem Armdrehen, bzw. Bewegen kannte ich nicht)Er meinte dass dies ein Druckfehler im Buch sei. Supi, jetzt war natürlich die Verunsicherung komplett.

Gerade als Anfänger sucht man in einer Klavierschule eine Konstante. Dies gibt psychologische Sicherheit.
Deshalb hänge ich auch an dem Problem wie chiarina.

Wenn ich bestimmte Abläufe trainiere,
wie z.B. bei dem Lied Sur le pont d'Avignon mit den Fingersätzen
Grundstellung 135
1 Umkehrung 125
2 Umkehrung 124

bin ich dann verwirrt, wenn die Übungen mit anderen Fingersätze trainiert werden.

Schön hätte ich es gefunden, wenn man langsam dies aufgebaut hätte.
1) Lieder mit Fingersätzen und dann die Übungen mit den gleichen Fingersätzen
2) Dann andere Lieder mit anderen Fingersätzen und übern zu den geänderten Fingersätzen.
Aber jeweils erklärt warum man diese Übungen und diese Fingersätze nimmt.
Das wäre genial.

Ich möchte die Frage zu den notierten Fingersätzen auch mal anders herum stellen.
Profis, die keine Fingersätze benötigen, brauchen die dann noch eine Pop Klavierschule?


Gerade Anfänger sind sehr froh um die Fingersätze. Ich glaube, dass wen diese fehlen würden, viele das Buch wieder zurück legen würden.
Ich finde es immer Merkwürdig, dass ganz einfache harmonische Dinge ausführlich erklärt werden, aber keine die Fingersätze erklären will. Aber das ist doch gerade das Schwierigen für Anfänger, wenn man gegenüber anderen Instrumenten keinen festen Fingersatz liegen lassen kann.


Gibt es überhaupt eine Schule für Anfänger, welche einem
  1. die Fingersätze für Fakebook oder Leedsheets erklärt?
  2. Den Bass in die linke Hand legt, und die Akkorde und Melodie in die rechte Hand?
  3. Und dann noch auf Deutsch erklärt wird?
Wenn ja, dann bitte den Link hier posten.

Vielen Dank
Frank
 
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Es sind keine weiteren Antworten möglich.

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