Hörsturz -Dauer und Heilungschancen

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ludo86

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6. Feb. 2024
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Liebe Community,

ich wende mich an Euch, da ich ehrlich verzweifelt bin. Vor etwa 4 1/2 Wochen hatte ich einen Hörsturz, den ich erstmal gar nicht als Hörsturz erkannte. Da ich zum selben Zeitpunkt total erkältet war, dachte ich zunächst es wäre ein klassisch verstopftes Ohr. Erst als mir Doppeltöne aufgefallen sind, wurde mir klar, dass da irgendwas gar nicht stimmt.

Der HNO sagte mir dann, dass ich einen Tieftonhörsturz habe und verschrieb mir Ginkopräparate und Vitamine. Tatsächlich wurde es zunächst besser und dann hatte ich aber nach etwa 1 1/2 Wochen einen Rückfall. Da der HNI zu diesem Zeitpunkt selber krank war, bin ich dann in eine Klinik gefagren und dort habe ich an drei Tagen hochdosiert Kortison bekommen, welches ich nun noch ausschleiche. Leider ist aber seit dem keinerlei Verbesserung eingetreten. Das Ohr gibt Signae weiter, die klingen als ob man bei einer Anlage alle Bässe und Mitten komplett herausgedreht hätte. Zudem gibt es in den Mitten Bereiche, die durch offenbar gelöschte Frequenzen ganz anders klingen als sie sollten. Da ich ein extrem auditiver Mensch bin und viel musiziere machte mich das ganze total fertig. Der Gedanke, dass das nun so bleiben könnte lässt mich ehrlich verzweifeln. Ich lese und höre, dass die Heilungschancen immer schlechter werden, ja länger das andauert. Deshalb meine Frage an Euch - hatte jemand von Euch auch schonmal einen Hörsturz, der vll etwas länger dauerte und trotzdem kam das Gehör zurück? Das komische ist, dass so in der Nachbarschaft und Familie immer wieder gesagt wird - ach der oder die hatte das auch über 3 Monate oder sogar 6 Monate. Die Ärzteschaft ist sich aber einige, dass nach 6 bis 8 Wochen nichts mehr zu machen sei.

Ich freue mich über einen Erfahrungsaustausch und hoffentlich ermutigende Antworten.

Danke und herzliche Grüße
Ludo
 
Ich hatte vor 5 Jahren einen Hörsturz, wurde auch mit einer Cortisonstoßtherapie behandelt. Es hat Wochen gedauert bis ich wieder normal gehört habe. Gleichzeitig war ich 6 Wochen krank geschrieben und war nicht arbeiten. Seitdem habe ich immer mal wieder Probleme, auch mit Tinnitus, und musste feststellen, dass Stress dafür verantwortlich ist.
 
Hallo nispi, vielen Dank für Deine Antwort - das macht ja schonmal etwas Mut!
 
Hallo @ludo86,

ich kann verstehen, dass Du verzweifelt bist. Ich konnte das Klavier danach längere Zeit kaum ertragen und der Gedanke, nie wieder umbeschwert musizieren zu können war sehr belastend. Aber bitte verliere nicht die Hoffnung, denn das macht es nur schlimmer. Vielleicht helfen Dir Entspannungsübungen und Meditation für mehr Gelassenheit.

Zu meinem Hörsturz kurz und knapp:
  • Hörsturz 2012
  • Gingko: Fehlanzeige
  • Infusionen mit Kortison: Fehlanzeige
  • Folge: Obertonschwerhörigkeit
  • Folge: Hyperakusis
  • Folge: Tinnitus (Messung: „100 dB“)
Abgesehen von der Obertonschwerhörigkeit höre ich recht gut. Es hat allerdings knapp drei Monate gedauert bis der Hörverlust überwunden war. Ich trage im Haus Hörgeräte mit denen ich die Hyperakusis deutlich besser ertragen kann. Die Geräusche im Freien tue ich mir mit Hörgeräten nicht an.

Ich wünsche Dir alles Gute für die Besserung.

Nachtrag:
Stress verschlimmert meinen Tinnitus nicht, emotionale Ausgeglichenheit bessert ihn nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ergänzend (!) kann ein Besuch bei einem guten Physio helfen. Oft ist der gesamte Hals/Nacken/Oberkörperbereich verspannt, Blut- und Lymphefluss sind behindert. Schlecht für die Ohren.
 
Falls du feststellen solltest, dass es sich durch Stress verschlimmert / durch Ruhe verbessert (was ja offensichtlich bei jedem individuell ist) möchte ich dich sehr ermutigen, radikal abzusagen, was abzusagen geht, ohne schlechtes Gewissen! Manchmal braucht man jemanden, der einem dazu rät, weil man sich selbst nicht traut. Falls es dir hilft und du es dir irgendwie leisten kannst: Mach es. Und zwar nicht nur ne Woche, sondern am besten gleich einen Monat oder mehr (denn auch die bloße Aussicht auf Ruhe ist entspannend, und diese Aussicht ist bei nur einer Woche reichlich kurz). Ansonsten: Mein herzliches Mitgefühl und baldige, gute Besserung!!
 
Nur Mut - aus eigener jahrzehntelanger Erfahrung kann ich sagen:
Hörstürze kommen und gehen - allerdings halte ich mich nach umfangreichen Erfahrungen und ebenso gründlicher Recherche fern von allen Ärzten!
 
Ich kenne dieses "Sofort was machen, sonst geht das nie wieder weg"-Gerede auch. Infusionen, Kortison, Gingko ... man versucht es halt. Ich wundere mich immer wieder, dass da noch nichts Besseres auf dem Markt ist.

Mich plagte vor ungefähr 15 Jahren ein Tinnitus. Wie vestor habe ich recherchiert. Letztlich bin ich zu dem Schluss gelangt, dass eigentlich nur Geduld und vor allem Gelassenheit helfen. Ich hatte Linderung durch Musiktherapie (gibt ein Buch dazu von Annette Cramer), wobei ich mir selbst die Tracks zusammengemischt habe.

Vermutlich habe ich immer noch Tinnitus, aber ich höre einfach nicht hin. Das klingt komisch, aber wenn ich gerade so in mich reinhöre ...

Will sagen: Lass dich nicht verrückt machen. Die Angst, dass es nicht mehr weggeht, ist das Schlimmste. Ja, es gibt Leute, bei denen dauert es lange, so wie andere Sachen auch oft lange dauern. Aber das heißt nicht, dass es nicht wieder weggeht oder man sich nicht irgendwie damit arrangieren kann. Alles Gute!
 
Tip: Man sollte immer auch die Möglichkeit ... einer Allergie mit auf dem Pin haben.

Ich habe geschlagene anderthalb Jahre mit bösem Tinnitus verbracht, eine echt verlorene Zeit in meinem Leben. Bis ich - nach vielen Arztbesuchen - auf den Trichter kam, dass das mit Allergie zusammenhängen könnte...

Zwei Cetirizin gefuttert - prompt wurde es sehr deutlich besser.
Ich bin Allergiker mit vielen möglichen Empfindlichkeiten auf frühblühende und spät blühende Bäume, Getreide, Gräser, Blumen, auch auf Katzenhaare bzw. deren Speichel.
UND:
Ich habe eine Hausstaub-Allergie. Die beschäftigt mich ganzjährig.

... eine Möglichkeit. Ersetzt allerdings keine Arztkompetenz.

Eine Allergie kann auch im Alter noch zuschlagen.
Meine Schwiegermutter bekam sie mit 72.
 

Bezüglich einer Therapie mit Kortikoiden habe ich einen Bericht vom 15.01.24 im Deutschen Ärzteblatt gefunden:

1. https://www.aerzteblatt.de/nachrich...Standarddosierung-und-hoeheren-Dosen-fraglich

2. Leitlinie HNO:


Bei einem Hörsturz würde ich auf jeden Fall Fachkollegen aufsuchen zur differentialdiagnostischen Abklärung, wie im o.g. Artikel auf seine 2 beschrieben.

Bezüglich Therapie würde ich meinen hervorragenden HNO-Arzt, mit dem ich schon seit langer Zeit zusammenarbeite, nach seiner Meinung fragen.
 
Allergien werden auch von der Ernährung beeinflusst.
Das Microbiom im Darm muss genug gesundes Futter haben um kräftig und gesund zu sein.
Ich kann es nur bestätigen.Ich hatte vor 30 Jahren sehr sehr starken Heuschnupfen und andere Allergien die auch teilweise durch Stress ausgelöst waren.
Da ich nicht mehr wusste was essen, begann ich selber zu kochen und mich zu ernähren nach Großmutter Art.
Das bedeutet nur frische Lebensmittel, keine Konservierungsstoffe und keine Farbstoffe und Zusatzstoffe usw. und selbst das Brot habe ich selbst gebacken, keine Restaurantbesuche usw.
Bis heute bin ich der Ernährungsmethode treu geblieben und war nach etwa 2 Jahren wieder stabil und alle Allergien sind von Zauberhand verschwunden.
Muss aber noch dazu sagen, dass ich in der hochallergenen Phase des Jahres den gesamten Jahresurlaub genommen habe und auf einem Campingplatz im Zelt ⛺️ 200 meter vom Strand im Südwesten Frankreichs mitten im Kiefernwald, weit und breit war damals nich nix, verbracht habe. Das war durchaus kein Zuckerschlecken , Im Mai/Juni oft sehr kalt viel Regen und endlose Spaziergänge mit Hund am Meer.
Mir hat es geholfen und ich bin sehr glücklich darüber, so ganz ohne Tabletten und Spritzen wieder gesund geworden zu sein bis heute.
 

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