Sammelthread: "Außergewöhnliche" Literatur für Anfänger und Fortgeschrittene

alibiphysiker

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Hallo ihr lieben,

da ich gerne youtube nach unbekannten (Klavier)werken durchforste und noch lieber meinen Schüler unbekannte (aber schöne) Klavierliteratur zeige (welche diese dann auch oft spielen wollen), dachte ich, dass es schön wäre, in diesem Thread unbekanntere, außergewöhnlichere Klavierwerke zu sammeln, welche sich für Anfänger oder Fortgeschrittene eignen, die nicht immer nur den ersten Satz der Mondscheinsonate, Inventionen, einfache Chopin-Walzer, ... spielen wollen.

Hier ein paar Stücke, mit denen ich in Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht habe:

--> Die Bergerie von Dutilleux:


View: https://www.youtube.com/watch?v=015bTGOyZ5E


--> Die Pavane von Daniel-Lesur:


View: https://www.youtube.com/watch?v=9KQSWWd2qbA


--> Die Sonatinen op. 87 von Koechlin. Diese finde ich reizvoll, weil jede eine kleine mehrsätzige Sonatine ist! Ich meine mal gelesen zu haben, dass Koechlin diese Stücke selbst für seine Klavierschüler geschrieben hat, finde aber die Quelle leider nicht mehr:

No. 1 und 2:


View: https://www.youtube.com/watch?v=QG2hGeE-7GA

No. 3 und 4:


View: https://www.youtube.com/watch?v=ucB29j7M5RU


--> Die erste Etüde von Alain:


View: https://www.youtube.com/watch?v=f-TQzr9SzPw

--> Die "vorletzten Gedanken" von Satie. Henle schreibt dazu:

Dem Mythos der „letzten Gedanken“ der großen Meister setzte Satie seine „Vorletzten Gedanken“ (Avant-dernières Pensées) in gewohnt humoristischer Manier entgegen. Alle drei höchst aparten Stücke in klangsinnlichem Klaviersatz enthalten, wie in seinen Klavierwerken seit 1912 üblich, als Subtext jeweils eine kleine, in den Notentext eingedruckte skurrile Geschichte, die mehr oder weniger stark mit der klingenden Musik verknüpft ist. Als Widmungsträger für seine „vorletzten Gedanken“ wählte Satie prominente Zeitgenossen: Claude Debussy (für Nr. 1 „Idylle“), mit dem er eng befreundet war, Paul Dukas (Nr. 2 „Aubade“, zu Deutsch etwa „Morgenständchen“), dessen Musik er sehr schätzte, und Albert Roussel (Nr. 3 „Méditation“), seinen früheren Kontrapunktlehrer an der Pariser Schola Cantorum.

Besonders gut für weniger fortgeschrittene geeignet, da in jedem Stück jeweils eine Hand dauerhaft das gleiche spielt:


--> Das erste Improptu aus op. 5 von Sibelius (reich an skandinavischem Schwermut :-D ):

https://www.youtube.com/watch?v=65c8lOowhu8

Ich freue mich auf eure Anregungen, und bin gespannt, ob jemand von euch (ob Klavierlehrer oder Klavierschüler) an einem der Stücke gefallen findet!

P.S. Ja... man merkt meine Begeisterung für französische Musik... :-D
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr vieles aus Kurtágs "Játékok" ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet. Ich habe das immer mit viel Freude gespielt.
 
Für die gut Fortgeschrittenen und Etüdenfreunde :
Mereaux: Nr. 24 aus den 60 Etudes (überkreuzte Hände)
Blick auf die Hände:


View: https://www.youtube.com/watch?v=k57Tl7qAGFs


YT mit Noten:


View: https://www.youtube.com/watch?v=yMBOYnMWkcs


Leider habe ich keine besseren Aufnahmen gefunden. die müsst Ihr selber einspielen ( :lol: )

Und weitere 59 Leckerbissen.
Noten gibt es im Netz.


Ich wollte diesen Faden absichtlich auf schöne, unbekannte Literatur für Anfänger und fortgeschrittene Schüler beschränken. Ja, "fortgeschritten" ist ein dehnbarer Begriff, aber mit den Stücken die ich vorgelegt habe, ist glaube ich klar, was der Sinn hinter diesem Faden ist. Jedenfalls ist der Sinn nicht, obskure Virtuosenliteratur hervorzukramen oder ihn zu einem Sammelsurium unbekannter Stücke verkommen zu lassen!

Bitte nur außergewöhnliche Stücke für Anfänger und (mäßig) fortgeschrittene (Klavierschüler) posten! Danke! :-)
 
Sehr schöne, spieltechnisch eher einfache Musik gibt es von Frederic Mompou. Ist aber eher für erwachsene Anfänger geeignet, für Kinder ist das meiste zu weitgriffig.
 
Er spielt gerne weniger bekannte Stücke, aber aufgrund seiner Interpretationen finde ich das Zuhören nicht sonderlich erfreulich.
 
Kasimierz Serocki (1922-81)
der kleine Zyklus "Krasnoludki" für Klavier 1949/53 passt prima

(die "suita preludiow" (Praeludiensuite) erfordert dann aber recht fortgeschrittene Spieler)

 
Erwin Schulhoff: Ostinato - sechs familiäre Angelegenheiten (lustige Klavierstücke für große und kleine Kinder) von 1923
 
Von Maria Sehrig „Hell Cat“. Aus den 12 Jazz-Studien, wobei ich nur diese von ihr kenne. Das Stück ist klanglich sehr reizvoll, didaktisch sehr lohnend, und alle meine Schüler, die es spielten, waren beim Üben sehr motiviert.

Ein Screenshot der Google-Suche ist angehängt.
(Falls das nicht legitim sein sollte, darf es gerne gelöscht werden.)
 

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Ich finde dies sehr schön:
 
Von Maria Sehrig „Hell Cat“. Aus den 12 Jazz-Studien, wobei ich nur diese von ihr kenne. Das Stück ist klanglich sehr reizvoll, didaktisch sehr lohnend, und alle meine Schüler, die es spielten, waren beim Üben sehr motiviert.

Ein Screenshot der Google-Suche ist angehängt.
(Falls das nicht legitim sein sollte, darf es gerne gelöscht werden.)
Auf dem spieltechnischen Level dieses Stückes gibt es dann doch genug "richtige" Jazz-, Blues- oder Latin-Stücke, die es mehr wert sind durchgenommen zu werden als solche "Pseudo"-Stücke von Leuten, die nicht Jazzmusiker sind, die zudem so eigenartig "kästchenförmig" bzw. "taktweise" komponiert sind...
 

Es gibt im Petersverlag das "Das Pianobuch - Klaviermusik für Neugierige"
Ein wirklich spannendes Buch (es gibt zwei Bände) mit eher kürzeren Stücken jedweder Couleur. Selbst Minimalmusic ist nicht ausgespart, aber auf einem sehr spielbaren Niveau. Außerdem ist es ein richtiges Buch und man muß nicht überlegen, wo man all die Kopien aufhebt... ;-)
 
Auf dem spieltechnischen Level dieses Stückes gibt es dann doch genug "richtige" Jazz-, Blues- oder Latin-Stücke, die es mehr wert sind durchgenommen zu werden als solche "Pseudo"-Stücke von Leuten, die nicht Jazzmusiker sind, die zudem so eigenartig "kästchenförmig" bzw. "taktweise" komponiert sind...
Dann her damit.
Das Schostakovitsch Stück habe ich in „Siegfried Borris das große Spielbuch Band 3
Neuzeitliche Klavierschule (Mittelstufe)“ gefunden. Gibt es antiquarisch. Es sind auch Kompositionen von Borris drin, die nicht schlecht scheinen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ich selbst ein "fortgeschrittener Anfänger" war, hatte ich viel Freude an den Sonaten von Domenico Cimarosa, von denen mir meine Klavierlehrerin drei oder vier Stück als Unterrichtsstücke mitgebracht hatte. Damals war ich wohl so ca. 11 Jahre alt.

Hier ein Video (wobei ich ehrlich gesagt dann doch keine 32 Stück davon am Stück hören wollen würde):


Um im Genre zu bleiben: Auch einige Scarlatti-Sonaten sind für diese Zielgruppe gut geeignet, aber vermutlich bekannter als Cimarosa.
 
Bei Cimarosa, auch bei seinem gut hörbaren Requiem, habe ich immer den Eindruck, dass da ganz viel Potenzial vorhanden war, er sich aber nicht getraut hat, aus dem Korsett auszubrechen. Schade! Das haben dann andere gemacht,
 
Zudem gibt es viele wunderschöne und kaum gespielte Stücke von Grieg.
Außerdem finde ich bei zeitgenössischen Stücken immer Fazil Say’s Werke als Kompositionen sehr anregend.
 
Auf dem spieltechnischen Level dieses Stückes gibt es dann doch genug "richtige" Jazz-, Blues- oder Latin-Stücke, die es mehr wert sind durchgenommen zu werden als solche "Pseudo"-Stücke von Leuten, die nicht Jazzmusiker sind, die zudem so eigenartig "kästchenförmig" bzw. "taktweise" komponiert sind...
Bekommen wir noch eine Antwort welche Stücke/Arrangements das sind?
 
Hübsch für Anfänger*innen sind die "Six petits préludes récreatifs" von Hedwige Chrétien.
Einiges von Tatiana Stankovych gefällt mir auch ganz gut.
Für Fortgeschrittene z.B. die Serenade in d von Emil Sjögren (dafür muss man allerdings Dezimen greifen können oder recht geschickt mit dem Pedal agieren. Zumindest in einigen wenigen Takten). Aber vielleicht ist das auch zu fortgeschritten.
 
Auf der Suche nach chinesischen Klavierstücken, die nicht, wie die meisten von ihnen, virtuos ausgeschmückte Bearbeitungen von Volksliedern sind, bin ich auf die "Eight memories in water color" von Tan Dun gestoßen.



Er hat sie während seines Musikstudiums in Peking als Ausdruck der Sehnsucht nach seiner Heimat in Hunan geschrieben. Die Stücke haben impressionistischen Charakter und setzen Anklänge an die chinesische Guzheng sehr schön um.
 

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