Restauriertes Hofmann aus 1928 oder neues Ritmüller Piano

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Chefkoch81

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16. Feb. 2023
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Hallo zusammen,

Mein Sohn spielt seit 8 Jahren Klavier und er wünscht sich nun ein echtes Klavier, momentan bespielt er ein E-Piano.

Wir haben uns zuerst neue Klaviere angesehen, dabei hat ihm das Ritmüller RC-118 Premium klanglich gut zugesagt, Preis bei ca. 4800 EUR. Ohne Silent System, was man aber anscheinend dazu bestellen kann.

Wir wollten auch noch Alternativen kennen lernen und sind zu einem Klavierrestaurator gefahren, der von Chinesischen Erzeugnissen gar nichts hält. Die würden halt viel schneller nicht mehr gestimmt sein oder nicht mehr gut klingen (kanns als Laie nicht genau wiedergeben). Wenn bei einem integrierten Silent System etwas kaputt wäre, könne man da selten jemanden für Reparaturen erreichen.

Er hat uns ein Hofmann Konzert Piano aus dem Jahr 1928 angeboten, vollständig restauriert. Mit Hydroceelstab/Heizkörperfolie (wegen Fußbodenheizung), Silentsystem Einbau, Nacharbeiten und Nachstimmung nach 3 Monaten Vorort. Preis liegt bei 10500 EUR.

Ich bin etwas unsicher muss ich sagen.

Das Ritmüller würde mit Silent System auch ca. 7000 EUR kosten. Fußbodenheizung war dort kein Thema, zumindest im ersten Gespräch nicht.

Wie geht man hier am Besten vor was die Entscheidungsfindung betrifft?

lg
 
Für 10.500 Euro bekommst du schon ne ganze Menge besserer Klaviere. (Allerdings sagt mir Hofmann gar nichts, da korrigiert mich gern, wenn das ein wahnsinnsangebot ist, aber für 10k würd ich eher bei jungen gebrauchten Bechsteins oder so schauen, ohne Silent, und das Digi zusätzlich behalten)
 
Zuletzt bearbeitet:
10500??? Völlig überzogen. Ein Silentsystem würde ich nicht nachrüsten, lieber das Digi zusätzlich behalten.
 
Zwischen einem NoName-Klavier wie Ritmüller und einem 100-jährigen Klavier eines damals allenfalls durchschnittlichen Herstellers gibt es ja noch einiges anderes - ich würde einem Jugendlichen nie so eine riesige, alte Kiste hinstellen - abgesehen davon bekommst Du diese Klaviere auch nicht mehr verkauft.
Hol Dir ein Klavier das Spaß macht und ein werksausgerüstetes Silent-System hat und für die Zukunft gerüstet ist ( Yamaha smart pianist app ) .
Schau mal nach einem Yamaha B3 SC3 oder Kawai K300 ATX4 .
 
Wer vom E-Piano kommt, findet jedes richtige Klavier auf den ersten Blick prächtig. Es geht aber nicht nur um den Klang. Das Instrument muss sich laut und leise, grob und fein, schnell und langsam, forsch und zurückhaltend spielen lassen. Ich würde möglichst viele Instrumente durchspielen, auch wenn der Chinese bisher die erste Wahl war. Mit zunehmenden Versuchen wird man kritischer.
Hand aufs Herz, wo liegt die Budgetgrenze?
 
Danke erstmal für das Feedback. Budget wäre 5000 EUR gewesen. Die Schmerzgrenze liegt bei 10000. Wobei, wenns dann 11k sind, wenns notwendig ist, ists auch OK.

Meinem Sohn macht das spielen richtig Spaß und er spielt gerne und freiwillig (so blöd das klingt), das muss man einfach fördern.

Die Silent Funktion ist ihm schon wichtig, er möchte mit demselben Klavier spielen, egal ob "normal" oder via Kopfhörer, daher ist das schon ein wichtig.

Ich kann gut nachvollziehen, dass zumindest im Silentbereich ein werkseitig eingebautes Silentsystem besser funktioniert. Ansonsten haben wir bis dato keine Präferenzen. Wir waren zuerst im Klavierloft in Wien und dort hat dem Probespielen das Ritmüller am meisten zugesagt. Allerdings sind wir da von einer 5000 EUR Grenze ausgegangen.

Mich hat der Klavierrestaurator sehr verunsichert, der halt auf die "alten" schwört und die Klaviere aus Fernost, und dazu zählt auch Yamaha, verteufelt. Alte restaurierte Klaviere sind natürlich grundsätzlich auch eine Überlegung wert, aber sind neue Japaner, wie eben das Yamaha B3, wirklich wenig langlebig?

Ist ein Yamaha B3 im allgemeinen ein gutes Klavier? Muss man bei so einem neuen Klavier auch so bei Fußbodenheizung (max. 32°C Vorlauf) aufpassen?
 
Mich hat der Klavierrestaurator sehr verunsichert, der halt auf die "alten" schwört und die Klaviere aus Fernost, und dazu zählt auch Yamaha, verteufelt.

Nicht verunsichern lassen, für jemanden, der seine Klaviere an den Mann bringen will, ist natürlich alles andere schlecht.

Lasst Euch Zeit mit der Entscheidung und spielt soviele Klaviere an wie möglich, ich bin sicher, Dein Sohn kann sich bald auch für ein anderes Instrument erwärmen.
 
Mich hat der Klavierrestaurator sehr verunsichert, der halt auf die "alten" schwört und die Klaviere aus Fernost, und dazu zählt auch Yamaha, verteufelt. Alte restaurierte Klaviere sind natürlich grundsätzlich auch eine Überlegung wert, aber sind neue Japaner, wie eben das Yamaha B3, wirklich wenig langlebig?

Ist ein Yamaha B3 im allgemeinen ein gutes Klavier? Muss man bei so einem neuen Klavier auch so bei Fußbodenheizung (max. 32°C Vorlauf) aufpassen?


In der angehängten Übersicht kann man sehen, wo und mit was welches Yamaha-Klavier gefertigt wird. Man sieht dann auch, wie sinnvoll eine pauschale "Verteufelung" von Yamaha ist.

Als mein Klavierstimmer mein U1 SH2 Bj 2020 das erste mal stimmte, sagte er dazu: "leeeeeider seeehr gut." (Er war bis zur Schließung Klavierbauer in Langlau.)
 

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Wenn bei einem integrierten Silent System etwas kaputt wäre, könne man da selten jemanden für Reparaturen erreichen.

Er hat uns ein Hofmann Konzert Piano aus dem Jahr 1928 angeboten, vollständig restauriert. Mit Hydroceelstab/Heizkörperfolie (wegen Fußbodenheizung), Silentsystem Einbau, Nacharbeiten und Nachstimmung nach 3 Monaten Vorort. Preis liegt bei 10500 EUR.
Allein schon diese Aussagen sind ganz großer Quatsch und der Preis utopisch. So ein Hydroceelstab kostet € 80,-- und bringt so gut wie gar nichts.
Yamaha und Kawai haben in Deutschland und Österreich einen Marktanteil von ca. 80% und im institutionellen Bereich wegen der bekannten Robustheit und Langlebigkeit von ca. 90% - das erreicht man nicht mit zweifelhafter Qualität . Fußbodenheizung stört auch nicht, da würde ich aber ganz vorsichtig bei alten Klavieren sein.
 
Erstmal vielen Dank für den guten Input. Damit "bewaffnet" haben wir heute in der Wiener Innenstadt einige Händler besucht.

Die Verkäufer waren alle sehr bemüht und wirkten kompetent, auch wenn ich zum Thema Fußbodenheizung von-bis alles gehört habe. Ich nehme jetzt mal an, dass die, die es unbedingt dazu haben wollen, einfach Nummer sicher gehen wollen.

In die engere Wahl kommen:
- neues Yamaha B3SC2 um 8710
- neues Yamaha B2SC3 um ca. 8200 (exaktes Angebot fehlt noch)
- neues Yamaha U1SH3 um ca. 15000 (exaktes Angebot fehlt noch)
- gebrauchtes (aber vom Händler, Erstbesitz) Yamaha YUS3 inkl. Original Yamaha Silent Series SG aus dem Jahr 2011 um 10250

Sohn hat alle bespielt und das gebrauchte YUS3 hat ihm am besten gefallen. das U1 war an zweiter Stelle, das konnte er allerdings nicht mit Silent testen.

Ich denke das Alter spielt bei dem YUS3 nicht so eine große Rolle, liege ich da richtig?

Natürlich wird das Silent System aufgrund des Alters nicht alle Features haben, aber das ist ihm nicht so wichtig, Hauptsache Kopfhörer gehen ran, sagt er zumindest :-) .
 
@Chefkoch81

beim YUS3 sollte geklärt werden,
ob das SG Silent System schon Midi In/Out und USB-to-Host und -to-Device Anschlüsse hat, um (Midi) ein VST bzw. ein Tablet (to Host) bzw. einen USB Stick (to Device) anschließen zu können. Und ob die funktionieren und was die Garantie für die Elektronik ist. Ich empfinde Silent spielen - auf einem mechanischen Klavier - als wichtig; unabhängig dessen, dass ich auch ein E-Piano habe.

zum U1
anscheinend ist es ja so: Ihr habt ein U1 angespielt, das war aber ohne Silent. Wenn Ihr eines bestellt, bekommt ihr ein Anderes mit Silent.
Würde ich heute NIEMALS mehr machen, hatten wir gemacht (nicht Yamaha). Immer nur das Klavier kaufen, das tatsächlich angespielt wurde.
Grundsätzlich ist die Qualität der Silentsysteme SG: deutlich schlechter als SC . SH ganz oben.

Viel Erfolg und viel Freude dann mit dem neuen Instrument
 

Ich habe vor ca. 10 Jahren ein damals frisch restauriertes Konzert Hofmann Konzert Piano aus 1936 um ca. 5000 eur gekauft und fast täglich drauf geübt. Ich habe es noch immer. Absolut geniales Klavier. Toller Klang, unglaublicher Bass, schöne Spielbarkeit, super Stimmhaltung, keinerlei technische Probleme. Absolute Empfehlung. Mein Klavierbauer sagt Hofmann (aus Wien mit einem "f") sind die Bösendorfer unter den Pianinos. Ich gebe ihm recht. Ich liebe das Klavier. Ich habe damals mit meinem Geld einen lokalen Klavierrestauratur unterstützt. Ökologischer ist eine Restaurierung sicher auch, ganz abgesehen von der sehr hohen Wertigkeit und Robustheit dieser Klaviere.
 
- gebrauchtes (aber vom Händler, Erstbesitz) Yamaha YUS3 inkl. Original Yamaha Silent Series SG aus dem Jahr 2011 um 10250

Sohn hat alle bespielt und das gebrauchte YUS3 hat ihm am besten gefallen. das U1 war an zweiter Stelle, das konnte er allerdings nicht mit Silent testen.

Ich denke das Alter spielt bei dem YUS3 nicht so eine große Rolle, liege ich da richtig?

Natürlich wird das Silent System aufgrund des Alters nicht alle Features haben, aber das ist ihm nicht so wichtig, Hauptsache Kopfhörer gehen ran, sagt er zumindest
Ich bin voll beim Sohnemann. 12 Jahre ist nicht "alt" - letztendlich zählen die echte Spielzeit sowie Standort und Pflege.
Letztendlich kommt es immer auf das EINZELNE, JEWEILIGE Instrument an, nicht auf den Typ - denn die Streuung ist erheblich. Davon unbenommen ist das YUS3 erst mal vom Typ her das deutlich hochwertigste in dieser Auswahl.
Wenn der Sohn richtig auf das YUS abfährt - kaufen.
 

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