Pedalschenkelfedern montieren

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Fugenkratzer

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6. Mai 2013
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Hallo, ich lese hier schon ziemlich lange still mit und habe auch schon in vielerlei Hinsicht davon profitiert. Heute melde ich mich endlich einmal selbst zu Wort. Vielleicht schaffe ich es ja auch noch, später einen kurzen Beitrag über mich im Vorstellungsfaden zu schreiben.

Ich bin stolzer Besitzer eines selbstgebauten zweimanualigen Midi-Spieltischs (siehe auch mein Avatar-Bild), den ich mit GrandOrgue und den famosen Samplesets von Piotr Grabowski fast jeden Tag benutze. (Bei Interesse kann ich die Baugeschichte gerne in einem eigenen Beitrag etwas ausführlicher schildern.) Aus Kostengründen habe ich seinerzeit ein sehr günstiges Pedal aus polnischer Fertigung gekauft (anschlussfertig incl. Lieferung damals ca. 420 Euro). Die Tastenkontakte und die Midi-Ausgabe funktionieren seit Jahren völlig problemlos. Die mechanische Verarbeitung ist im Prinzip auch in Ordnung. Es gibt nur eine Schwäche und die betrifft die Schenkelfedern für die Pedaltasten. Sie bestehen aus 2mm starkem Draht, der ohne weitere Befestigung in passende Bohrungen auf der Tastenunterseite und im rückwärtigen Brett ("Tastenrechen") eingesteckt ist. Im Lauf der Zeit sind schon ziemlich viele dieser Federn gebrochen. An der Eintrittsstelle in das Brett ermüdet das Material durch die dauernde Biegung und bricht irgendwann. Ich habe mal versucht, die Konstruktion zu skizzieren (ohne die hintere Tastenführung im Rechen, Anschlagfilze usw.). Die typische Bruchstelle ist mit dem Pfeil markiert:
Feder_alt.jpg
Bis jetzt habe ich mir Ersatzfedern aus 2mm-Fahrradspeichen selbst gebogen, die ich noch aus einem früheren Bauprojekt herumliegen habe. Ich bin allerdings mit der Haltbarkeit dieser Lösung nicht wirklich zufrieden. Auch die nachgemachten Federn brechen irgendwann und die Tastenschwere ist insgesamt sehr uneinheitlich geworden. Um das Problem grundsätzlich anzugehen habe ich mir deshalb bei Pausch einen kompletten Satz neue Schenkelfedern bestellt. Diese sind 2,2mm stark und haben BDO-gemäß eine etwas andere Form. Nach allem, was ich im Netz gefunden habe, müssten diese Federn etwa folgendermaßen eingebaut werden:
Feder_neu.jpg
Dazu habe ich nun einige Fragen, und hoffe auf Antworten von Leuten, die damit Erfahrung haben.
- Ist es richtig, dass der untere Federschenkel durch das rückwärtige Brett ganz durchgeführt wird? Und wie groß sollte die Bohrung sein - genau passend oder deutlich größer? Ist evtl. eine Art Buchse oder Garnierung sinnvoll?
- Ist es notwendig, den oberen Schenkel mit der üblichen kleinen Krampe zu befestigen, auch wenn der gewinkelte Teil stramm in seiner Bohrung sitzt?
- Was wäre ein passender Wert für die Tastenschwere? Und wo würde man messen? Für alle Tasten am hinteren Ende? Oder am typischen Spielpunkt, also dort, wo der unterschiedlich lange "Buckel" der Obertasten endet, d.h. im Zentrum weiter zum hinteren Ende und außen eher in der Mitte der Taste? Und falls die Tastenschwere nach außen abnehmen soll, würde man dann den unteren Federschenkel unterschiedlich weit in die Bohrung einschieben um so die wirksame Hebellänge anzupassen?

Ich freue mich auf eure Antworten.
Gruß F.
 
Die Bohrung 3mm, von der Gegenseite mit 10mm etwa 2/3 tief gegenbohren, damit der Draht bei Bewegung ausweichen kann.
Krampe kann, muß nicht unbedingt.
Einstellen der Spielschwere nach eigenem Geschmack durch Biegen der Federn. (Winkel der Schenkel verändern, stabile Rundzange)
Tastenschwere durchgängig gleich anstreben. Am Spielpunkt messen/probieren.
 
Super, vielen Dank! Das hilft mir schon mal weiter.
 

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