Parallel läuft jedoch ein anderer Thread mit Thema "Feedback". Ich selbst könnte mit der Feststellung, dass es "Anfängerhaft" ist, jetzt erst mal qualitativ nichts anfangen, weil die Richtung und die Präzision fehlt, wo der "Fehler" liegt. Persönlich bin ich ja sogar noch von den Einspielungen dieses mir unbekannten, jungen Menschen noch entfernt. Die Ferndiagnose, dass er keinen Lehrer hat: Ist das jetzt ein Clavioforumswitz oder woran kann ein Lehrer das sehen? Bitte nur antworten, wenn Interesse daran besteht, dies inhaltlich zu beleuchten...
Ich halte es für wichtig, irgendein erreichbares Vorbild zu sehen. Wenn mir Horowitz was vorspielt, spiele ich ihn auch gerne nach...
Ansonsten sind solche Namen für Späteinsteiger doch nicht ernstgemeint, oder?
Hallo Neronick,
ich fürchte, Du hast mich gründlich missverstanden. Von daher versuche ich es nochmal etwas ausführlicher. Zunächst aber: Ich selbst bin ja gar kein Klavierlehrer, sondern nur ein interessierter Laie. Von daher sind meine Aussagen mit Vorsicht zu genießen.
Ich tue mich schwer damit, den Begriff "anfängerhaft" gut zu begründen. Vielleicht sollte ich diese Aussage zurück nehmen. Sein Spiel wirkt für mich zunächst einmal optisch sehr starr, wenig rund. Aber naja, das sind jetzt auch keine harten Aussagen. Also gehen wir besser zu den anderen Sätzen meines Postings.
Warum ich glaube, dass er keinen Lehrer hat habe ich versucht in den Folgesätzen zu begründen. Einerseits aufgrund dessen, was Aleko schon geschrieben hatte. Ich denke, wenn ein KL ihn auf diese mechanische, und zu dominante Begleitung hingewiesen hätte, dann hätte er das auch besser machen können. Das Hauptindiz sah ich in meinem zweiten Grund, den ich dahinter angegeben hatte. Den komischen Fingersatz. Erwähnt hatte ich das 5-5-5 bei c-c-d. Aber er spielt auch 5-5 bei c-d an anderen Stellen. Musikalisch oder nicht, so etwas lässt ein Lehrer bestimmt nicht durchgehen. Und das kann man auch ganz leicht korrigieren. Aber zugegeben: Eigentlich kann ich daraus nur schlussfollgern, dass er
dieses Stück noch nie einem KL vorgespielt hat.
Auch ich halte es für sehr wichtig, ein erreichbares Vorbild zu sehen. Und deshalb wollte ich in meinem letzten Absatz auf ein Dilemma hinweisen, in welchem man möglicherweise als autodidaktischer Anfänger steckt. Wie findet man gute Vorbilder? Einerseits gibt es da die großen Pianisten, wie Horrowitz. Die machen natürlich nichts "falsch", dass heißt, man muss keine Angst haben, sich Fehler abzuschauen. Andererseits sind sie so weit weg, dass man sich wahrscheinlich am Ende gar nichts abschauen kann. Deshalb schrieb ich ja auch "...aber das ist so weit weg, was kann man da lernen?" Das ist die eine Seite des Dilemmas. Die andere Seite ist, dass man von schwächeren Pianisten, also anderen Anfängern, möglicherweise mehr Fehler als gute Dinge abschauen kann. Wie unter anderem auch in diesem Beispiel hier. Es mag da schon Ausnahmen geben, aber wie soll man diese Ausnahmen erkennen? Ich habe keine Antwort auf dieses Dilemma. Ich wollte vielmehr drauf hin weisen, dass es existiert, weil es mir durch Dein Posting bewusst geworden ist.
Sorry, dass mein voriger Post so kurz und offensichtlich grandios missverständlich war. Ich hoffe, so kommt eher rüber, was ich sagen wollte?