pianovirus
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Liebe Clavios,
hier kommt die nächste Aufnahme, Felix Mendelssohns Präludium und Fuge op. 35/1. Ich hatte das Stück durch eine herausragende Aufnahme von Irina Mejoueva kennengelernt und musste es dann unbedingt auch selbst spielen. Das ganze ist (wie meistens) mit heißer Nadel gestrickt, aber am Donnerstag muss ich das Stück vorspielen, es bleibt also ohnehin nicht mehr viel Zeit...
Die vierstimmige Fuge, deren Thema von zwei Tritonussprüngen geprägt ist, ist ein Tribut des 18-jährigen Mendelssohn an seinen im Frühjahr 1827 verstorbenen Freund August Hanstein. Nach der Umkehrung des Fugenthemas löst sich der Kontrapunkt in einem langen poco a poco accelerando immer mehr auf, bis schließlich die Wiederkehr des Themas in fortissimo-Oktaven über eine kadenzartige Passage zu einem frei komponierten Choral leitet. Den stillen Epilog mit dem nach E-Dur gewendeten Fugenthema kann man eigentlich nur als auskomponierte Erlösung verstehen. Das stürmisch bewegte Präludium entstand wohl deutlich später; beide zusammen wurden 1837 als Nr. 1 der Sechs Präludien und Fugen op. 35 veröffentlicht.
Robert Schumann schrieb dazu in der Neuen Zeitschrift für Musik, das Werk enthalte "nicht allein Fugen, mit dem Kopf gearbeitet, sondern Musikstücke, dem Geiste entsprungen, und nach Dichterweise ausgeführt".
Es soll nicht verschwiegen werden, was der böse Charles Rosen (The Romantic Generation) in op. 35/1 sah, nämlich zwar "unequivocally a masterpiece", aber auch "the invention of religious kitsch". Naja....
So viel jedenfalls zum Werk. Was meine Aufnahme angeht, würde ich mich wie immer über Eindrücke, Kommentare oder konstruktive Kritik freuen.
Liebe Grüße,
pianovirus
hier kommt die nächste Aufnahme, Felix Mendelssohns Präludium und Fuge op. 35/1. Ich hatte das Stück durch eine herausragende Aufnahme von Irina Mejoueva kennengelernt und musste es dann unbedingt auch selbst spielen. Das ganze ist (wie meistens) mit heißer Nadel gestrickt, aber am Donnerstag muss ich das Stück vorspielen, es bleibt also ohnehin nicht mehr viel Zeit...
Die vierstimmige Fuge, deren Thema von zwei Tritonussprüngen geprägt ist, ist ein Tribut des 18-jährigen Mendelssohn an seinen im Frühjahr 1827 verstorbenen Freund August Hanstein. Nach der Umkehrung des Fugenthemas löst sich der Kontrapunkt in einem langen poco a poco accelerando immer mehr auf, bis schließlich die Wiederkehr des Themas in fortissimo-Oktaven über eine kadenzartige Passage zu einem frei komponierten Choral leitet. Den stillen Epilog mit dem nach E-Dur gewendeten Fugenthema kann man eigentlich nur als auskomponierte Erlösung verstehen. Das stürmisch bewegte Präludium entstand wohl deutlich später; beide zusammen wurden 1837 als Nr. 1 der Sechs Präludien und Fugen op. 35 veröffentlicht.
Robert Schumann schrieb dazu in der Neuen Zeitschrift für Musik, das Werk enthalte "nicht allein Fugen, mit dem Kopf gearbeitet, sondern Musikstücke, dem Geiste entsprungen, und nach Dichterweise ausgeführt".
Es soll nicht verschwiegen werden, was der böse Charles Rosen (The Romantic Generation) in op. 35/1 sah, nämlich zwar "unequivocally a masterpiece", aber auch "the invention of religious kitsch". Naja....
So viel jedenfalls zum Werk. Was meine Aufnahme angeht, würde ich mich wie immer über Eindrücke, Kommentare oder konstruktive Kritik freuen.
Liebe Grüße,
pianovirus
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