
kreisleriana
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- 29. März 2009
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aus Zeitgründen komme ich erst jetzt dazu, diesen Klavierabend kurz zu kommentieren, denn er war es durchaus wert, kommentiert zu werden.
Die junge Ukrainerin spielte in Graz ein sehr anspruchsvolles Programm, neben Mozarts D Dur Sonate und Schuberts c Moll Sonate standen technisch extrem fordernde Werke wie Ligetis Fanfares, Schumanns symphonische Etüden und Liszts Rhapsodie Espagnole am Programm.
Leider stand der Künstlerin nur ein schriller kleiner Schimmel Flügel zur Verfügung, ob die klanglichen Raffinessen der symphonischen Etüden deswegen zu kurz kamen oder ob es doch eine Schwäche in der Anschlagskultur der Pianistin war, ist schwer zu sagen.
Der forsche Zugriff tat Mozarts Sonate jedenfalls gut, auch die zarteren Passagen im langsamen Satz gelangen überzeugend. Immer wieder erfrischend, Mozart nicht vorsichtig herantastend zu erleben, sondern mit viel Sinn für die Dramatik und den Humor in seinen Werken.
Die virtuosen Werke im Programm gelangen trotz sichtbarer Nervosität mit souveränster Sicherheit und makelloser Technik, auch wenn die spanische Rhapsodie nicht gerade zu meinen Lieblingswerken Liszts gehört, war es doch beeindruckend, dieses Werk in solchem Tempo und so mühelos präsentiert zu bekommen.
Auch die haarigsten Stellen in Schumanns symphonischen Etüden spielte Akbergenova in beeindruckendem Tempo und ungeheurer Sicherheit.
Technisch braucht die junge Künstlerin also wohl nichts mehr dazu zu lernen, musikalisch sehr wohl.
Dass sie nun nach abgeschlossenem Diplom in der Ukraine an der Grazer Hochschule Unterricht nimmt, lässt ja Gutes hoffen, denn da gibt es doch noch viel zu erarbeiten.
Schumanns Klangbild wollte sich (vielleicht auch wegen des schlechten Instrumentes) nicht recht einstellen, da helfen auch noch so virtuos hingelegte Sprünge nichts.
Am deutlichsten kamen dann die interpretatorischen Schwächen in Schuberts großer c Moll Sonate zum Vorschein. Interessanterweise waren gerade hier auch etliche technische Unsauberkeiten zu hören, was weiters nicht erwähnenswert wäre, hätte die Pianistin in den extrem virtuosen Stücken davor nicht gezeigt, auf welchem Niveau ihr technisches Können ansonsten liegt. Vielleicht wurde das Werk doch ein wenig unterschätzt.
Insgesamt enttäuschte die Sonate über große Teile, weder die Innigkeit Schubertscher Melodik noch die gerade in dieser Sonate drängende und rhythmisch zwingende Dramatik wollten so wirklich gelingen.
Zusammenfassend blieb der Eindruck: Aliya Akbergenova ist zweifellos eine hervorragende Virtuosin, ob aus ihr auch eine hervorragende Musikerin werden wird, wird sich erst zeigen.
Die junge Ukrainerin spielte in Graz ein sehr anspruchsvolles Programm, neben Mozarts D Dur Sonate und Schuberts c Moll Sonate standen technisch extrem fordernde Werke wie Ligetis Fanfares, Schumanns symphonische Etüden und Liszts Rhapsodie Espagnole am Programm.
Leider stand der Künstlerin nur ein schriller kleiner Schimmel Flügel zur Verfügung, ob die klanglichen Raffinessen der symphonischen Etüden deswegen zu kurz kamen oder ob es doch eine Schwäche in der Anschlagskultur der Pianistin war, ist schwer zu sagen.
Der forsche Zugriff tat Mozarts Sonate jedenfalls gut, auch die zarteren Passagen im langsamen Satz gelangen überzeugend. Immer wieder erfrischend, Mozart nicht vorsichtig herantastend zu erleben, sondern mit viel Sinn für die Dramatik und den Humor in seinen Werken.
Die virtuosen Werke im Programm gelangen trotz sichtbarer Nervosität mit souveränster Sicherheit und makelloser Technik, auch wenn die spanische Rhapsodie nicht gerade zu meinen Lieblingswerken Liszts gehört, war es doch beeindruckend, dieses Werk in solchem Tempo und so mühelos präsentiert zu bekommen.
Auch die haarigsten Stellen in Schumanns symphonischen Etüden spielte Akbergenova in beeindruckendem Tempo und ungeheurer Sicherheit.
Technisch braucht die junge Künstlerin also wohl nichts mehr dazu zu lernen, musikalisch sehr wohl.
Dass sie nun nach abgeschlossenem Diplom in der Ukraine an der Grazer Hochschule Unterricht nimmt, lässt ja Gutes hoffen, denn da gibt es doch noch viel zu erarbeiten.
Schumanns Klangbild wollte sich (vielleicht auch wegen des schlechten Instrumentes) nicht recht einstellen, da helfen auch noch so virtuos hingelegte Sprünge nichts.
Am deutlichsten kamen dann die interpretatorischen Schwächen in Schuberts großer c Moll Sonate zum Vorschein. Interessanterweise waren gerade hier auch etliche technische Unsauberkeiten zu hören, was weiters nicht erwähnenswert wäre, hätte die Pianistin in den extrem virtuosen Stücken davor nicht gezeigt, auf welchem Niveau ihr technisches Können ansonsten liegt. Vielleicht wurde das Werk doch ein wenig unterschätzt.
Insgesamt enttäuschte die Sonate über große Teile, weder die Innigkeit Schubertscher Melodik noch die gerade in dieser Sonate drängende und rhythmisch zwingende Dramatik wollten so wirklich gelingen.
Zusammenfassend blieb der Eindruck: Aliya Akbergenova ist zweifellos eine hervorragende Virtuosin, ob aus ihr auch eine hervorragende Musikerin werden wird, wird sich erst zeigen.