Ivory
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Klavier von Römhildt-Weimar
Kurze Geschichte der Firma Römhildt (vielleicht auch für andere Leute interessant):
Gründung 1845, AG seit 1891. Firmenbezeichnung bis 1911: Römhildt-Pianofortefabrik AG, 1911-18 Römhildt-Heilbrunn Söhne AG.
1899 Neubau der Fabrik in Weimar, Hinterm Bahnhof 12,
Seit 1899 Titel: Großherzog. Sachsen Hoflieft
1910 Errichtung eines großen Erweiterungsbaus. Filialen in Berlin und Hamburg
1930 Verkauf eines Teils des Fabrikgrundstücks in Weimar und Abtretung eines Teils der Produktion an die Pianofortefabrik A. Herrmann AG in Sangerhausen. 1931 Konkurs.
Das Klavier entstand zw. 1899 und 1911 (Nr. 6669)
Alle Angaben zum Zustand aus Laiensicht:
Der Resonanzboden und Gussrahmen scheinen in Ordnung zu sein.
Die Hammerköpfe sind zum größten Teil sehr von den Saiten eingekerbt.
Die Dämpferfilze sehen auch nicht mehr so fit aus. Auf der Innenansicht 2 unten auch
verschoben, aber das ist real nicht so. Die Stimmung ist dahin.
Der Tastenanschlag ist bei allen Tasten gleichmäßig ohne auffällige Mechanikgeräusche oder Hängen bleiben usw. Im Vergleich zu meinem 70er Jahre Yamaha U1 ist die Tastatur etwas leichtgängiger.
Die Tastenbeläge und der Korpuss sind ok. (Auf der Gesamtansicht eingewickelt sind die Kerzenhalter).
Eine Bassseite ist neu. Ansonsten weiß ich nicht, ob schon mal Hand angelegt wurde.
Das Klavier steht unter temperierten Bedingungen in der Werkstatt in der ich arbeite und gehört meinem Chef, der nicht genau weiß, was er damit machen soll. Ich würde es ihm, wenn es sich lohnt, am liebsten abkaufen, nur habe ich momentan den Platz für ein zweites Klavier nicht. Aber ich plane sowieso umzuziehen.
Vom Abstauben und Spinnwebenentfernen als erstes mal abgesehen (übernehme ich gerne!), was steht da an Reparaturen an:
Reicht ein Abziehen der Hammerfilze oder sollten die Hammerkopffilze bzw. die Hammerköpfe ersetzt werden? Sind die Dämpfer noch ok?
Dazu kommt dann noch das Regulieren, Intonieren und Stimmen.
Wie immer sind Ferndiagnosen schwierig, könnt Ihr mir im Groben sagen, mit was für einer Preisspanne man da rechnen muss?
Wenn es sich bei dem Klavier tatsächlich lohnt, würde ich mir sowieso am liebsten ein paar Wochen frei nehmen, bei den Reparaturen und weiteren Tätigkeiten dabei sein und auch tätig werden wollen. Die Geduld für immer gleiche Arbeitsgänge bringe ich als Restauratorin mit und die Motivation und Lernbereitschaft sowieso.
Nur lässt sich das verständlicherweise nicht realisieren, denn welcher Klavierbauer hat die Zeit und wäre bereit dazu.
Ich hoffe, dass die Photos aussagekräftig genug sind, ansonsten liefere ich nach.
Vielen Dank für Eure ferndiagnostischen Einschätzungen und Eure Lesegeduld!
Gruß Ivory
Kurze Geschichte der Firma Römhildt (vielleicht auch für andere Leute interessant):
Gründung 1845, AG seit 1891. Firmenbezeichnung bis 1911: Römhildt-Pianofortefabrik AG, 1911-18 Römhildt-Heilbrunn Söhne AG.
1899 Neubau der Fabrik in Weimar, Hinterm Bahnhof 12,
Seit 1899 Titel: Großherzog. Sachsen Hoflieft
1910 Errichtung eines großen Erweiterungsbaus. Filialen in Berlin und Hamburg
1930 Verkauf eines Teils des Fabrikgrundstücks in Weimar und Abtretung eines Teils der Produktion an die Pianofortefabrik A. Herrmann AG in Sangerhausen. 1931 Konkurs.
Das Klavier entstand zw. 1899 und 1911 (Nr. 6669)
Alle Angaben zum Zustand aus Laiensicht:
Der Resonanzboden und Gussrahmen scheinen in Ordnung zu sein.
Die Hammerköpfe sind zum größten Teil sehr von den Saiten eingekerbt.
Die Dämpferfilze sehen auch nicht mehr so fit aus. Auf der Innenansicht 2 unten auch
verschoben, aber das ist real nicht so. Die Stimmung ist dahin.
Der Tastenanschlag ist bei allen Tasten gleichmäßig ohne auffällige Mechanikgeräusche oder Hängen bleiben usw. Im Vergleich zu meinem 70er Jahre Yamaha U1 ist die Tastatur etwas leichtgängiger.
Die Tastenbeläge und der Korpuss sind ok. (Auf der Gesamtansicht eingewickelt sind die Kerzenhalter).
Eine Bassseite ist neu. Ansonsten weiß ich nicht, ob schon mal Hand angelegt wurde.
Das Klavier steht unter temperierten Bedingungen in der Werkstatt in der ich arbeite und gehört meinem Chef, der nicht genau weiß, was er damit machen soll. Ich würde es ihm, wenn es sich lohnt, am liebsten abkaufen, nur habe ich momentan den Platz für ein zweites Klavier nicht. Aber ich plane sowieso umzuziehen.
Vom Abstauben und Spinnwebenentfernen als erstes mal abgesehen (übernehme ich gerne!), was steht da an Reparaturen an:
Reicht ein Abziehen der Hammerfilze oder sollten die Hammerkopffilze bzw. die Hammerköpfe ersetzt werden? Sind die Dämpfer noch ok?
Dazu kommt dann noch das Regulieren, Intonieren und Stimmen.
Wie immer sind Ferndiagnosen schwierig, könnt Ihr mir im Groben sagen, mit was für einer Preisspanne man da rechnen muss?
Wenn es sich bei dem Klavier tatsächlich lohnt, würde ich mir sowieso am liebsten ein paar Wochen frei nehmen, bei den Reparaturen und weiteren Tätigkeiten dabei sein und auch tätig werden wollen. Die Geduld für immer gleiche Arbeitsgänge bringe ich als Restauratorin mit und die Motivation und Lernbereitschaft sowieso.
Nur lässt sich das verständlicherweise nicht realisieren, denn welcher Klavierbauer hat die Zeit und wäre bereit dazu.
Ich hoffe, dass die Photos aussagekräftig genug sind, ansonsten liefere ich nach.
Vielen Dank für Eure ferndiagnostischen Einschätzungen und Eure Lesegeduld!
Gruß Ivory