Herangehensweise Chopin Nocturne Op. 9 Nr. 2

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smartfan

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Hallo,

nachdem ich zuletzt "Von fremden Ländern und Menschen" von Schumann eingeübt habe, möchte ich mich nun an Nocturne in Es Dur heranwagen. Dabei bin ich noch hin- und hergerissen zwischen einer insbesondere im Bass vereinfachten Fassung und dem Original.

In der vereinfachten Fassung werden im Bass meist nur Einzeltöne als gebrochene Akkorde gespielt. Dies gelingt mir schon recht gut und "harmonisch-weich". Das Original hat dagegen im Bass viele Sprünge, und zwar meist von einem tiefen Einzelton hin zu Zwei- und Dreiklängen im mittleren Klangbereich.

Diese Sprünge empfinde ich als schwierig. Mit dem Blick auf das Notenblatt gerichtet, gelingt es mir gar nicht. Vielmehr muss ich dazu auf die Tasten schauen, was den Spielfluss sehr hemmt. Flüssiger wird es sicherlich erst, wenn ich auswendig spielen kann. Um Missverständnisse zu vermeiden, will ich gleich dazusagen, dass es sich bislang nur um die ersten Takte handelt.

Nun die eigentliche Frage: Wie prägt man sich die Noten der linken Hand am besten ein? Es sind im ganzen Stück immerhin rd. 25 verschiedene Dreiklänge anzuschlagen. Hinzukommen vermutlich mindestens ebensoviele Zweiklänge.

Leider bin ich bislang noch nicht dazu gekommen herauszufinden, um welche Akkorde es sich dabei handelt. Ist aber im Bass möglicherweise gar nicht oder nicht in jedem Fall möglich, ohne dazu auch die Noten der rechten Hand mitzubetrachten, was die ganze Angelegenheit erschwert.

Ohne die Akkorde oder sonstige das Verständnis erleichternde Gesetzmäßigkeiten zu kennen, würde ich jetzt zwangsläufig versuchen, mir die einzelnen Noten Takt für Takt einzuprägen. Oder gibt es vielleicht Tipps/Hilfestellungen für ein zweckmäßigeres Vorgehen?

LG
smartfan
 
Ohne die Akkorde oder sonstige das Verständnis erleichternde Gesetzmäßigkeiten zu kennen, würde ich jetzt zwangsläufig versuchen, mir die einzelnen Noten Takt für Takt einzuprägen. Oder gibt es vielleicht Tipps/Hilfestellungen für ein zweckmäßigeres Vorgehen?

LG
smartfan

So schwer sind die Sprünge nicht. Du solltest auch die richtige Version spielen, das ist besser als diese adaptierten achen für Anfänger.
Du solltest dir die Akkorde anschauen: Ersteres ist ein Eb Dur Akkord. Was spielt die Linke Hand?: Eb, g-eb bb-eb-g (alles von Eb Dur) So gehst du bei jedem vor.Im Prinzip ist es dann nicht schwer, dieses Stück einigermaßen hinzubekommen.
Ein paar Gemeinheiten finden sich natürlich...
 
Ich denke, da gibt es zwei "Hauptlager":

Die einen analysieren und merken sich alles nach Tonarten,...

Die anderen (dazu gehöre ich) merken sich den Klang und stellen sich dann bei weiteren Sprüngen die LH auf der Klaviatur vor (obwohl man auf die RH schaut). Dazu musst du sie erst einzeln spielen und dir die "Bilder" merken.
Versuch doch mal, deine Gedanken eine Geschichte/ Bildergeschichte zur Musik entwickeln zu lassen. Damit habe ich bis jetzt die besten Erfolge erzielt.

lg und viel Erfolg!
 
Hallo,

nachdem ich zuletzt "Von fremden Ländern und Menschen" von Schumann eingeübt habe, möchte ich mich nun an Nocturne in Es Dur heranwagen.

smartfan, du erinnerst mich ein bißchen an klaviertim. Hast du denn außer den Fremden Ländern und Menschen noch andere Stücke gespielt? Ich würde dir empfehlen, mindestens 10 mittelschwere Stücke aus dem Album für die Jugend zu spielen bevor du dich an ein Chopin-Nocturne ranwagst.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Danke für die Tipps und Anmerkungen.

@David
Der erste Akkord Es Dur ist mir ja noch klar, doch dann wird es m. E. schwieriger zu erkennen, was vorliegt. Da fehlen mir die Gesetzmäßigkeiten, so dass ich auswendig lernen muss.

@Sabri
Ob das Auswendiglernen dann mit Geschichten oder Bildergeschichten leichter ist, kann schon sein, allerdings habe ich damit bislang noch gar keine Erfahrung. Da würde vielleicht ein Beispiel helfen...

@Haydnspaß
Klaviertim sagt mir im Moment nichts.
Vielleicht bin ich für ein Chopin-Nocturne wirklich noch nicht reif. Bislang habe ich fast alle vereinfachten Stücke aus Heumanns Konzertband gespielt. Als Original-Komplettstücke habe ich Für Elise und besagte Fremde Länder und Menschen im "Repertoire", wobei ich fast alles auswendig spiele, weil ich es mir durch mühsames Erarbeiten zwangsläufig eingeprägt habe und mich bei schwierigeren Stücken der Blick aufs Notenblatt eher verwirrt und den Spielfluss unterbricht.

Das Nocturne in Es Dur gefällt mir nun aber so gut, dass ich es gerne spielen möchte. Die leichte Fassung ist im Vergleich zu meinen übrigen Stücken für mich immer noch viel schwerer, aber auch schöner. Triller und Doppelschläge hatte ich bislang noch nicht. Und falls sie in den Noten doch irgendwo vermerkt gewesen sein sollten, dann habe ich sie sicherlich übersehen...

Die Hauptschwierigkeit in der Originalpartitur sehe ich nun zumindest zu Beginn nur in der linken Hand mit den Sprüngen und den vielen unterschiedlichen Dreiklängen mit Vorzeichenwechseln, die sich mir noch nicht so leicht erschließen, so dass ich Tasten mühsam auf der Klaviatur abzählen muss.

Die Frage ist nun - neben der nach Tipps zum Erkennen von Gesetzmäßigkeiten, die das Erlernen erleichtern -, ob ich die Originalpartitur als Langzeitprojekt Takt für Takt mühsam erarbeiten soll und dieses Vorgehen Aussicht auf Erfolg hat, ohne dass mittendrin auftretende Frustration wegen unüberwindbarer Schwierigkeiten mir eines Tages die Motivation nehmen und mir den Spaß am Klavierspiel verderben wird.

Falls ich Stücke dieses Schwierigkeitsgrades besser noch hinten anstellen sollte, ergibt sich direkt die nächste Frage. Schadet es dann, stattdessen die im Bass vereinfachte Version zu erlernen? Ich meine damit, ob man erfahrungsgemäß dann, wenn man ein Stück in vereinfachter Fassung kann, es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht noch ein zweites Mal in schwierigerer bzw. Original-Fassung erlernen will/wird und ich mir damit etwas verderbe. Wenngleich es ja sicher viel mehr andere schöne Stücke gibt, als man/ich jemals im Leben erlernen/spielen kann...
 
@Haydnspaß
Klaviertim sagt mir im Moment nichts.

Das ist nicht schlimm :p

Der hat auch mal hier im Forum gepostet, hatte da gerade die "Fremden Länder und Menschen" gelernt und hatte goße Pläne (Carnegie Hall und so... ;) )


Vielleicht bin ich für ein Chopin-Nocturne wirklich noch nicht reif. Bislang habe ich fast alle vereinfachten Stücke aus Heumanns Konzertband gespielt.

Das ist halt immer so eine Sache mit den vereinfachten Heumann-Stücken. Du hast dann irgendwie das Gefühl, du hättest ein bekanntes Stück gespielt, aber in Wirklichkeit könntest du das besagte Stück (so wie es der Komponist geschrieben hat) eben noch lang nicht spielen.

Ich würde es da immer vorziehen, originale Stücke zu lernen - es gibt da durchaus eine große Auswahl solcher Stücke, die deinem Stand entsprechen.
Wie zum Beispiel das Album für die Jugend von Schumann,

Als Original-Komplettstücke habe ich Für Elise und besagte Fremde Länder und Menschen im "Repertoire", wobei ich fast alles auswendig spiele, weil ich es mir durch mühsames Erarbeiten zwangsläufig eingeprägt habe und mich bei schwierigeren Stücken der Blick aufs Notenblatt eher verwirrt und den Spielfluss unterbricht.

Das ist die zwangsläufige Folge des Stücke-Einpaukens. Und das ist wiederum die zwangsläufige Folge, wenn die Stücke viel zu schwer sind, als daß man sie in langsamem Tempo vom Blatt abspielen kann.
Ich kann dir leider keine Hoffnung machen, daß sich daran im Lauf deines Fortschreitens etwas ändern wird, weil du das "normale" Notenlesen bei deiner Übmethode garnicht lernst.

Falls ich Stücke dieses Schwierigkeitsgrades besser noch hinten anstellen sollte, ergibt sich direkt die nächste Frage. Schadet es dann, stattdessen die im Bass vereinfachte Version zu erlernen?

Schaden tut das meines Erachtens nicht, aber in der Zeit könntest du halt auch originale Stücke lernen. Wenn du das Nocturne unbedingt lernen willst, ist die vereinfachte Version auf jeden Fall besser als die originale Version, die dich total überfordern und frustrieren würde.
 

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