Grotrian versus W. Hoffmann - was meint Ihr?

Opus10

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Hallo liebe Foristen,

ich bin neu hier und wende mich, wie viele vor mir, mit einer konkreten Meinungsumfrage an euch. Ich hab schon einiges gelesen, bin aber irgendwie in meiner Entscheidungsfindung nicht weiter gekommen.

Aktuell suche ich nach einem akustischen Klavier, welches meine ca. 25 Jahre alte "Fatar(Klaviatur)-Kurzweil(E-piano)-Monitor-Katastrophe" mit quietschenden Tasten ablösen soll.

Ich möchte (endlich wieder) ein akustisches Instrument und hab nach mehreren Probespielen in Klavierhäusern nun zwei Instrumente ins Auge gefasst:

Das erste ist ein Grotrian Steinweg (Bj 1981) 122er College Modell.
Kostenpunkt 6800€. Laut Anbieterin wenig gespielt und in sehr gutem Zustand. Es stand wohl bei einer älteren Dame, die selbst nicht spielte und es zum Andenken an ihren Mann in einer kuschelig warmen Raucher-Wohnung aufbewahrte.

Da das Hoffmann vom Listenpreis bereits runtergesetzt ist, gibts hier keinen Spielraum was den Preis angeht.

Beim Grotrian ist der Preis laut Händlerin fest. Hier gäbe es lediglich die Möglichkeit über eine spätere Teilzahlung einen "Rabatt" zu ergattern, denn Geld leihen muss ich ohnehin.
Eigentlich liegt hier auch der Knackpunkt an dem ich festhänge: Da das Instrument in den 80ern laut Rechnung "nur" knapp das Doppelte in DM gekostet hat, wäre hier so gut wie kein Wertverlust berücksichtigt, sieht man mal von den paar Hundert Euro für Transport, Klavierbank (die gibts dazu), Erst-Stimmung und den Aufwand der Händlerin beim "Handeln" (Transport, kleine Reparatur am Deckelscharnier, evtl. kleine Einstellungen an der Mechanik) ab.
Die vergleichbaren Instrumente die ich im Internet gesehen habe, sind aber interessanterweise wesentlich teurer angeboten?! Immer mit dem Verweis darauf, dass ein vergleichbares NEU-Instrument 18.000€ kosten würde.

Beide Instrumente gefallen mir klanglich sehr gut, mit Tendenz zum Grotrian. Und würde ich den Originalpreis des Grotrians nicht kennen, würde ich mich vermutlich auch für das Grotrian entscheiden.

Ich würd gern eure Meinung wissen:

Findet ihr das Grotrian zu teuer? Oder wäre es euch egal?
Gibt es etwas, was ich unbedingt bedenken/nochmal versuchen sollte?
Und was würdet ihr tun?

Viele Grüße,
Opus10
 
Übersehe ich etwas? Oder wo ist die Info zum Hoffmann? Es fehlt irgendwie ein Absatz mit "das zweite" oder "das andere".
 
Da das Instrument in den 80ern laut Rechnung "nur" knapp das Doppelte in DM gekostet hat, wäre hier so gut wie kein Wertverlust berücksichtigt
Kann es sein, dass Du die Inflation der letzten 30 Jahre mal eben unter den Tisch hast fallen lassen? Das Statistische Zentralamt ermittelt eine durchschnittliche Inflation seit 1980 mit 2,1%. Um den "Wert" der ursprünglichen Rechnung mit heutigen Maßstäben zu vergleichen musst Du nicht nur Euro in DM umrechnen, sondern auch berücksichtigen, dass die Kaufkraft in dem Zeitraum um knapp 50% gefallen ist.

So gesehen bekommst Du das Instrument um die Hälfte dessen was 1981 dafür bezahlt wurde. Bei einem hochwertigen Instrument, scheint mir das nicht übertrieben.

Außerdem ist völlig unerheblich was jemand früher dafür bezahlt hat. Allein das was jemand bereit ist JETZT dafür zu bezahlen ist wichtig. Ich habe mal von einer Geige gelesen, die vor Urzeiten quasi geschenkt unter die Leute kam. Ein echt altes Teil. Darf heute eigentlich nur noch Schrottwert haben. Man müsste sie direkt verheizen, wenn sie nicht ein gewisser Stradivarius gebaut hätte.

Die Frage ist also: Ist das Instrument den Preis wert?
 
Kann es sein, dass Du die Inflation der letzten 30 Jahre mal eben unter den Tisch hast fallen lassen? Das Statistische Zentralamt ermittelt eine durchschnittliche Inflation seit 1980 mit 2,1%. Um den "Wert" der ursprünglichen Rechnung mit heutigen Maßstäben zu vergleichen musst Du nicht nur Euro in DM umrechnen, sondern auch berücksichtigen, dass die Kaufkraft in dem Zeitraum um knapp 50% gefallen ist.

Das habe ich tatsächlich übersehen. Danke für den Hinweis!
 
Der Abschnitt mit dem zweiten ist offenbar aus Versehen rausgerutscht.

Es wäre das Hoffmann 120 aus der Professional-Linie.
 
Von der Papierform her ist der Unterschied zwischen Grotrian und Hoffmann der zwischen erster und zweiter Liga. Allerdings wird angesichts des Alters des Grotrian doch noch einiges anfallen - regulieren sicher, Hämmer abziehen möglicherweise. "Wenig gespielt" sagt jeder Verkäufer. Was kostet denn das Hoffmann?
 
Sorry, ich hab echt den ganzen Abschnitt weggelöscht wie es aussieht. :dizzy:
Danke, dass Ihr so geduldig fragt!

7500€ wäre der Preis. Was auch eigentlich 500€ über meinem Budget liegt... Dafür wäre es halt neu.
 
Hmmm, Dir gefällt das Grotrian (ein bisschen) besser. Es kostet weniger. Du hast es selbst gespielt und für gut befunden. Da sollte also nicht mehr viel dran zu machen sein.

Wenn Dein altes Piano nicht nur 25 Jahre herumgestanden ist sonder von Dir bespielt wurde, solltest Du imstande sein zu merken, wenn etwas nicht stimmt. Du kaufst auch nicht von Privat sondern im Fachhandel. Geliefert, gestimmt, mit Garantie.

Wenn Du ganz sicher gehen willst, nimmst Du einen (externen) Klavierstimmer oder Klavierbauer Deines Vertrauens (oder aus dem Branchanbuch) mit zu einer Besichtigung und holst eine zweite Meinung ein.

Wenn ich eine Wette abgeben müsste: Es wird das Grotrian. Im Grunde hast Du Dich schon entschieden, so lese ich es aus dem Text. Dich hat nur die alte Rechnung unsicher gemacht, ob Du vielleicht über den Tisch gezogen wirst.
 
Hallo Joeach,

joa, das Budget hat sich ganz überraschend im Laufe der Suche um 3000€ erhöht. Seltsamerweise genau zum Zeitpunkt des Probespielens auf dem Grotrian. :konfus:Für weniger habe ich nichts finden können, was mir klanglich zugesagt hat und ich möchte diesbezüglich keine Kompromisse mehr machen.
Hätte ich die Zeit um ganz viele Hausbesuche bei den Leuten aus den Ebay-Kleinanzeigen zu machen, hätte ich bestimmt etwas günstigeres finden können. Aber der Kauf von privat bedeutet ja auch ziemlich viel organisatorischen Aufwand und ich hab mich entschieden den lieber an der Händler abzugeben und entsprechend dafür zu zahlen.
Für einen Flügel fehlt mir in der Wohnung leider der Platz. Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, was wohl meine Nachbarn von dem neuen Klavier halten werden... :heilig:
Das Grotrian hat kein Sostenuto-Pedal. Aber wie ich hier schonmal irgendwo gelesen habe bringt das eh nicht viel?!
 
Für einen Flügel ist immer Platz.
 

Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, was wohl meine Nachbarn von dem neuen Klavier halten werden... :heilig:
Da brauchst Du Dich nicht selbst zu fragen. Frag' einfach Deine Nachbarn, dann weißt Du es mit Bestimmtheit.

Es ist gar keine dumme Idee, so etwas zu klären bevor man viel Geld für ein Klavier ausgibt. Es gibt zwar gesetzliche Regelungen für so etwas, aber ein gutes Einvernehmen mit den Nachbarn ist mehr wert als jeder Paragraph.
 
Du meinst nicht Sostenuto, sondern Moderator? Klavier haben kein Sostenuto-Pedal. Und hochwertige Klavier haben eigentlich selten einen Moderator, da dieser die Auslösung ungünstig verändert.
 
Ein Bildungsforum erster Güte hier, super! :-) Ich dachte immer, dass Sostenuto und Moderator das gleiche beschreiben - Filz über Saiten.

Meine Nachbarn sind eigentlich schon einiges gewohnt (Singsang mit Epiano und drei Gitarren, auch am Sonntag bis 20:30) und haben sich bislang nicht beschwert.
Da es gesetzliche Grundlagen gibt mache ich mir wegen der Anschaffung eigentlich keine Sorgen - ich möchte auch nicht mein Hobby von den eventuellen Befindlichkeiten der Nachbarn abhängig machen und mir aufgrunddessen nicht meinen Traum verwirklichen - dennoch frage ich mich, inwieweit das Spiel in der Etage drunter und im Haus hörbar ist... Es ist halt ein anderes Instrument als Gitarre und Epiano über Monitorbox, das auch anders in den Raum und das Gebäude abstrahlt.
 
dennoch frage ich mich, inwieweit das Spiel in der Etage drunter und im Haus hörbar ist... Es ist halt ein anderes Instrument als Gitarre und Epiano über Monitorbox, das auch anders in den Raum und das Gebäude abstrahlt.
Ein gutes Klavier hat im Bass schon etwas mehr Wummms als eine Gitarre. Eine Monitorbox aber eigentlich auch. Es gibt schalldämpfende Piano Untersetzer. Die verringern die Übertragung des Körperschalls auf den Fußboden.

Es kommt halt immer auf die individuelle Wohnsituation an. Ein modernes Gebäude mit Beton Spanndecke und Parkett leitet den Schall schon recht gut, auch wenn unter dem Bodenbelag Estrich und wahrscheinlich Trittschall Dämmung sind. Falls es wirklich zu laut wird kann also ein Teppich unter dem Piano oder solche Dämpfungs-Pads schon viel bewirken. Der Klang selber leidet darunter nicht

Das Klavier nicht direkt an die Wand zum Schlafzimmer des Nachbarn zu stellen wird auch helfen.
 
Ich wollts nicht zu kompliziert machen ;-) Zumal Sostenuto von den normalen Hobbyspielern eher nicht benutzt wird
 

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