Feldenkrais, Alexander, Feuchtwanger, ... ???

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Cristal

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Liebes Forum

Feldenkrais, Alexander, Feuchtwanger, (evtl. noch weitere) ... - ich kenne nur die Namen und weiss, dass sie etwas mit lockerem Klavierspiel zu tun haben.
Kennt jemand die Unterschiede, kann sie kurz beschreiben und vielleicht sogar eine Empfehlung abgeben, welche Technik die beste wäre, wenn man scheinbar etwas verkrampft spielt?

Mein Problembereich ist vor allem der linke Ellbogen (beginnender Tennisarm?) und zeitweise auch die Sehnen und Handgelenke. Nach langjähriger Klavierabstinenz habe ich mich vielleicht ein bisschen zu schnell auf ein relativ intensives Klavierüben gestürzt. Und vermutlich war es sicherlich auch nicht besonders hilfreich, dass mir in meiner Jugend beigebracht wurde, dass man die Handgelenke nicht bewegen darf während dem Spielen.
Unterdessen habe ich mit den Technikern (Czerny, Clementi, Pozzoli) aufgehört, weil ich vermute, dass ich mich vor allem bei diesen Übungen verkrampfe und bin zur Erkenntnis gelangt, dass ich grundlegend etwas an meiner Technik ändern muss. Dabei bin ich auf die Namen Feldenkrais, Alexander und Feuchtwanger gestossen und würde mich wirklich sehr freuen, wenn mir jemand darüber Auskunft erteilen könnte.

Vielen lieben Dank bereits zum Voraus.

Es grüsst
Christina
 
Feldenkrais, Alexander und Feuchtwanger gestossen und würde mich wirklich sehr freuen, wenn mir jemand darüber Auskunft erteilen könnte.

Auskunft: 11880

Alexander: z.B. hier http://www.amazon.de/Technik-Klavie...6006/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1288604096&sr=8-1

Feuchtwanger: findest Du massenweise über die Suchfunktion hier, oder da, manchmal auch dort: http://www.peter-feuchtwanger.de/deutsche-version/video-und-buch/index.php

Klavirus
 
Hi,

gleich eins vorneweg, ich bin kein Experte für die verschiedenen Bewegungsschulen (Feldenkrais, Alexander, Zen?, Dispokinesis, ...?), aber hab' durch verschiedene Klavierbücher ein bischen was darüber gelesen und angewandt.

Ich denke, dass es bei allem um folgende Grundprobleme bei komplexen, schwierigen motorischen Bewegungen (zb. Klavierspielen) geht:

  1. (Absolute) Vermeidung von unnötiger statischer isometrischer Anspannung (Verkrampfung <-> Lockerheit)
  2. Ausnutzung der möglichen und notwendigen Teilentspannungen während den Bewegungen

Diese Dinge funktionieren dann am besten, wenn der Verstand möglichst wenig eingreift. Der Verstand ist kein Experte für motorische Bewegung, meint es aber leider zu sein. Der wahre Experte ist nur das unbewusste motorische System.

Daher gibt es mehrere Schulen, die versuchen diese Probleme zu lösen. Alexander zB versucht das dadurch zu erreichen, dass man sich vom Verstand nur noch auf den Endpunkt (Ziel) der Bewegungskette konzentriert und nur noch dadurch die Bewegung steuert. Er nimmt an, dass dadurch automatisch das motorische System eingreift und die Bewegung in korrekter, natürlicher Weise ausführt und steuert.

Das Buch (mit DVD) von Feuchtwanger ist eine Klavier-Bewegungsschule, die versucht diese Prinzipien mittels ca. 20 Übungen an Hand der Grundprobleme des Klavierspielens zu schulen. (Wo bleibt eigentlich der Feuchtwanger Endorser?)

Gruß
 
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Hallo Christina,

soweit ich weiß, verfolgen Feldenkrais und die Alexander-Technik das gleiche Ziel. Die Körperbewegungen sollen optimiert werden, um Verspannungen und Schmerzen vorzubeugen. Gerade die Alexander-Technik soll unter Musikern verbreitet sein. Ich habe aber auch noch keinen guten Vergleich zwischen den Methoden gefunden. Wenn Du hier keine ausreichende Antwort erhältst, versuch doch vielleicht, einen Klavierlehrer zu finden, der eine der Methoden im Unterricht anwendet oder zumindest stark auf die richtige Körperhaltung achtet. Eine Probestunde nehmen und schauen, ob das was für Dich sein könnte.

Über die jeweiligen Verbände kann man möglicherweise entsprechend ausgebildete Lehrer/innen in Wohnortnähe finden:

http://www.alexandertechnik.ch/Informationsmaterial-bestellen.112.0.html#c210

lg
Nora
 
Danke euch allen für die Informationen.
Unterdessen habe ich das Buch und die DVD von Feuchtwanger bestellt. Vielleicht werde ich mich zusätzlich noch an den "Alexander-Verband" wenden.
Ich gehe mal davon aus, dass es nicht schadet, wenn man die verschiedenen Techniken kennen lernen würde, um daraus das für einen Passendste anzuwenden. ;)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zur A-Technik:

Wird bei mir an der Hochschule kostenlos für Studenten in 20-mintigen Einzeleinheiten angeboten, die ich schon öfter genutzt habe.

Es geht dabei, meinem Eindruck nach, um folgende Dinge:

- Weglassen und sein lassen von allen unnützen, hinderlichen Zusatzmaßnahmen (Anspannungen, Bewegungen).

- Optimierung von Haltung und Bewegung in sämtlichen Positionen: Beim Stehen, Sitzen, Gehen, ggf. Instrument halten usw.

- Es geht um bildhafte Beispiele ("Lauf mal wie eine Schublade"), gezieltes Denken in Bezug auf den Körper ("wenn du stehst, mach dir bewusst, dass deine Wirbelsäule nicht über dem Gesäß endet, sondern noch weitergeht") und vermeidung von belastenden Wortkonstruktionen. z.B. dass man nichts "machen" kann, um etwas zu entspannen, denn das widerspricht sich. Oder dass man nicht nur in "richtig und falsch" denkt.

-- letzteres ist ein bisschen esoterisch angehaucht und nervt mich bisweilen, weil ich nur bedingt Lust und Verständnis habe, meine verbalisierten Gedanken zu ändern, kontrollieren und zensieren. Aber man kann sich ja immer das heraussuchen, was einem nützt. Ich jedenfalls habe schon einiges wirklich Hilfreiche daraus mitnehmen können, und wie beim Gesang und Instrumentalmusizieren geht auch tatsächlich beim Körperbewusstsein ganz viel über die Vorstellung.
 

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