Clavifilius
- Dabei seit
- 4. Apr. 2010
- Beiträge
- 493
- Reaktionen
- 263
Nun ist es inzwischen schon ein Jahr her, dass ich wieder begonnen habe, Klavier zu spielen - unterstützt durch viele hilfreiche Empfehlungen in diesem Forum.
Ich möchte diesen Anlass nutzen, um von einigen Erfahrungen mit dem Wiedereinstieg zu erzählen und für mich eine Art Zwischenbilanz zu ziehen:
Zunächst einmal war & bin ich glücklich, eine hervorragende Klavierlehrerin in meiner Nähe gefunden zu haben. Der Unterricht macht viel Freude, auch in Zeiten, in denen ich keine erkennbaren Fortschritte mache und glaube, auf der Stelle zu treten.
Im ersten halben Jahr waren die Fortschritte sehr deutlich. Zum ersten Mal gelang es mir, ein anspruchsvolles und längeres Stück (Mozarts d-moll-Fantasie) so einzuüben, dass es mich auch musikalisch weitgehend befriedigte, wenn es auch längst noch nicht perfekt ist. Trotz gelegentlicher Schwierigkeiten aufgrund von perfektionistischen Erwartungen, hat mir diese Mozart-Fantasie viele Glücksmomente geschenkt. Ich habe sie (mit einigen Mühen) auswendig gelernt, was die Konzentration auf Klanggestaltung erleichtert. Immer wenn ich den Eindruck habe, mit dem Klavierspielen nicht recht weiterzukommen, nehme ich mir die Mozart-Fantasie wieder vor. Meine Fortschritte werden dann für mich erneut erlebbar.
Etwa nach einem halben Jahr häuften sich Probleme. Soweit ich mich erinnere, begann es mit Handgelenksverspannungen. Das Problem ist auch heute noch vorhanden, besonders bei Stücken mit vielen Oktaven. Ich kann es bislang einfach nicht lassen, das Handgelenk im "Oktav-Griff" zu fixieren, was dann zu Verkrampfungen führt. Meine KL hat mich zwar darauf hingewiesen und ich merke es auch selbst, aber weiß nicht recht, wie ich es ändern soll.
Ein zweites gravierendes Problem war der Tinnitus, der sich plötzlich eingestellt hatte. Glücklicherweise haben sich die Symptome inzwischen deutlich reduziert, sobald ich aber länger als eine Stunde übe oder ohne den Akustikschaumstoff hinter dem Resonanzboden spiele (sprich: wenn das Klavier volle Lautstärke hat), wird das Pfeifen in den Ohren wieder laut und störend.
Obwohl ich zwischenzeitlich - v.a. wegen des Tinnitus - wenig Lust auf das Klavierspielen hatte, bin ich inzwischen wieder besser motiviert und übe täglich, nicht mehr so viel wie am Anfang, aber immerhin durchschnittlich eine halbe Stunde.
Nach einigen interessanten leichteren Stücken (z.B. dem wirklich amüsanten "Marche funèbre del Signor Maestro Contrapunto") probiere ich aktuell, wieder einen größeren Sprung nach vorn zu machen, indem ich die Pathétique versuche - wobei mir natürlich klar ist, dass diese Sonate für mich ein Langzeit-Projekt ist, das auch nicht im ersten Anlauf bewältigt werden kann.
Für die vielen wichtigen Anregungen einiger Forumsmitglieder im Laufe des ersten Jahres nach dem Wiedereinstieg bedanke ich mich noch einmal herzlich.
Viele Grüße
Clavifilius
Ich möchte diesen Anlass nutzen, um von einigen Erfahrungen mit dem Wiedereinstieg zu erzählen und für mich eine Art Zwischenbilanz zu ziehen:
Zunächst einmal war & bin ich glücklich, eine hervorragende Klavierlehrerin in meiner Nähe gefunden zu haben. Der Unterricht macht viel Freude, auch in Zeiten, in denen ich keine erkennbaren Fortschritte mache und glaube, auf der Stelle zu treten.
Im ersten halben Jahr waren die Fortschritte sehr deutlich. Zum ersten Mal gelang es mir, ein anspruchsvolles und längeres Stück (Mozarts d-moll-Fantasie) so einzuüben, dass es mich auch musikalisch weitgehend befriedigte, wenn es auch längst noch nicht perfekt ist. Trotz gelegentlicher Schwierigkeiten aufgrund von perfektionistischen Erwartungen, hat mir diese Mozart-Fantasie viele Glücksmomente geschenkt. Ich habe sie (mit einigen Mühen) auswendig gelernt, was die Konzentration auf Klanggestaltung erleichtert. Immer wenn ich den Eindruck habe, mit dem Klavierspielen nicht recht weiterzukommen, nehme ich mir die Mozart-Fantasie wieder vor. Meine Fortschritte werden dann für mich erneut erlebbar.
Etwa nach einem halben Jahr häuften sich Probleme. Soweit ich mich erinnere, begann es mit Handgelenksverspannungen. Das Problem ist auch heute noch vorhanden, besonders bei Stücken mit vielen Oktaven. Ich kann es bislang einfach nicht lassen, das Handgelenk im "Oktav-Griff" zu fixieren, was dann zu Verkrampfungen führt. Meine KL hat mich zwar darauf hingewiesen und ich merke es auch selbst, aber weiß nicht recht, wie ich es ändern soll.
Ein zweites gravierendes Problem war der Tinnitus, der sich plötzlich eingestellt hatte. Glücklicherweise haben sich die Symptome inzwischen deutlich reduziert, sobald ich aber länger als eine Stunde übe oder ohne den Akustikschaumstoff hinter dem Resonanzboden spiele (sprich: wenn das Klavier volle Lautstärke hat), wird das Pfeifen in den Ohren wieder laut und störend.
Obwohl ich zwischenzeitlich - v.a. wegen des Tinnitus - wenig Lust auf das Klavierspielen hatte, bin ich inzwischen wieder besser motiviert und übe täglich, nicht mehr so viel wie am Anfang, aber immerhin durchschnittlich eine halbe Stunde.
Nach einigen interessanten leichteren Stücken (z.B. dem wirklich amüsanten "Marche funèbre del Signor Maestro Contrapunto") probiere ich aktuell, wieder einen größeren Sprung nach vorn zu machen, indem ich die Pathétique versuche - wobei mir natürlich klar ist, dass diese Sonate für mich ein Langzeit-Projekt ist, das auch nicht im ersten Anlauf bewältigt werden kann.
Für die vielen wichtigen Anregungen einiger Forumsmitglieder im Laufe des ersten Jahres nach dem Wiedereinstieg bedanke ich mich noch einmal herzlich.
Viele Grüße
Clavifilius