Dynamik bei Mozart

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klafierspieler

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Mein bisheriges Halbwissen zu diesem Thema stützte sich vor allem auf folgenden Satz aus dem Vorwort meiner Ausgabe der Mozartsonaten (von Martienssen + Weismann bei Peters):

"... Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist, daß Mozart, dem Gebrauch der Zeit entsprechend, die Forte- und Pianozeichen (vor allem bei kurzer Aufeinanderfolge) häufig im Sinne einer Zielmarkierung gebraucht, der ein Crescende oder Diminuendo voranzugehen hat"

Nun sagte mir kürzlich jemand, dass die stufenweisen dynamischen Kontraste besonders typisch für Mozart seien ...


Was ist nun richtig? Ist oben zitierter Satz eine mittlerweile überholte Auffassung? Ich war ja eigentlich davon überzeugt, daß man so Mozart etwas lieblicher gestalten kann als Beethoven, der schroffe dynamische Kontraste verträgt.

Konkret ging es um Takt 6 der vierhändigen Sonate KV 381. Subito piano oder vorangehendes decrescendo? Wie ich mittlerweile festgestellt habe, steht in manchen Ausgaben sogar noch ein fp auf der ersten Note von Takt 6, bei meiner aber nicht ... siehe Sonata for Piano Four-Hands in D major, K.381/123a (Mozart, Wolfgang Amadeus) - IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music


Beispiele für schnell wechselnde f und p-Zeichen finden sich wirklich sehr häufig in Mozarts Werken. Zum Beispiel beschäftigt mich auch Takt 16 des Kegelstatttrios: Trio in E-flat major, K.498 (Mozart, Wolfgang Amadeus) - IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music

Ich danke für Beiträge zur Dynamik bei Mozart.
 
Mein bisheriges Halbwissen zu diesem Thema stützte sich vor allem auf folgenden Satz aus dem Vorwort meiner Ausgabe der Mozartsonaten (von Martienssen + Weismann bei Peters):

"... Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist, daß Mozart, dem Gebrauch der Zeit entsprechend, die Forte- und Pianozeichen (vor allem bei kurzer Aufeinanderfolge) häufig im Sinne einer Zielmarkierung gebraucht, der ein Crescende oder Diminuendo voranzugehen hat"
ich habe Zweifel daran, dass das Zitat eine allgemeingültige Regel für Mozarts Dynamik ist: die f und p Vorschriften im langsamen Satz KV330 als Zielmarkierungen für crescendo oder diminuende statt als direkte Kontraste würden äußerst merkwürdig klingen.

überhaupt war, soweit Autographe vorhanden, Mozart recht sparsam in seinen Klavierwerken mit f, p etc.
 
ich habe Zweifel daran, dass das Zitat eine allgemeingültige Regel für Mozarts Dynamik ist: die f und p Vorschriften im langsamen Satz KV330 als Zielmarkierungen für crescendo oder diminuende statt als direkte Kontraste würden äußerst merkwürdig klingen.

überhaupt war, soweit Autographe vorhanden, Mozart recht sparsam in seinen Klavierwerken mit f, p etc.

Letzteres wird bestätigt - durch Libermann, wie wir wissen seit Thread III:

[...]All edited Mozart is terrible. I prefer the Urtext editions. Petri called editors "additors." Mozart wrote relatively few indications, but he wrote enough, and if you follow them you will be all right.[...]

Zusätzlich hatte ich in der Schule früher mal im Musikunterricht die Aussage vom Lehrer gehört, die da lautete:

"Plötzlicher f-p-Wechel ? Für die Klassik allgemein üblich. Und von diversen Komponisten angewendet: Haydn, Mozart, Beethoven, z.B. "

( Beethoven z.B. Waldsteinsonate Satz 1, T. 173 : f-pp ( und falls es nicht notiert ist, gebietet es die Vernunft ) ). Und ganz viele klass. Werke mehr. Mir fiel nur grad die Waldstein ein, weil ich das mal im Einspielungsfaden kommentiert hatte, "verträgt ein FORTE". )

LG, Olli !
 
die f und p Vorschriften im langsamen Satz KV330 als Zielmarkierungen für crescendo oder diminuende statt als direkte Kontraste würden äußerst merkwürdig klingen.

Also restlos überzeugt mich das Beispiel nicht: Wenn ich mir Takt 4 vorstelle, Melodie b c d c , das empfinde ich den letzten Ton (staccato c) doch als den leichtesten und steuere dabei doch schon irgendwie auf das p zu. Und das p in Takt 7 spielst du garantiert auch nicht subito. (Die beiden f im ersten Abschnitt OK)
 
@LMG: Bekanntlich muß man bei Urtextausgaben auch zwischen den Zeilen lesen, weil eben nicht alles notiert ist. Generell gilt, je älter die Musik, desto weniger ist ausgeschrieben. Beethoven ist da schon ganz anders (exakter in der Notation) als Mozart.
 
@LMG: Bekanntlich muß man bei Urtextausgaben auch zwischen den Zeilen lesen, weil eben nicht alles notiert ist. Generell gilt, je älter die Musik, desto weniger ist ausgeschrieben. Beethoven ist da schon ganz anders (exakter in der Notation) als Mozart.

"man" ? vielleicht. Aber dann nicht "einer für alle", sondern jeder für sich. Das macht die Sache wieder schwieriger - und daher: Urtextausgabe + den gegebenen Zeichen und Worten folgen.

Folgen heißt auch, WEGE beschreiten, die von einem zum anderen Zeichen führen. Unter was fällt Deine Peters-Ausgabe eigentlich ? Urtext ? Habe keine Peters, sondern eine sehr alte, von Litolff.

Und: @ "generell gilt" : Da müssen wir sowieso vorsichtig sein, denn wir hatten schonmal das Beispiel Cembalo vs Klavier, und da nützt es nichts, zum Beispiel bestimmte Cembalo-Spielweisen nachzuahmen zu versuchen - auch wenn diese angegeben sind. Wir müssten also, wenn wir genau sein wollten, die Mankos und Möglichkeiten von MOZARTS KLAVIEREN mit in Betracht ziehen.

Ob das nötig und vor allem: fruchtbar ist, ist nicht gesagt, so dass ich doch erneut sagen würde: "Verlassen wir uns auf Libermann, und auf die Angaben von Mozart ( falls wir ne Urtext-Ausgabe zur Hand haben, was wünschenswert wäre ) - dann sind wir auf dem richtigen Weg."

Außerdem: Gibts nicht irgendwo eine völlig neue Mozart-Ausgabe ? Ich meinte, irgendwer hatte mal was verlinkt, hier auf dem Forum.. .

LG, Olli !
 
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