Debussy Nocturne für Klavier

P

Presto

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8. Okt. 2019
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Liebe Forenmitglieder,
ich beschäftige mich gerade mit dem Nocturne von Debussy. Im Mittelteil steht in den Noten folgende Angabe:
"Dans le caractere d'une chanson populaire".
Ich frage mich, ob sich Debussy auf ein konkretes Volkslied bezieht oder ob man nur so spielen soll als würde es sich um ein Volkslied handeln (Gestus).
Ich vermute stark letzteres. Aber vielleicht weiß jemand mehr?

By the way: Mögt ihr dieses Stück?

Gruß Presto
 
Hi Presto!
... ich denke, am besten stellst Du dir ein Volkslied vor und empfindest es nach.
Angeregt durch Deine Frage habe ich es gerade aus dem Notenschrank gezogen und gespielt. Es war zugegebenermaßen mehr Debösi als Debussy, trotzdem mag ich dieses Stück sehr. Es hat Charme!

Viel Spaß beim Einstudieren
Robert
 
ich denke, am besten stellst Du dir ein Volkslied vor und empfindest es nach.
Ja, das hilft mir. Danke!
Angeregt durch Deine Frage habe ich es gerade aus dem Notenschrank gezogen und gespielt.
Toll, dass Du die Noten davon besitzt und es auch noch gespielt hast.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass das Nocturne mir bis vor einigen Tagen völlig unbekannt war.
Vortrefflich formuliert!

Danke für Deine Rückmeldung.
 
Hallo @Presto
Das heißt übersetzt schlicht und ergreifend: "Im Charakter eines Volksliedes".
Also es ist nicht gemeint: Im Charakter eines bekannten Liedes.
Das heißt also, dass es sich nicht auf ein existierendes Volkslied bezieht, sondern es soll mit dem Charakter eines Volksliedes gespielt werden.

Das ppp führt das Thema ein, und ich würde es eher "nach außen" spielen, also wirklich vom Tempo eher anziehen. Später nimmt das Thema Fahrt auf, mit der Ausführung in Oktaven (r.H.). In diesem Teil führt die "Melodie" in Takt 3/4 schön von der rechten in die linke Hand, wie ein "Echo". Und die ständige Wiederholung, die man in der Lautstärke und etwas im Tempo steigern kann, verstärkt für mich schon den gesanglichen Charakter. Man muss auch bedenken, dass die Volkslieder zu der Zeit für uns unbekannt sind.
(Mir gefällt es gar nicht, dass er da wieder mal nicht den "Kitschalarm" mit gitarrenartigen Arpeggios sein lassen kann. Für mich kein schöner Teil.)
Also ich kenne eigentlich keines außer Au Clair de la Lune, mon ami...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das heißt also, dass es sich nicht auf ein existierendes Volkslied bezieht, sondern es soll mit dem Charakter eines Volksliedes gespielt werden.
Danke Antje für Deine Bestätigung,
das dachte ich mir bereits so, war mir aber unsicher. Nur eine Frage bleibt dennoch. An was für eine Art Volkslied hat Debussy gedacht?
Zumal der 7/4 Takt ja nicht so einfach gehalten ist....

Ach, vielleicht interpretiere ich hier auch einfach zuviel rein....
 

@Tastatula - deswegen mein Tipp, "nach außen" (und "zielgerichtet") zu spielen, ohne diesen Teil in der Interpretation im rubato zu ertränken, wie es auch manche Interpreten tun. Das "verzerrt" den Charakter eines Volksliedes komplett.
Habe gestern recherchiert: Bei französischen Volksliedern kann man viel entdecken. Eigentlich komisch, dass ich das bisher ziemlich ignoriert habe...
 

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