chopin nocturne op.9 nr.2

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L*espoir

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hallo zusammen!
im moment frische ich das nocturne op.9 nr.2 von chopin auf und bin auf eine stelle gestoßen, die mir probleme bereitet.
die figur in takt 18 endet mit einem b, welches ich gefühlsmäßig nun leise, eben als abschluss spielen würde. in den noten ist an dieser stelle aber bereits ein crescendo angegeben, was mich ein wenig verwirrt. wird dieses b nun doch bereits lauter gespielt?
vielleicht könnt ihr mir da helfen...;)
 
Viel Raum zum Gestalten bleibt Dir nicht. Der letzte schlag in T 18 ist in der Tat eine Endung und sicherlich leicht zu nehmen. Daß Crescendo kann sich also allenfalls auf die letzten beiden Achtel der linken Hand beziehen. Die Überlegung ist, ob es sich wirklich um ein auszuführendes Crescendo handelt, oder ob vielleicht im Manuskript oder in der Erstausgabe ein Seitenwechsel vorliegt. Dann wäre das Crescendo eher als Hinweis darauf zu verstehen, daß es in T 19 mit Emphase weitergeht. Viel Raum zur Gestaltung eines Crescendos hast Du nicht. Crescendo heißt in jedem Falle: leise beginnen und lauter werden, nicht laut sein. Es wäre also verfehlt, aus der Panik heraus, innerhalb von drei Achtln ein Crescendo zu gestalten, in wilden Aktionsimus zu verfallen. Wichtiger erscheint mir, daß Du das emphatische Umschlagen der Stimme in die höhere Oktav im T 19 innerlich mitvollziehen kannst und Dich nicht davon überraschen läßt.
 
die figur in takt 18 endet mit einem b, welches ich gefühlsmäßig nun leise, eben als abschluss spielen würde. in den noten ist an dieser stelle aber bereits ein crescendo angegeben, was mich ein wenig verwirrt. wird dieses b nun doch bereits lauter gespielt?

Also in diesem Nocturne kommt dieser "umgebogene" Schluß (eine Art Trugschluß) nicht nur in Takt 18, sondern er zieht sich als Running Gag durch das ganze Stück. Ja, das b in Takt 18 ist ein Schluß - es ist aber auch gleichzeitig ein Auftakt. Stell dir diese Stelle mal von einer Geige gespielt (oder von einem Operntenor gesungen - hilfe!!!) vor. Der Ton wechselt in seinem Verlauf total seinen Charakter. Als Klavierspieler ist das eventuell etwas ungewohnt :) Wenn der Ton angeschlagen wurde, kann man ja nichts mehr machen. Doch man kann! Man kann den Ton in seiner Vorstellung aufblühen lassen und das auch körperlich (pantomimisch, heftiges Atmen etc.) zum Ausdruck bringen.
 
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