Brahms, Variationen über ein Thema von Robert Schumann op. 9

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... dass ich heute endlich damit fertig geworden bin, die Schumannvariationen von Brahms Op 9 komplett auswendig zu lernen :-D
Oh schön! Du spielst sie auch gerade? Ich kann sie noch nicht ganz auswendig, aber dauert hoffentlich nicht mehr lange! Ich hab schon überlegt einen Faden zu dem Stück zu eröffnen, weil ich sie wirklich sehr reichhaltig und tiefgründig finde... Hättest du da auch Interesse dran?

Kleine Erkenntnis von letztens: Schau dir mal das Albumblatt op. 99 Nr. 5 (nicht 4) von Schumann an :-).
 
Oh schön! Du spielst sie auch gerade? Ich kann sie noch nicht ganz auswendig, aber dauert hoffentlich nicht mehr lange! Ich hab schon überlegt einen Faden zu dem Stück zu eröffnen, weil ich sie wirklich sehr reichhaltig und tiefgründig finde... Hättest du da auch Interesse dran?

Kleine Erkenntnis von letztens: Schau dir mal das Albumblatt op. 99 Nr. 5 (nicht 4) von Schumann an :-).
Ja, ich spiele sie seit Dezember. Auf jeden Fall hätte ich Interesse an einem Faden :super:!
Ps: Danke für den Tipp für die Variation 9; ich habe die Schumannnoten auch das ein oder andere Mal beim Üben zum Vergleich zur Hand genommen.

LG Klangpause :026:
 
Da warst du aber schnell mit Üben! Toll! Sehr abgründig, dieses Werk... hätte ich jetzt nicht freiwillig im tiefsten Coronawinter üben wollen :005:
 
Da warst du aber schnell mit Üben! Toll! Sehr abgründig, dieses Werk... hätte ich jetzt nicht freiwillig im tiefsten Coronawinter üben wollen :005:
In den Ferien (da ich noch zur Schule gehe) geht es bei mir am Klavier meist ganz gut voran :003:.
Ich habe das Stück eigentlich genau wegen der derzeitigen Situation und Stimmung in Angriff genommen :005:
LG Klangpause
 
Interessant auch Variation 16, in der Brahms Rachmaninow (op. 2/3) und Wagner (Gralsglocken) zitiert... :coolguy:
Also die Übereinstimmung des Klaviersatzes der Variation 9 mit op. 99 Nr. 5 finde ich schon frappierend, vor allem da diese Variation an sehr exponierter Stelle im Variationensatz steht... . Ich habe mich die ganze Zeit beim Üben tatsächlich gefragt, was es eigentlich mit dieser Variation auf sich hat, da sie in der Dramaturgie der Variationen auf den ersten Blick ein wenig wie ein Fremdkörper wirkt.
 
Also die Übereinstimmung des Klaviersatzes der Variation 9 mit op. 99 Nr. 5 finde ich schon frappierend, vor allem da diese Variation an sehr exponierter Stelle im Variationensatz steht.

Brahms bringt in diesen Variationen ja eine ganze Reihe von Schumann-Anspielungen, die mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun haben. Z.B. erinnert der Kanon (Var. 14) stark an "Chopin" aus dem Carnaval, das ist kaum weniger auffällig als das Zitat des zweiten Albumblattes. Ich glaube, Brahms hat es einfach deshalb gemacht, weil er es konnte.*) Er war damals genauso alt wie ich jetzt - da ist ein wenig jugendlicher Übermut sicher noch erlaubt. :-)

*) Warum geht ein Bergsteiger auf einen Berg? Weil der Berg da ist.
 
Brahms bringt in diesen Variationen ja eine ganze Reihe von Schumann-Anspielungen, die mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun haben. Z.B. erinnert der Kanon (Var. 14) stark an "Chopin" aus dem Carnaval, das ist kaum weniger auffällig als das Zitat des zweiten Albumblattes. Ich glaube, Brahms hat es einfach deshalb gemacht, weil er es konnte.*) Er war damals genauso alt wie ich jetzt - da ist ein wenig jugendlicher Übermut sicher noch erlaubt. :-)

*) Warum geht ein Bergsteiger auf einen Berg? Weil der Berg da ist.
Eventuell ist da mein jugendlicher Übermut auch noch etwas präsent, denn ich persönlich denke (bzw. hoffe vielleicht eher), dass hier noch mehr dahintersteckt. Klar, man kann nicht in die Köpfe von Komponisten blicken und jeder Mensch ist auch etwas anders. Aber der Umstand, dass dieses Stück in der unmittelbaren Zeit nach Schumanns Selbstmordversuch und während der Behandlung Schumanns in Endenich entstand, lassen die vielen Anspielungen auf Schumanns Werk für mich doch in einem etwas anderen Licht erscheinen. Dies auch, weil ich sonst kein Stück von Brahms kenne, in welchem so viele Verweise auf einen anderen Komponisten vorkommen, sodass ich doch den Eindruck habe, dass hinter diesen Verweisen eine ziemliche Ernsthaftigkeit steht.

Für mich ist hier die Var. 9 deswegen besonders interessant, weil sie nach (wenn ich mich jetzt nicht täusche, hab die Noten gerade nicht zur Hand) der ersten Fermate (und nach Abschluss des "ersten großen Formteils") im Stück erklingt, und somit an einer besonders exponierten Stelle zu hören ist. Beim Üben habe ich mich immer gefragt, weswegen gerade dieses sehr kurze und rasche Stückchen an dieser besonders hervorgehobenen Stelle erklingt. Die große Ähnlichkeit zu op. 99 Nr. 5 finde ich hier einfach sehr interessant, weil es doch nur eine sehr bewusste Entscheidung seitens von Brahms gewesen sein kann, die ihn dazu bewogen hat, einen so direkten Verweis auf ein Werk Schumanns an eine dramaturgisch so bedeutsame Stelle zu legen.
 
Der Variation 13 könnte auch die C-Dur Toccata von Schumann zugrunde liegen :konfus:
 
Der Variation 13 könnte auch die C-Dur Toccata von Schumann zugrunde liegen :konfus:
Finde ich eher nicht. Zum einen Ist die Toccata ein sehr extrovertiertes und taghelles Stück, während die Variation 13 einen geheimnisvollen Nachtspuk darstellt. Auch die Doppelgriffe sind gänzlich anders gelagert - bei Schumann ist die Bewegung der Stimmen gegenläufig, bei Brahms parallel.
 

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