Beethovens op. 49 als Einstieg in sein Sonatenschaffen

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Herr Toteninsel

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Liebe Forumsmitglieder,

nachdem ich unterdessen meine Freude (keine Ironie) mit Bachs Inventionen hatte, sowie der Verfeinerung des ersten Satzes aus Mozarts KV 545, drängt es mich Beethoven zu spielen.
Nun sind seine Sonaten nicht die leichtesten Werke der Klavierliteratur. Die beiden Sonaten op. 49 stechen jedoch heraus und werden von Henle nur mit 3 (von 9) bewertet. Was man auch von solchen Wertungen hält, deutlich leichter sind sie auf jeden Fall.
Nach der C-Dur sonate würden sie rein nach der Wertung nicht meinem Stand entsprechen (das klingt jetzt aber sehr standesbewusst, vergesst es), daher möchte ich fragen, ob ihr diese Sonaten trotzdem für eine gute Idee haltet.
Nachdem ich in den Notentext geblickt hatte, erschienen sie mir durchaus nicht anspruchslos, vielmehr komprimiert und der Höreindruck war sehr motivierend.
Kurzum: Sind diese Sonaten als Übungswerke geeignet oder bietet sich etwas anderes mehr an?

Vielen Dank für die Hilfe schonmal im Vorraus.

Mit den besten Grüßen

Herr Toteninsel
 
Hallo,

klar sind die geeignet. Nr. 2 ist m.E. einfacher als Nr. 1, mit der würde ich anfangen.

Und beide finde ich nicht leichter als KV 545.

LG

SSS
 
Also durchaus auch eine Steigerung?

Weitere Meinungen?
 
Habe ich beide als Teenager im Unterricht gehabt. Wenn man sie genau und musikalisch gut spielen möchte, sind sie zwar nicht die dicken Konzertkracher, aber absolut auch nicht 'mal eben so 'runtergespielt.

Ich würde mir da keine allzu großen Gedanken im voraus machen, sondern einfach 'mal damit anfangen. Das wirst Du garantiert ziemlich schnell merken, ob Du damit klar kommst oder nicht. Vergeudete Zeit ist es jedenfalls nicht, sich mit op. 49 zu beschäftigen.

Und ich finde sie ebenfalls nicht leichter als KV 545.

CW
 
@cwtoons: Danke für die Hilfe. In der folgenden Aufnahme sind sie übrigens beinahe doch schon Konzertkracher. Es kommt immer darauf an, wie man etwas spielt:
 
In der Tat.
Es kommt darauf an, wie man es spielt. Und Brendel macht sicher auch aus "Fuchs, Du hast die Gans gestohlen" einen Konzertkracher.

Und wir spielen die Beethovensonate und sind heilfroh, wenn wir unfallfrei durchkommen.

Aber der Mann muss ja auch davon leben.....

CW
 
@cwtoons: (Ironie): Ach, "Fuchs, du hast die Gans gestohlen" ist für dich also auf einem Niveau mit Beethoven. Interessant...
 
@Klavirus: Hab gerade noch mal in einem einschlägigen Konzertführer nachgeschlagen: " [...] "Fuchs, Du hast die Gans gestohlen" übersteigt bei weitem das musikalische Niveau der Hammerklaviersonate von Ludwig van Beethoven und benötigt jahrelanges Studium [...]" (Aus: Mimes Konzertführer, 1876)
Gutes Quellenstudium ist eben immer was feines. Danke für die Korrektur!
 
Also, um auch noch einmal einen konstruktiven Beitrag zu leisten:

Ich kann "Fuchs, du hast die Gans gestohlen" mittlerweile auch spielen. Ich hab 's gerade gelernt, sogar auch als Walzer. Jetzt arbeite ich an der Reggaeversion, mit Tüte, zu Ehren eines verlustig gegangenem User.

CW
 

Auf jeden Fall spielen! Da gibt es für uns Amateure Einiges dran zu lernen. Nr. 2 ist wahrscheinlich die leichtere, tue mich schwer, das zu beruteilen. Mir gefällt Nr. 1 besser als Nr. 2.

Viel Freude dabei!
Liebe Grüße
Gernot
 
@Gernot Danke für die lieben Worte.
 
Hallo @Herr Toteninsel,

vielleicht noch als Alternative: du könntest auch Op.79 in Betracht ziehen, zugegeben etwas schwerer als die 49er und etwas länger, dafür mit einem klassischen dreisätzigen Aufbau und einem gewissem Humor.

Viele Grüße
KrautundRueben
 
Ich kann "Fuchs, du hast die Gans gestohlen" mittlerweile auch spielen. Ich hab 's gerade gelernt, sogar auch als Walzer. Jetzt arbeite ich an der Reggaeversion, mit Tüte, zu Ehren eines verlustig gegangenem User.
Solange Du an der Bob-Marley-Fassung arbeitest, unterhalten wir die Clavio-Gemeinde mit der Gröhlemeyer-Version:
http://www.swr.de/mainz-bleibt-main...558/did=4513304/nid=4329558/h04sqe/index.html

LG von Ruhrk... - ääääh, Rheinkultur!
 
Es gibt auch noch unbekanntere Sonatinen von Beehoven, z.B. WoO51 in C-Dur:

Besonders den zweiten von Ferdinand Ries vervollstaendigten Satz finde ich sehr schoen. Oben verlinkte Aufnahme ist auf einem historischen Instrument erstellt.
Wenn Du also etwas "Ausgefalleneres" spielen willst als op.49, dann findet sich hier ein gutes Betaetigungsfeld. Viele Gruesze
Jannis
 
Erstmal vielen Dank für die Antworten.

@jannis : Ich kenne das Stück vom hören, hatte über das Spielen desselben aber noch nicht nachgedacht. Danke für den Tipp.

@mick : zwischen 2 und 4 Sätzen gibt es ja bei Beethoven alles und die Menge der Sätze ist wohl kaum ein Qualitätsmerkmal. (Es soll da sogar ne einsätzige Sonate von Liszt geben, die nicht unbedingt weniger gehaltvoll ist....)
Ernste Nachfrage: Die genannten Werke werde ich leider (!) zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewältigen können, glaube ich. Besonders die Nr.32 ist ja nicht ohne.

Welche Sonate könntest du denn - spieltechnisch für mich machbar - empfehlen?

Grüße vom Herrn Toteninsel
 
Ernste Nachfrage: Die genannten Werke werde ich leider (!) zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewältigen können, glaube ich. Besonders die Nr.32 ist ja nicht ohne.

Welche Sonate könntest du denn - spieltechnisch für mich machbar - empfehlen?

Grüße vom Herrn Toteninsel

Die Sonaten waren auch nicht als Empfehlung für dich gedacht - die sind allesamt viel schwieriger als op. 49; op. 111 ist sogar sehr schwierig - die kommt gleich nach op. 106. Meine erste Beethoven-Sonate war op. 14/2; die ist etwas heikler als die beiden Sonaten op. 49, vor allem das Finale. Aber wenn dir op. 49 gefällt, spricht doch nichts dagegen. Die von @jannis genannte Sonate ist auch nicht schlecht, es gibt außerdem noch die sogenannten "Kurfürsten-Sonaten" WoO 47. Aber die klingen allesamt mehr nach Haydn als nach Beethoven. Da würde ich dann eher eine Haydn-Sonate nehmen, da gibt es wirklich ganz tolle!

LG, Mick
 

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