fragen ob jemand eine gute vereinfachung der bilder einer ausstellung kennt
hallo,
ich glaube nicht, dass es eine "gute erleichterte" Bearbeitung der Bilder einer Ausstellung gibt - und ehrlich gesagt halte ich das gerade bei diesem großen Zyklus auch für nutzlos.
sinnvoller ist, Du besorgst Dir die Originalnoten (Urtext) und hörst Dir diese sehr eigentümliche, zugleich urwüchsige und kunstvolle Musik mit den Noten an.
Der gesamte Zyklus ist ein schwieriges Konzertstück, einige Teile sind berühmt-berüchtigt für ihre technischen Probleme (von den klanglichen ganz zu schweigen) - sei mir nicht böse: das ist irgendwie so ähnlich, als wollte man gerne eine leichte Fassung von Tschaikowskis Klavierkonzert b-Moll oder von der Lisztsonate haben ;) - - - aber ich kann Dich verstehen, dass Dir das Stück gefällt und dass Du gerne probieren möchtest, daraus zu spielen!!
darum:
es gibt ein paar Abschnitte, die man problemlos wenigstens spielen kann, weil sie gottlob nicht schwierig sind:
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die Promenade (ohne Titel) zwischen "Bydlo" und "Kükenballett"! Sie fängt mit langsamer akkordisch gesetzter Promenade im Diskant ein, dann wird das Thema mehr in den tieferen Regionen gespielt. (ok, sie hat keinen Schluß,cist ja auch eine Art Intermezzo zwischen zwei "Bildern")
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catacombae" ist zwar weitgriffig, aber darin kann man auch spielen (sehr schöne Dissonanzen) - und eine Möglichkeit, die Promenadenvariation "con mortuis in lingua mortua" zu spielen wäre, dass man halt kein 32stel-Tremolo, sondern ruhige 16tel in der r.H. spielt
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il veccho Castello" ist auch nicht schwierig, aber vielleicht solltest Du damit noch etwas warten (deutlich schwieriger als das 6. Prelude von Chopin ist das schon)
die Promenaden ansonsten sind "mittel" (man muss halt Oktaven und vollgriffige Akkorde können), "Tuileries" hat einen arg problematischen Takt (technisch einer Chopinetüde ähnlich), "Bydlo" gilt als anstrengend für die l.H., "Samuel Goldenberg & Schmuyle" hat interessante Repetitionen - alles andere (Kükenballett, Limoges, Baba Yaga, großes Tor von Kiew) sind sehr virtuose, technisch sehr schwierige Stücke (und da sie ihren Reiz auch aus der aufwändigen Verwendung des Instruments erhalten, würde eine Reduktion nur blass und sinnleer klingen)
Gruß, Rolf