Bach Präludium c-moll WTK 1 - Friedrich Gulda

Beaufort

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Guten Morgen,
Dieses Präludium ist nebst der Fuge eines meines Übungsstücke. Mein KL bevorzugt Richter. Einmal abgesehen davon, dass ich nie auf diese Geschwindigkeit kommen werde, empfinde ich die Interpretation als "Nähmaschine". Friedrich Gulda kommt da mit einer ganz anderen Idee, nämlich das Ganze erheblich langsamer zu spielen, ca. 70 clicks, und auf wundersame Weise die Melodie herauszuarbeiten und dabei die 16tel non legato zu spielen in einem schon fast stoischem Gleichmaß.

Wie macht er das? Man kann die erste Note für ein Viertel halten oder das Pedal für ein Viertel benutzen. Was wäre die Lösung. Vielleicht ist es ja das Instrument (wenn ich mich recht entsinne Bösendorfer). Ich habe ja nur ein Digitalpiano CLP 535.

Für Antworten wäre ich sehr dankbar
 
Zu deiner Annahme du kämst nie auf Geschwindigkeit bei Arpeggien - überleg die Sache mal anders rum, spiele die Arpeggien als Akkorde, die du dann langsam gezielt "klappern" lässt! Dann merkst du "schnell" ist hier relativ.

Lange Töne auf dem Klavier gehen immer mit Pedal , wenn man gezielt nur einen Ton halten will, gibt es dafür das mittlere Pedal - das gibt es beim Flügel und halt dich fest beim Digi :party:
 
Hallo Elli,
ich habe dies soeben bereits erledigt. Bitte vielmals um Entschuldigung.
 
Ha, da haben wir ja jemanden erwischt - hallo du hast vergessen, die Antworten zu deiner letzten Frage zu würdigen!
https://www.clavio.de/threads/beethoven-sonate-nr-1-op-2-f-moll.22315/

Mein lieber Scholli, da sorgt aber jemand für Zucht, Ordnung und Einhaltung der Etikette hier im Forum:-D. @Beaufort : Bis morgen schreibst Du 100-mal: Ich bedanke mich für jede Antwort, die mir ein Mitglied des Forums gibt, umgehend!:teufel:
 
das geht völlig in Ordnung. Ich würde mich auch ärgern, wenn ich aufgrund einer Frage Recherchen anstellen würde, um eine befriedigende Antwort zu posten und da kommt dann keinerlei Feedback...
 
empfinde ich die Interpretation als "Nähmaschine".

Ich nicht, auch ich finde Richters Interpretation überragend. Sicherlich flott, aber keine "Nähmaschine". Das wird auch sicherlich nicht in einer Diskussion "geklärt" werden, ich finde es eben nicht wie Nähmaschine, Du findest es wie Nähmaschine.

Insgesamt finde ich Richters Einspielung des Wohltemperierten Klaviers einfach nur hochklassig. Auch so eine Fuge wie die CIs-Dur Fuge oder das Präludium in D-Dur empfinde ich als "das Maß der Dinge". Super genial gespielt und eben nicht "Nähmaschine" (da ist Glenn Gould deutlich gefährdeter).
 
Hallo Jack Black,

akzeptiert. Ich freue mich, dass Du meine Empfindung tolerierst. Es gehört ja auch nicht zum Thema. Bisher hat sich niemand zur Einspielung von Friedrich Guld geäußert, welche auf YouTube abgerufen werden kann, und welche sich so eindeutig von der Richter Aufführung unterscheidet. Ich wiederhole auch noch einmal meine Frage: Wie hat Gulda das technisch gemeistert? Also mit Mittelpedal, wie von Elli angeregt, ist das nicht zu machen.
 
Ich wiederhole auch noch einmal meine Frage: Wie hat Gulda das technisch gemeistert? Also mit Mittelpedal, wie von Elli angeregt, ist das nicht zu machen.

Ganz einfach, er hält den obersten/untersten Ton etwas länger aus und spielt die Sechzehntel währenddem einfach weiter. Anfangs macht er den obersten bzw. untersten Ton (also den ersten jeder Achterfigur) ca. einen Viertel lang, danach wird er auch mal minim kürzer, er machts also auch nicht ganz konsequent. Das ist gar keine Zauberei, das ist ja bei polyphoner Musik generell so, dass man Stimmen hält und andere weiter spielt.
Und lange Töne gehen natürlich nicht immer mit Pedal. Sondern mit Halten. Das nennt man polyphones Spiel. Dazu brauchst du das mittlere Pedal nicht.

Mir persönlich gefällt übrigens dieses c-moll Präludium von Gulda nicht, die Fuge noch weniger. Da liegen mir Richter, Gieseking, Edwin Fischer, Tureck, Keith Jarrett schon mehr.
cis-moll gefällt mir wieder. Grundsätzlich hab ich etwas Mühe mit diesem Klavierklang bei Gulda's WTK. Aber eben, ist Geschmacksache.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich hab ich etwas Mühe mit diesem Klavierklang bei Gulda's WTK. Aber eben, ist Geschmacksache.

Das liegt sicherlich auch da dran, dass die Aufnahme auf einem Bösendorfer Imperial gemacht wurde und mit Hans Georg Brunner-Schwer ein absoluter Klangfetischist für die Aufnahme zuständig war. Ich höre diese Aufnahmen sehr gerne, gerade weil sie nicht nur von der Interpretation so anders sind als z.B. die CBS-Aufnahmen von Glenn Gould, die ich aber auch sehr schätze.
 

Kann ich mittlerweile gut nachvollziehen. Ich kann mich aber auch daran erinnern, dass ich beim ersten Mal Anhören total irritiert war ;-)

Liebe Grüße
Gernot

Gernot, kennst Du das Album "As You Like It" von Gulda mit Klaus Weiss am Schlagzeug und Rettenbacher am Bass? Da ist der MPS-Sound noch mehr auf die Spitze getrieben und wenn man das richtig laut hört gibt es z.B. by Light my fire einige Momente, die man im derzeitigen "Gänsehaut-Thema" erwähnen könnte:-D.

Viele Grüße
Christian (der hofft, dass man sich bald mal wieder sieht)
 
Gernot, kennst Du das Album "As You Like It" von Gulda mit Klaus Weiss am Schlagzeug und Rettenbacher am Bass? Da ist der MPS-Sound noch mehr auf die Spitze getrieben und wenn man das richtig laut hört gibt es z.B. by Light my fire einige Momente, die man im derzeitigen "Gänsehaut-Thema" erwähnen könnte:-D.

Viele Grüße
Christian (der hofft, dass man sich bald mal wieder sieht)

Nein, die Aufnahme kenne ich nicht. Die Beethoven-Sonaten waren einer meiner ersten LP-Käufe, habe dann noch Mozart- und Schubertaufnahmen. Aus dem Jazz-Eck habe ich gar nichts außer dem Concerto for myself, falls man das da dazurechnen darf. Und auf der Doppelkonzert LP mit Chick Corea sind ein paar kleine Stücke drauf. In Bezug auf Jazz bin ich nach wie vor völlig unbeleckt.

Liebe Grüße
Gernot (der Deine Hoffnung teilt :-) )
 

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