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- 17. Aug. 2009
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Hallo,
Ich will in näherer Zukunft die Mechanik meines alten Zimmermannklaviers durchregulieren. Die Schritte wurden hier ja schon öfter beschrieben - auch gerade gestern wieder von Michael in meinem anderen Faden zu Fängerfilzen.
Michael schrieb, dass der Nachdruck dann gut ist, wenn die Stoßzunge nach erfolgter Auslösung ca. 2 bis 3 mm von der Hammernuss entfernt ist. Vermutlich muss der Fang schon grob einreguliert sein, damit man das beurteilen kann?
Jetzt kam mir in den Sinn: ein französischer Techniker hatte mir mal eine andere Methode geschrieben, wie er den Nachdruck prüft, bzw. das richtige Verhältnis von Steighöhe zu Spieltiefe, und ich hätte gern eure Meinungen dazu gelesen.
Er meint, weil man den Nachdruck an einem Pianino nicht so genau fühlen kann, geht er wie folgt vor:
Er sucht sich ein paar Töne aus, jeweils mindestens einen im Bass, Mittelbereich und Diskant.
Bei diesen Tönen biegt er den Fängerdraht weit genug weg, dass der Hammer bzw. die Nuss von der Stoßzunge "gefangen" wird.
Unter Berücksichtigung der gewünschten Spieltiefe stellt er nun die Steighöhe und/oder Spieltiefe so ein, dass der Hammer im Bass ca. 22-24mm von der Saite stehenbleibt wenn die Nuss auf der Stoßzunge liegenbleibt, im Mittelbereich ca. 20mm, im Diskant ca. 18mm. Wie hart er dabei anschlägt, hat er aber nicht gesagt.
Dann stellt er den Fang der Beispieltöne normal ein, und bringt alle Fänger mit dem Richtscheit genau in eine Linie mit den schon eingestellten Beispieltönen.
Feineinstellung des Fangs macht er dann entweder mittels kleiner Verstellung am Fängerdraht, oder mittels kleiner Veränderung des individuellen Tastentiefgangs.
Soweit die Methode, wie ich sie verstanden habe. Anscheinend wird sie in "den Fabriken" (keine Ahnung, welchen) auch verwendet. Ich kann mir denken, dass sie mit verschieden stark abgenutztem Nussleder und vor allem mit weichen Stoßzungenspiralfedern (beides ist bei meinem Z. der Fall) nicht sehr zuverlässig funktioniert.
Mich würde einfach mal interessieren, was ihr zur Methode meint, ob ihr sie selber verwendet, usw.
Mit Dank im voraus und herzlichem Gruß,
Mark
Ich will in näherer Zukunft die Mechanik meines alten Zimmermannklaviers durchregulieren. Die Schritte wurden hier ja schon öfter beschrieben - auch gerade gestern wieder von Michael in meinem anderen Faden zu Fängerfilzen.
Michael schrieb, dass der Nachdruck dann gut ist, wenn die Stoßzunge nach erfolgter Auslösung ca. 2 bis 3 mm von der Hammernuss entfernt ist. Vermutlich muss der Fang schon grob einreguliert sein, damit man das beurteilen kann?
Jetzt kam mir in den Sinn: ein französischer Techniker hatte mir mal eine andere Methode geschrieben, wie er den Nachdruck prüft, bzw. das richtige Verhältnis von Steighöhe zu Spieltiefe, und ich hätte gern eure Meinungen dazu gelesen.
Er meint, weil man den Nachdruck an einem Pianino nicht so genau fühlen kann, geht er wie folgt vor:
Er sucht sich ein paar Töne aus, jeweils mindestens einen im Bass, Mittelbereich und Diskant.
Bei diesen Tönen biegt er den Fängerdraht weit genug weg, dass der Hammer bzw. die Nuss von der Stoßzunge "gefangen" wird.
Unter Berücksichtigung der gewünschten Spieltiefe stellt er nun die Steighöhe und/oder Spieltiefe so ein, dass der Hammer im Bass ca. 22-24mm von der Saite stehenbleibt wenn die Nuss auf der Stoßzunge liegenbleibt, im Mittelbereich ca. 20mm, im Diskant ca. 18mm. Wie hart er dabei anschlägt, hat er aber nicht gesagt.
Dann stellt er den Fang der Beispieltöne normal ein, und bringt alle Fänger mit dem Richtscheit genau in eine Linie mit den schon eingestellten Beispieltönen.
Feineinstellung des Fangs macht er dann entweder mittels kleiner Verstellung am Fängerdraht, oder mittels kleiner Veränderung des individuellen Tastentiefgangs.
Soweit die Methode, wie ich sie verstanden habe. Anscheinend wird sie in "den Fabriken" (keine Ahnung, welchen) auch verwendet. Ich kann mir denken, dass sie mit verschieden stark abgenutztem Nussleder und vor allem mit weichen Stoßzungenspiralfedern (beides ist bei meinem Z. der Fall) nicht sehr zuverlässig funktioniert.
Mich würde einfach mal interessieren, was ihr zur Methode meint, ob ihr sie selber verwendet, usw.
Mit Dank im voraus und herzlichem Gruß,
Mark
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