5/4 Takt schwieriger?

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Hallo und guten Abend,
vor kurzem unterhielten sich meine Musiklehrerin und ich über Dave Brubecks "Take Five", und dann sagte sie das Stücke im 5/4 Takt (wie z.B. Take Five) schwieriger zu spielen sind, als Stücke im 4/4 Takt. Meine Frage lautet: Wieso sind 5/4-Takt-Stücke schwieriger?

Ich hoffe meine Frage war einigermaßen zu verstehen

Grüße
Digedag
 
Hallo und guten Abend,
vor kurzem unterhielten sich meine Musiklehrerin und ich über Dave Brubecks "Take Five", und dann sagte sie das Stücke im 5/4 Takt (wie z.B. Take Five) schwieriger zu spielen sind, als Stücke im 4/4 Takt. Meine Frage lautet: Wieso sind 5/4-Takt-Stücke schwieriger?

Ich hoffe meine Frage war einigermaßen zu verstehen

Grüße
Digedag
Wenn man den Duktus des Stücks mal drin hat, ist es meiner Meinung nach nicht viel schwieriger.
Höre mal z.B. den zweiten Satz von Tschikowskys Sechster an.

Grüße

Toni
 
"Take Five" ist nicht schwieriger zu spielen als jeder andere Jazzstandart auch, angenehme Tonart, klassische Form. Wenn das Ding einmal im Ohr ist, geht es nicht mehr 'raus.

CW
 
Wie zählt Deine Musiklehrerin einen 7ner: eins - zwei - drei - vier - fünf - sechs - sie - ben

:D :D :D

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie
 
Wie zählt Deine Musiklehrerin einen 7ner: eins - zwei - drei - vier - fünf - sechs - sie - ben
Ach ja, die Schulmusiker-Witze... - warum beginnt Mozarts "Kleine Nachtmusik" mit einem Menuett? Klar, der erste Satz steht doch im Dreiertakt: "Taaa - ta - taaa - ta - ti - ja - ta - ta - taaa, taaa - ta - taaa - ta - ti - ja - ta - ta - taaa... - Eins, zwei, drei, und eins, zwei, drei und eins, zwei...!"

Und dann war da noch die Story über einen Militärkapellmeister, der angeblich einen Fünfvierteltakt als zusammengesetzten Vierpluseinvierteltakt zu schlagen pflegte: Die Schläge eins bis vier mit der rechten und fünf mit der linken Hand - der Name des mir bekannten Orchesterleiters wird von mir diskret unterschlagen, da ich dieses Dirigat nicht mit eigenen Augen gesehen habe. Es handelt sich nicht um den Militärkapellmeister, der sich bei einer Abschlußprüfung eines Klarinettisten darüber beklagt hat, dass überhaupt keiner Mozarts zweites Klarinettenkonzert spielt. Es gelang mir mühsam, keinen Lachkrampf zu bekommen - ich war bei diesem Vorspiel als Klavierbegleiter eingesetzt...!

Das nur mal nebenbei. In unseren Breiten tut man sich nicht selten mit zusammengesetzten Taktarten schwer, sobald die Bestandteile unterschiedlich groß sind, was bei Primzahlen im Zähler nicht unwahrscheinlich ist. Schon in Südosteuropa haben 5er-, 7er- oder 11er-Takte keine so große Schockwirkung auf praktizierende Musiker wie hierzulande noch öfters üblich - einen 5er-Takt setzt man naturgemäß mit 2+3 oder 3+2 Zählzeiten zusammen. Selbst wenn es sich bei dem oben erwähnten falsch aufgefassten 7er in Wahrheit um einen 8er handelt: Es genügt, ihn nicht mit 2x4 oder 4x2 Zählzeiten anzulegen, sondern mit 3+3+2 oder 3+2+3 oder 2+3+3 - und schon bekommt so mancher mit dem Timing seine Probleme...!

LG von Rheinkultur
 
Mein Klavierunterricht ist schon lange her. Rhythmus war niemals ein Thema. Da hatte ich früher immer den Eindruck, Rhythmus wäre etwas völlig Unwichtiges, bestenfalls zum Zählen geeignet.

Das hat sich zum Glück geändert, durch Bartok, Brubeck und Brian Auger..

CW
 
Ich würde gerne mal einen Messiaen von Digedags Lehrerin hören: Schön einen ohne Taktangabe, mit unumkehrbaren Rhythmen, hinzugefügten Notenwerten, Hindu-Rhythmen, rhythmischem Kanon und und und...- Es gäbe da zum Beispiel diesen einen schönen Satz aus L' Nativité - passt auch schon in die Jahreszeit! :D

Zitat von IV. Le Verbe:
Nun folgt etwas, was Messiaen „rhythmischen Kanon“ nennt: rechte und linke Hand spielen Akkorde im dritten Modus, beide im oben genannten Rhythmus (Viertel, Viertel, Achtel, Achtel, Sechzehntel, ergänzt um eine weitere Viertel), allerdings gegeneinander um eine Viertel versetzt. Die rhythmische Komplexität nimmt danach noch zu, wenn Messiaen in der linken Hand ein akkordisches Ostinato der Länge von neun Sechzehnteln mit einem Vierton-Ostinato der Länge von zehn Sechzehnteln kombiniert und dies links zehnmal, rechts neunmal hintereinander spielen lässt, so dass alle rhythmischen Kombinationen erklingen und beide Motive zeitgleich enden (und es dann wieder von vorne beginnen könnte). Danach wiederum die Akkorde auf der Dominante und das Hauptthema. – Damit endet der erste Teil.

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie - der nun weiter für seinen morgigen Prüfungen lernt! :D
 
ìNun folgt etwas, was Messiaen „rhythmischen Kanon“ nennt: rechte und linke Hand spielen Akkorde im dritten Modus, beide im oben genannten Rhythmus (Viertel, Viertel, Achtel, Achtel, Sechzehntel, ergänzt um eine weitere Viertel), allerdings gegeneinander um eine Viertel versetzt. Die rhythmische Komplexität nimmt danach noch zu, wenn Messiaen in der linken Hand ein akkordisches Ostinato der Länge von neun Sechzehnteln mit einem Vierton-Ostinato der Länge von zehn Sechzehnteln kombiniert und dies links zehnmal, rechts neunmal hintereinander spielen lässt, so dass alle rhythmischen Kombinationen erklingen und beide Motive zeitgleich enden (und es dann wieder von vorne beginnen könnte). Danach wiederum die Akkorde auf der Dominante und das Hauptthema. – Damit endet der erste Teil.

Ist das Realsatire oder bin ich nur zu blöd?

CW
 
Ich würde gerne mal einen Messiaen von Digedags Lehrerin hören: Schön einen ohne Taktangabe, mit unumkehrbaren Rhythmen, hinzugefügten Notenwerten, Hindu-Rhythmen, rhythmischem Kanon und und und...- Es gäbe da zum Beispiel diesen einen schönen Satz aus L' Nativité - passt auch schon in die Jahreszeit! :D
In dem wiederbelebten Faden, der sich mit der Suche nach den schwierigsten Solowerken der Literatur befasst, habe ich auf diverse Etüdenwerke Bezug genommen. An dieser Stelle könnte man Messiaens 1949/50 entstandene Etüden ins Spiel bringen:





LG von Rheinkultur
 
Vielen dank für die schnellen und vielen Antworten!

Grüße
Digedag
 

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