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Joachim Kremer
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Ich wende mich hier an solche Klavierbauer, die mit etwas entlegener Materie schon zu tun hatten. Ich habe keinen Gesellenbrief, aber für viele Jahre mit der Restaurierung von Flügeln Erfahrungen gesammelt. Jetzt bin ich mit einem etwas kniffligen Problem konfrontiert. Ich habe einen Geradsaiter von Breitkopf und Härtel wider jede Vernunft erworben. Er ist unfassbar gut erhalten und stammt aus 1860. Die Besaitung scheint wirklich uralt zu sein (die Hammerköpfe sind ein Mix aus Leder und Filz und ganz bestimmt original), möglicherweise ist es auch die erste Besaitung. Es gibt keinerlei Hinweise, dass der Resonanzboden in den letzten 100 Jahren gespänt worden ist. Er hat einfach keine Risse. Ich möchte ihm neue Saiten gönnen und die neue Mensur rechnen und zwar so, dass er ohne zu viel Spannung ertragen zu müssen den Kammerton von 440 erreicht, damit Kammermusik mit ihm möglich ist. Jetzt interessiert mich, für welche Saitenspannung er damals ausgelegt war. Er steht auf 397 Hz und das kann 1860 in Leipzig nicht vorgesehen gewesen sein. Eher etwas in Richtung 430 oder 435, so meine Einschätzung. Wenn der Kammerton bekannt ist und man von der originalen Mensur ausgehen kann, lässt sich die Spannung leicht zurück rechnen.
Was ist die Ansicht von Fachleuten zu dieser Frage?
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