Ist es normal, dass sich Pianos grob anfühlen?

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xLacrimosax3

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Ich habe seit gestern ein tolles neues Rippen-Piano und habe ansich echt Spaß beim spielen, nach 10 Jahren E-Piano merke ich klanglich einen tollen Unterschied. Aber mir sind aber auch paar negative Aspekte aufgefallen und würde gerne eure Sichtweisen hören.
Ich habe das Gefühl wie grob zu spielen auf dem Piano. Der Unterschied zwischen forte und fortissimo, piano und pianissimo ist finde ich kaum existent. Den Ton zu wiederholen, schnell nacheinander oder auch schnelle Phrasen zu spielen fällt mir immens schwer, im Vergleich zum E-Piano.
Ist es somit einfach "normal", bei solch einem Umstieg? Ich weiß, dass ja auch die Bauweise einen Unterschied macht, besonders vom aufrechten klavier zum Flügel, aber jetzt da ich ein eigenes habe merke ich den Unterschied besonders...mir fällt auch auf, dass gewisse Töne nicht angeschlagen werden, wie zum Beispiel das G'', wenn ich es nicht in meiner Wahrnehmung, stärker anschlage. Es klingt alles nach Mezzoforte, selbst wenn ich Piano versuche.
Wie war denn für euch der Umstieg? Muss man sich einfach daran gewöhnen? Mir kommt alles nun viel langsamer vor, wenn ich genau spielen will.
 
Ist bekannt, wie lange die letzte Wartung zurückliegt?
 
1962 (da war ich elf) haben meine Eltern für mich ein Rippen-Piano gekauft. Ich habe darauf gelernt. Jedes andere Klavier, auf dem ich spielen durfte, war besser: im Klang, in der Dynamik. Ich kann bestätigen - alles, was du beschreibst, traf auch auf unser Rippen zu. Für meine Eltern war nur wichtig, dass es (Nussbaum) zu den Möbeln passt. Wenn ich später mal zu Besuch kam, hab ich mich irgendwie drauf eingefummelt. Als meine Eltern ihre Wohnung aufgaben, hab ich es als Alternative zu meinem CP-70 zu Hause in einen Übungsraum im Dorf gestellt, um gelegentlich nervige Sachen zu üben.
Ich hab es schließlich einer Mitsängerin geschenkt. Inzwischen spiele ich auf einem guten Digi (Yamaha modus h01) und bin sehr glücklich damit.

Zur Info: Ich hab in meinem Leben auf einigen guten Flügeln gespielt, ich weiß, wie gute Instrumente klingen und wie sie sich anfühlen.

Grüße
Manfred
 
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Rippen sind eigentlich ordentliche Instrumente. Ich vermute, dass
1) die Hammerköpfe zu hart sind,
2) die Mechanik nicht vernünftig reguliert ist,
3) ggf bei einigen Tasten zu viel Reibung im Spiel ist.
Du brauchst also einen Klaviertechniker, der sich einige Stunden intensiv mit deinem Klavier beschäftigt. Kostet Geld, lohnt sich aber.
 
Sorry to say, aber 10 Jahre am Digi bringt man nicht über Nacht weg. Du wärst nicht der erste Digi-Spieler, der am „echten“ erst mal grob rumhackt.
Es spricht aber sehr für Dich, dass Du es merkst. Gib Dir mal ein wenig Zeit. Wenn das in drei, vier Wochen immer noch so ist, DANN sollte man das Piano überprüfen (lassen), wobei man schon sagen darf, dass Rippen jetzt nicht DAS allerbeste Piano ist.
 
Ist es somit einfach "normal", bei solch einem Umstieg?
Schwer aus der Ferne zu sagen.
Gewisse Umstellungsschwierigkeiten sind zu erwarten, der Anschlag ist anders. Aber das heißt nicht, dass in dem Fall das Instrument nicht auch fehlerhaft sein kann.

Hast du auf anderen akustischen Instrumenten die selben Probleme? Geh einmal in ein Geschäft und spiele andere an. Auch unterschiedliche Preisklassen. Dann siehst du, ob es nur an dir liegt.

EDIT: Hast du das Piano vor dem Kauf nicht angespielt? War es da anders?
 
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Vielen Dank für eure Antworten. Es ist soweit ich weiß aus dem Jahr 1989 und wie ich mitbekam vor der russischen Zeit. Ich denke es ist wirklich vielleicht noch der Umstieg, andererseits habe ich auch viele andere akkustische Klaviere angespielt in den letzten Jahren und nie so etwas gemerkt. Beim weiteren Spiel fiel mir auch auf, dass es sehr hallt (was ich persönlich eigentlich doch mag).
Das Instrument habe ich im Geschäft angespielt und nicht diese Problematik gemerkt oder gehabt. Ein Freund von mir hat einen Bentley der anscheinend auch günstiger als mein Klavier ist und da habe ich deutlich die Dynamik Unterschiede gemerkt, deutlicher als bei mir.
 
Rippen wurden ab 1991 in St. Petersburg und ab 2001 in China produziert. 1989 waren die aber noch aus Holland. Da gab es aber eine große Bandbreite an Qualität. Richtig übel können die kleinen Modelle aus den Siebzigern sein. Aber das hängt alles vom Wartungszustand ab. Was du beschreibst klingt ganz nach Vernachlässigung. Dein Freund mit dem Bentley hat wohl Glück gehabt, denn die sind auch nicht viel besser.
 

Rippen wurden ab 1991 in St. Petersburg und ab 2001 in China produziert. 1989 waren die aber noch aus Holland. Da gab es aber eine große Bandbreite an Qualität. Richtig übel können die kleinen Modelle aus den Siebzigern sein. Aber das hängt alles vom Wartungszustand ab. Was du beschreibst klingt ganz nach Vernachlässigung. Dein Freund mit dem Bentley hat wohl Glück gehabt, denn die sind auch nicht viel besser.
Ich kenne tatsächlich nur die holländischen Rippen von früher. Gab es da nicht ein Modell "Concerto" oder so ähnlich? War völlig ok.
 
Womöglich bist du die Lautstärke, die ein akustisches Instrument bringt, nicht gewohnt. Ein Digi dreht man meist nicht so laut auf. Und den fortissimo-Brutalismus traust du dich wahrscheinlich nicht in die Tasten zu hauen, der dir den Unterschied vorführen würde.
Ja ich bin es auf 'Dauer' nicht gewohnt besonders nicht in meinem Zimmer wo ja einst das Digitale stand.
Heute hat es sich wieder anders gespielt, ich habe nach online Recherche wegen der Lautstärke einfach mal eine alte kleine Matratze zwischen Wand und Klavier gestellt und direkt einen Unterschied gemerkt, es hallt weniger und ich höre das Piano (Im Piano :D) heraus. Allerdings geht die Matratze nicht in den Bass Bereich, sodass ich dort noch lauter und Halliger im Spiel bin. Ich merke, dass das Spiel sich nun besser anfühlt als gestern, vielleicht ist es wirklich einfach nur die Eingewöhnung. Allerdings funktionieren Triller (im Tenorbereich) noch nicht gut, das klingt noch wie verschluckt.
 
Ich kann zu Rippenklavieren nichts sagen, habe aber ein ähnliches Problem wie du, wenn ich was im Silentmodus wunderschön klingend geübt habe und es dann in echt erstmal schaurig klingt. Das liegt nicht daran, dass das Klavier zu grob wäre, sondern ich.

Gerade die Dynamikunterschiede sind in echt schwieriger zu realisieren, wenn ich sie nur digital geübt habe. Ich habe mich da auch auf gewisse Eigenheiten meines Klaviers eingestellt, das da in manchen Bereichen auch eher etwas zickiger ist. Merke ich dann oft, wenn ich auf anderen Klavieren spiele. Das hat aber zumindest den Vorteil, dass wenn der Triller auf meinem etwas schwergängigeren Klavier endlich klappt, er dann auf dem Klavier meiner KL wirklich brillant wird!

Seit ich mein Klavier und seine Dynamik aber halbwegs unter Kontrolle gebracht habe, hasse ich den Silentmodus... und liebe das Klavier.
 
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habe aber ein ähnliches Problem wie du, wenn ich was im Silentmodus wunderschön klingend geübt habe und es dann in echt erstmal schaurig klingt
Hast Du noch dieses Feurich Silent oder was war es? Ich habe Yamaha, und die Tastatur bei digital etwas härter eingestellt. So merke ich kaum einen Unterschied, wenn ich hin und her switche. (Nur beim Klang natürlich.) Vielleicht kannst Du es noch besser einstellen, so dass es dem akustischen Modus ähnlicher wird? Das sollte für die Dynamik helfen. Aber: wenn ich akustisch übe, höre ich mehr und mir besser zu und höre auch viel zu Verbesserndes. Das Digi ist gern sehr verzeihend und erleichtert einem manches. Wenn nichts dazwischenkommt, übe ich morgens akustisch und abends Silent. Möglicherweise bin ich da also auch sehr trainiert im Wechsel.
 
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Ja ich bin es auf 'Dauer' nicht gewohnt besonders nicht in meinem Zimmer wo ja einst das Digitale stand.
Heute hat es sich wieder anders gespielt, ich habe nach online Recherche wegen der Lautstärke einfach mal eine alte kleine Matratze zwischen Wand und Klavier gestellt und direkt einen Unterschied gemerkt, es hallt weniger und ich höre das Piano (Im Piano :D) heraus. Allerdings geht die Matratze nicht in den Bass Bereich, sodass ich dort noch lauter und Halliger im Spiel bin. Ich merke, dass das Spiel sich nun besser anfühlt als gestern, vielleicht ist es wirklich einfach nur die Eingewöhnung. Allerdings funktionieren Triller (im Tenorbereich) noch nicht gut, das klingt noch wie verschluckt.
Diese Erfahrung haben auch schon andere gemacht. Ich glaube, beim letzten Mal ist nach ein paar Wochen die Matratze wieder verschwunden und er hatte sich doch daran gewöhnt. Weiß aber nicht mehr, wer es war. Andere haben dann an der Raumakustik nachgebessert.
 
Ich kenne tatsächlich nur die holländischen Rippen von früher. Gab es da nicht ein Modell "Concerto" oder so ähnlich? War völlig ok.
Wie gesagt, da gab es eine große Bandbreite an Qualität. Grundsätzlich sind die jüngeren und höheren Instrumente besser als die kleinen aus den Siebzigern oder gar Sechzigern. Sehr viele von denen sind halt recht schlicht gebaut. Oder z.B. in Leichtbauweise.

Rippen1.jpg


Rippen2.jpg



Rippen3.jpg



Rippen4.jpg
 
Sorry to say, aber 10 Jahre am Digi bringt man nicht über Nacht weg.
Das kann ich zu 100% bestätigen.

Ich habe die letzten 10 Jahre zwar auch immer wieder mein Klavier gespielt (es stand bei meinen Eltern), aber in den letzten 5 Jahren vor allem auf einem Digitalpiano in meiner WG geübt.

Als ich nun vor knapp einem Jahr wieder mit meinem Klavier zusammenzog, hatte ich anfangs ähnliche Schwierigkeiten, so leise und kontrolliert dynamisch zu spielen, wie ich das am Digi konnte. Mit der Zeit hat sich das allerdings gebessert ... nun kann ich auch an meinem alten Schaaf&Co wieder die volle Dynamikrange nutzen. Leider hat der Kasten seine erste Stimmung nach 15 Jahren recht schnell wieder verloren.
Eine Zeit lang, hat es sich angefühlt, als müsse ich nochmal neu Klavierspielen lernen ... nicht irgendwelche Stücke, sondern einfach einzelne Töne ... ich musste neu lernen, wie man ein Klavier richtig steuert. Meine Stücke konnte ich spielen ... aber "schön" oder "gut" geht echt anders.

Ich würde auch erstmal warten ... vielleicht ist es nur ungewohnt (das war es bei mir).
 

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