Liszt:
2. Rhapsodie der komplette große Schlussteil (mal sind die Bässe auf der Zählzeit, mal die Akkorde)
Don Juan Reminiszenzen im Kehraus-Finale
6. Rhapsodie:
Stimmt, Liszt hätte mir auch einfallen müssen. Eine der Rhapsodien hatte vor Jahrzehnten, danach aber aus den Augen verloren. Bei den Rhapsodien tauchen diese Figuren in der Tat häufig auf. Ich hatte damals das Gefühl, es könnte sich ein Tennisarm anbahnen und habe mich bei Liszt zeitlebens zurückgehalten, bzw. die sehr kräftezehrenden Stücke gemieden (schien die richtige Strategie zu sein). Tennisarm bei Klavierspielern - gibt's da Erfahrungen hier (Sergio Fiorentino hatte so etwas - mit ätzenden Folgen)? Grundsätzlich scheinen diese Stücke aber genau das richtige Training dafür zu sein. Die a-moll Etude fällt bestimmt viel leichter, wenn man sich das vorher oder gekoppelt eintrainiert.
Begleitmuster dieser Art, in furiosem Tempo, tauchen bei Liszt öfter auf, darunter auch anders rhythmisiert z.B. im Mephistowalzer - die im stride piano Wikipedia Artikel als Besonderheit genannten Bassdezimen und l.H. Dezimengänge finden sich ebenfalls bei auch schon Liszt (Tannhäuser, 6. Rhapsodie) Sicherlich findet sich das auch bei Alkan.
Brahms ungar. Tänze (Fassung für zwei Hände) Nr.4, 5, 6 und 9 ganz explizit. (die Biester sind teilweise bösartig schwierig)
Der permanente, sehr schnelle Wechsel von Bass/Bassoktave und Begleitakkord in mittlerer Lage kommt eigentlich in der romantischen/spätromantischen Klaviermusik gar nicht so selten vor, ist aber zumeist nur Begleitung von einzelnen Abschnitten (Liszt, Brahms) und eher selten durch ein komplettes Stück hindurch das einzige Begleitmuster (die erwähnte Chopin Etüde op.24,4 und - gemächlich im Tempo - op.25,9)
Bei Brahms wird die linke Hand sowieso viel stärker belastet, der Aufwand für links wird plötzlich genauso hoch wie für rechts.
Bei Rachmaninoff ist das auch nur eine DinA4 Seite, umgeben von den Figuren, die viel schneller in die Finger gehen, und die dazu führen, dass sich anbahnende Überanstrengungen sofort wieder entspannen.
Islamey liegt 25 Jahre zurück. Kann mich schon kaum noch daran erinnern. Nicht schon wieder.
Alkan - da muss ich mir erstmal die BOX kaufen. Da habe ich nie etwas von gespielt, habe mir aber bereits etwas runtergeladen. Sieht nach längeren Bastelprojekten aus. Wie Henselt und Kollegen steht der ewig im Schatten von Liszt. Fakt ist, die beiden genannten Etuden reichen nicht aus, um diese Technik zu perfektionieren. Da ich die Print-Noten alle besitze (außer Alkan), werde ich mir noch etwas auswählen.
Ich denke, an ihm kommt man tatsächlich nicht vorbei:
Es gibt von Oscar Peterson, Bill Evans (Omnibook), Bud Powell etc. Ausgaben, mit denen man ihre jeweilige Improvisation exakt nachspielen kann. Gibt's das auch für Gershwin's Version von IgR.? Die toppt in der Tat alle späteren stride-Versuche.