Beethoven op. 111 Takt 47 und 98 Notentext

Stilblüte

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Hallo!

Hat jemand ein Faksimile von op. 111 zu Hause herumliegen oder einen kritischen Bericht zu den beiden Takten? Ich habe vier Ausgaben konsultiert und mehrere verschiedene Lösungen.

Takt 47 hat unterschiedliche Bögen, sowohl Phrasierungsbögen als auch Haltebögen:

Henle:
WIN_20181029_12_04_37_Pro.jpg

Peters 1927
WIN_20181029_12_05_39_Pro.jpg

Peters ?
WIN_20181029_12_05_06_Pro.jpg

Takt 98 gibt es in zwei Versionen:

Henle:
WIN_20181029_12_06_00_Pro.jpg

Peters ?
WIN_20181029_12_06_17_Pro.jpg

Ich habe gerade vier Ausgaben vor mir liegen (Henle, zweimal Peters, Könemann), keine davon hat einen kritischen Bericht... Weiß jemand was dazu? @mick @rolf @Alter Tastendrücker @chiarina @koelnklavier ?

Nicht, dass es einen riesigen Unterschied machen würde, aber es wäre schon interessant zu wissen.
 
auch wenn ich nicht direkt angesprochen wurde:

Also in der Faksimile (Tecla Editions) ist bei Takt 47 ein Haltebogen - das g wird also nicht erneut angeschlagen.
In Takt 98 hat Henle die Faksimile-Variante - ich weiß nicht, wie Peters auf seine Variante kommt.

LG, Joh
 
In 47 hat also das g2 einen Haltebogen und das e2 nicht?
 
...den Autograph kannst du doch bei imslp anschauen (ist sehr (!) unleserlich), ebenso die Abschrift (Druckvorlage) für die Erstausgabe ;-)
 
Beethoven hatte eine echte Sauklaue. Bei T. 47 ist im Prinzip nicht zu erkennen, auf welche Note sich der Haltebogen bezieht. Man sieht, dass er zwischen den ersten zwei Gruppen zwei Bögen hat (beide mit der Richtung nach unten), anschließend dann nur einen. Ich würde mich eher dazu entscheiden, beide Noten zu überbinden, weil ich vermute, dass Beethoven den zweiten Bogen schlicht vergessen hat. Im Erstdruck ist allerdings nur das g'' übergebunden.

op111-1.png

In Takt 98 steht im Manuskript recht eindeutig e''-d''-c'' am Ende des Taktes, so auch im Erstdruck. Aber das kann sehr gut auch der schlampigen Schreibweise Beethovens geschuldet sein. Du wirst dich um eine Entscheidung nicht drücken können:

op111-2.png
 
War selber neugierig: die überprüfte Abschrift des Autograph ist identisch mit deinem Henle-Beispiel. g2 wird gehalten, e2 nicht. Beim 2. Notenbeispiel auch.
 
Hab ich was an den Augen? Für mich sieht es in micks Nitenbeispiel eher so aus, als sei das e gehalten und das g nicht.
 
War selber neugierig: die überprüfte Abschrift des Autograph ist identisch mit deinem Henle-Beispiel. g2 wird gehalten, e2 nicht. Beim 2. Notenbeispiel auch.
sieht so aus:
op.111 abschrift.jpg
und die spätere Stelle (f-e-c-oder e-d-c) siehr dort so aus:
op.111 abschrift mit korrekturen.jpg

...die Abschrift von 1822 (Druck- bzw. Stichvorlage für die Erstausgabe) "transkribiert" den sauklauigen Krakelkritzelautograph Beethovens in eine lesbare Form - interessant, dass in beiden (Autograph wie Abschrift) immer noch nachträgliche Korrekturen eingezeichnet sind.

Die "Instruktive" Bülow-Ausgabe, auch die Schenker-Ausgabe, haben an der Rückleitung in Var.2 dasselbe wie EA und Abschrift - in Var.4 allerdings variieren die Ausgaben an dieser Stelle (zweites Notenbeispiel)
 
Zuletzt bearbeitet:

Irgendwie schizophren, dass Beethoven so sehr auf allen Korrekturen bestanden hat, gleichzeitig aber so unleserlich schreibt, dass man sich nicht ganz sicher sein kann...
 
Sorry, bin gerade unterwegs, aber ich sehe, es gab bereits erschöpfende Auskunft!
Die Tecla Edition der Erstausgaben habe ich auch zu Hause! Ist öfters sehr interessant!
 

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