LMG
- Dabei seit
- 1. Jan. 1970
- Beiträge
- 3.651
- Reaktionen
- 785
HUHUUU Zoel + all !
Doch nicht nur in den genannten Werken lassen sich Ähnlichkeiten feststellen, sondern, wie von Zoel herausgefunden im Thread
https://www.clavio.de/forum/werke-komponisten-musiker/18209-wuetende-wilde-klavierwerke-2.html
auch beim Tournament Galop Gottschalks ( RO 264, eingetragenes Jahr der Veröffentlichung: 1854 ) und eines Etude-Galops ( op. 21 ) von Alfred Joseph Quidant.
Hier die beiden Notendateien: Quidants Etude-Galop:
Grande Etude-Galop, Op.21 (Quidant, Alfred) - IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music
Gottschalks Tournament Galop:
Tournament Galop (Gottschalk, Louis Moreau) - IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music
Und wie ich sagte, wollte ich versuchen, weiteres zu den beiden Galops herauszufinden.
Und tatsächlich steht im Buch "Bamboula!", von S. Frederick Starr, Folgendes:
Zitat S. 106:
Wir sehen also folgendes: Ich habe die schräggedruckten Teile aus dem Buch fett UND schräg gedruckt, so dass folgendes anzunehmen und festzustellen ist:
a ) Gottschalks Galop ist zwar im Offergeld-Katalog mit dem Veröffentlichungsjahr ( 1854 ) eingetragen, komponiert wurde er aber eher, nämlich vor dem Uraufführungsdatum ( 13. 12. 1851 ).
b ) Dort wurde das Werk als "Gran Galop de bravura" bezeichnet. Leider höchstwahrscheinlich NICHT mit dem hinweisenden Zusatz aus dem Zitat oben "based on themes from...", ( dieser stammt nämlich gemäß der Textform von Starr, da nicht kursiv ), so dass wir in diesem Fall wohl Gottschalk als "Schlingel" überführt haben *gg* .
Allerdings und wie schon gesagt, war eine Übernahme fremder Themen m.E. Gang und Gäbe, gerade zu Gottschalks Zeit, und eigtl. kräht da kein Hahn nach. ;)
Das Publikum war's anscheinend höchst zufrieden, trotz der schwierigen Umstände ( und die o.g. waren nichtmal die schwierigsten, unter denen Gottschalk je auftrat. Da gabs schon manchmal noch wesentlich härtere Probleme, vor allem in Amerika, wo es z.B. manchmal erstmal darum ging, lebendig am Konzert-Ort anzukommen, ohne einen Indianerpfeil oder Kugel im Kopf. ). Um dennoch einen kl. Einblick in die etwas konfuse Madrid-Konzertsituation zu geben, hab ich das Zitat oben etwas länger ausgeführt. Ich find sowas nämlich ENORM spannend. ;)
Insgesamt müssen wir bei Starr's Buch etwas aufpassen: Es ist SUPERCOOL und hat tolle Anhänge und Register, AAABER ich hab mal gehört, dass Starr etwas unkritisch gegenüber Gottschalk sei... ( also so wie ich *gggg* , daher find ich ihn ebenfalls cool ) ... :D
Man merkt das als kühler und nüchterner Beobachter an etwas ungenauen Phrasen wie "Joseph Quidants setting of the Mazeppa story." und einigen anderen Stellen, die aber m.E. unwichtig sind, und hier nat. nicht erwähnt werden wollen . :D
Ganz viele Grüße von: Olli !
Doch nicht nur in den genannten Werken lassen sich Ähnlichkeiten feststellen, sondern, wie von Zoel herausgefunden im Thread
https://www.clavio.de/forum/werke-komponisten-musiker/18209-wuetende-wilde-klavierwerke-2.html
auch beim Tournament Galop Gottschalks ( RO 264, eingetragenes Jahr der Veröffentlichung: 1854 ) und eines Etude-Galops ( op. 21 ) von Alfred Joseph Quidant.
Hier die beiden Notendateien: Quidants Etude-Galop:
Grande Etude-Galop, Op.21 (Quidant, Alfred) - IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music
Gottschalks Tournament Galop:
Tournament Galop (Gottschalk, Louis Moreau) - IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music
Und wie ich sagte, wollte ich versuchen, weiteres zu den beiden Galops herauszufinden.
Und tatsächlich steht im Buch "Bamboula!", von S. Frederick Starr, Folgendes:
Zitat S. 106:
[...]Hastily organized, The Madrid concerts of December 13 and 17, 1851,[/B] established Gottschalk's enormous popularity in Spain both as an artist and as an accidental symbol of Spanish-American reconciliation. However, both concerts were plagued with serious problems. To showcase the young American, organizers placed his Erard grand in the middle of the hall surrounded by the audience, leaving the orchestra somehow to coordinate its exertions from the stage some distance away. Due to the suddenness with which the diplomatic crisis had been resolved, the orchestra was unrehearsed. Scarcely had Gottschalk commenced playing Emile Prudent's fantasy "Le Bois" than he began furiously gesticulating with both hands and feet to get the ensemble back on tempo. The second pianist, normally the principal cellist in the orchestra, was also flying blind, and throughout the "Jerusalem" fantasy Moreau signaled him desperately in an attempt to keep the duet from falling apart.
None of this bothered the audience, which responded with shouts for encores and a barrage of wreaths. This, in spite of what one German visitor considered the highly critical attitude of Madrid concert-goers generally.
The enthusiasm may have been caused in part by the several new works which Moreau premiered on those evenings.
At the first concert ( Anm. Olli: Also am 13. 12. 1851 ) Gottschalk offered a "Gran Galop de bravura", based on themes from Joseph Quidant's setting of the Mazeppa story. Some years later Gottschalk published this as the "Tournament Galop", a true barn-burner, the finale of which is marked "tutta la forza possible, Molto animato grandioso."
At the second concert Gottschalk introduced a new operatic fantasy entitled "Souvenirs de Bellini", based on themes from "I Puritani, La Sonnambula, and Norma". [...]
Wir sehen also folgendes: Ich habe die schräggedruckten Teile aus dem Buch fett UND schräg gedruckt, so dass folgendes anzunehmen und festzustellen ist:
a ) Gottschalks Galop ist zwar im Offergeld-Katalog mit dem Veröffentlichungsjahr ( 1854 ) eingetragen, komponiert wurde er aber eher, nämlich vor dem Uraufführungsdatum ( 13. 12. 1851 ).
b ) Dort wurde das Werk als "Gran Galop de bravura" bezeichnet. Leider höchstwahrscheinlich NICHT mit dem hinweisenden Zusatz aus dem Zitat oben "based on themes from...", ( dieser stammt nämlich gemäß der Textform von Starr, da nicht kursiv ), so dass wir in diesem Fall wohl Gottschalk als "Schlingel" überführt haben *gg* .
Allerdings und wie schon gesagt, war eine Übernahme fremder Themen m.E. Gang und Gäbe, gerade zu Gottschalks Zeit, und eigtl. kräht da kein Hahn nach. ;)
Das Publikum war's anscheinend höchst zufrieden, trotz der schwierigen Umstände ( und die o.g. waren nichtmal die schwierigsten, unter denen Gottschalk je auftrat. Da gabs schon manchmal noch wesentlich härtere Probleme, vor allem in Amerika, wo es z.B. manchmal erstmal darum ging, lebendig am Konzert-Ort anzukommen, ohne einen Indianerpfeil oder Kugel im Kopf. ). Um dennoch einen kl. Einblick in die etwas konfuse Madrid-Konzertsituation zu geben, hab ich das Zitat oben etwas länger ausgeführt. Ich find sowas nämlich ENORM spannend. ;)
Insgesamt müssen wir bei Starr's Buch etwas aufpassen: Es ist SUPERCOOL und hat tolle Anhänge und Register, AAABER ich hab mal gehört, dass Starr etwas unkritisch gegenüber Gottschalk sei... ( also so wie ich *gggg* , daher find ich ihn ebenfalls cool ) ... :D
Man merkt das als kühler und nüchterner Beobachter an etwas ungenauen Phrasen wie "Joseph Quidants setting of the Mazeppa story." und einigen anderen Stellen, die aber m.E. unwichtig sind, und hier nat. nicht erwähnt werden wollen . :D
Ganz viele Grüße von: Olli !