kreisleriana
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nach 2 Wochen auf der Balearen-Insel,hier ein "Klavier-bezogener" Reisebericht:
im ersten Teil nur kurz zum Kitsch-Zentrum Valldemossa,neuerdings gibt es nebst Chopin Kühlschrankmagneten,Chopin Büsten,Chopin Tellern,Chopin Schneidbrettern (!),Chopin Bleistiften auch:
Chopin Tee!,den kann man dann vielleicht zu den obligaten Coca de Patata und Horchata de Almendra trinken
neben dem Kitsch gibt es natürlich viel schönes zu sehen:
Dieser Ausblick von der Terasse der Cartuxa,den George Sand in ihrem (im übrigen ja äußerst problematischen Buch,das leider von unfaßbarer Arroganz,Hochnäsigkeit,Herablassung und Beleidigungen unglaublichster Art nur so strotzt) "Un hiver à Majorque" wirklich wunderschön beschreibt:
"Ce jardin,planté de palmier er d'amandiers occupe tout le fond incliné du vallon...."
Ich glaube es lohnt sich diese vielleicht schönste Beschreibung Mallorcas,die je verfasst wurde,hier zu zitieren(zum besseren Verständnis in deutscher Übersetzung,französisch klingt es aber noch viel schöner! :" L'esprit ne suffit pas toujours à goûter et à comprendre l'oevre de Dieu;et s'il fait un retour sur lui-même,c'est pour sentir son impuissance à creer une expression quelconque de cette immensité de vie qui le subjugue et l'enivre.....")
"Dieser Garten,in dem Palmen und Mandelbäume stehen,nimmt die gesamte Höhe des Tales ein und reicht in Terassen bis zu den ersten Berghängen heran.Bei Mondschein und wenn die Schatten die Unregelmäßigkeit dieser Terassen mäßigen,könnte man meinen,es handle sich um ein Amphitheater,das für die Kämpfe von Giganten geschaffen wurde.....An seiner Nordseite befindet sich ein weites Tal,das noch breiter wird und in einer sanften Neigung zur zerklüfteten Küste hin ausläuft,an die das Meer brandet und in die es sich hineinfrißt.Von diesem pittorekem Kloster aus kann man das Meer auf beiden Seiten sehen,Während man es im Norden tosen hört,sieht man es als schwach glänzende Linie jenseits der steil abfallenden Berge und der unendlichen Ebene,die sich im Süden ausbreitete.Ein wunderbares Bild,das im Vordergrund eingerahmt wird von schwarzen pinienbedekten Felsen,dahinter von steil abfallenden Bergen,auf denen sich stolz die Bäume erheben.Im Hintergrund folgen runde Hügel,von der untergehenden Sonne in ein goldenes Licht mit den glühendsten Nuancen getaucht,und über denen der Blick noch auf eine Meile Entfernung die winzige Silhouette der Bäume wahrnimmt,fein wie Fühler eines Schmetterlings und schwarz und rein wie chinesische Tusche auf leuchtendem Gold....und bei Sonnenaufgang,wenn die Ebene wie ein blauer See erscheint,zeichnet das Mittelmeer einen glänzenden Silberstreifen am Horizont dieser großartigen Aussicht.
Dieses ist eine jener Landschaften,die uns sprachlos machen,da sie uns nichts Wünschenswertes,noch Vorstellbares mehr übrig lassen.Alles,von dem der Maler oder Dichter träumen kann,hat die Natur an diesem Ort geschaffen.Ein kolossales Ganzes mit unendlich vielen Details,einer unerschöpflichen Vielfalt,verworrenen Formen,markanten Umrissen und vagen Tiefen,alles ist vorhanden,und die Kunst kann nichts hinzufügen.Der Geist reicht nicht immer aus,um das Werk Gottes zu erfassen und zu verstehen,und wenn er über sich selbst reflektiert,so geschieht das,um seine Ohnmacht zu spüren,um irgendeinen Ausdruck zu finden,der der Größe des Lebens ,das ihn überwältigt und berauscht,gerecht wird.
Was mich betrifft,habe ich nie stärker die Nichtigkeit des Wortes gespürt als in jenen Stunden der Kontemplation,die ich im Kloster verbracht habe...."
(PS:die Geschichte mit dem hör-und sichtbaren Meer entspringt jedoch eher Sands blühender Fantasie)
seit drei Jahren besuchen wir nun diese Wege,die 1838/39 Chopin und Sand gingen und immer wieder ist es berührend,fern der musealen Sterilität der Cartause ihren Spuren zu folgen.
Für das Chopin Festival waren wir diemal leider zu früh,hier eine Impression aus vergangenen Jahren:
Viel interessanter für mich als das touristisch vermarktete Valldemossa sind jedoch die vertäumten Pfade,auf denen man meint, seit Chopin und Sand (samt Maurice und Solange) habe sie niemals mehr ein Mensch betreten:
Es geht um die Zeit Mitte November bis Mitte Dezember 1838,und hier öffnet sich ein wahres Traumland,touristisch absolut unerschlossen,davon handelt gleich der 2.Teil meiner Reiseerzählung:
im ersten Teil nur kurz zum Kitsch-Zentrum Valldemossa,neuerdings gibt es nebst Chopin Kühlschrankmagneten,Chopin Büsten,Chopin Tellern,Chopin Schneidbrettern (!),Chopin Bleistiften auch:
Chopin Tee!,den kann man dann vielleicht zu den obligaten Coca de Patata und Horchata de Almendra trinken
neben dem Kitsch gibt es natürlich viel schönes zu sehen:
Dieser Ausblick von der Terasse der Cartuxa,den George Sand in ihrem (im übrigen ja äußerst problematischen Buch,das leider von unfaßbarer Arroganz,Hochnäsigkeit,Herablassung und Beleidigungen unglaublichster Art nur so strotzt) "Un hiver à Majorque" wirklich wunderschön beschreibt:
"Ce jardin,planté de palmier er d'amandiers occupe tout le fond incliné du vallon...."
Ich glaube es lohnt sich diese vielleicht schönste Beschreibung Mallorcas,die je verfasst wurde,hier zu zitieren(zum besseren Verständnis in deutscher Übersetzung,französisch klingt es aber noch viel schöner! :" L'esprit ne suffit pas toujours à goûter et à comprendre l'oevre de Dieu;et s'il fait un retour sur lui-même,c'est pour sentir son impuissance à creer une expression quelconque de cette immensité de vie qui le subjugue et l'enivre.....")
"Dieser Garten,in dem Palmen und Mandelbäume stehen,nimmt die gesamte Höhe des Tales ein und reicht in Terassen bis zu den ersten Berghängen heran.Bei Mondschein und wenn die Schatten die Unregelmäßigkeit dieser Terassen mäßigen,könnte man meinen,es handle sich um ein Amphitheater,das für die Kämpfe von Giganten geschaffen wurde.....An seiner Nordseite befindet sich ein weites Tal,das noch breiter wird und in einer sanften Neigung zur zerklüfteten Küste hin ausläuft,an die das Meer brandet und in die es sich hineinfrißt.Von diesem pittorekem Kloster aus kann man das Meer auf beiden Seiten sehen,Während man es im Norden tosen hört,sieht man es als schwach glänzende Linie jenseits der steil abfallenden Berge und der unendlichen Ebene,die sich im Süden ausbreitete.Ein wunderbares Bild,das im Vordergrund eingerahmt wird von schwarzen pinienbedekten Felsen,dahinter von steil abfallenden Bergen,auf denen sich stolz die Bäume erheben.Im Hintergrund folgen runde Hügel,von der untergehenden Sonne in ein goldenes Licht mit den glühendsten Nuancen getaucht,und über denen der Blick noch auf eine Meile Entfernung die winzige Silhouette der Bäume wahrnimmt,fein wie Fühler eines Schmetterlings und schwarz und rein wie chinesische Tusche auf leuchtendem Gold....und bei Sonnenaufgang,wenn die Ebene wie ein blauer See erscheint,zeichnet das Mittelmeer einen glänzenden Silberstreifen am Horizont dieser großartigen Aussicht.
Dieses ist eine jener Landschaften,die uns sprachlos machen,da sie uns nichts Wünschenswertes,noch Vorstellbares mehr übrig lassen.Alles,von dem der Maler oder Dichter träumen kann,hat die Natur an diesem Ort geschaffen.Ein kolossales Ganzes mit unendlich vielen Details,einer unerschöpflichen Vielfalt,verworrenen Formen,markanten Umrissen und vagen Tiefen,alles ist vorhanden,und die Kunst kann nichts hinzufügen.Der Geist reicht nicht immer aus,um das Werk Gottes zu erfassen und zu verstehen,und wenn er über sich selbst reflektiert,so geschieht das,um seine Ohnmacht zu spüren,um irgendeinen Ausdruck zu finden,der der Größe des Lebens ,das ihn überwältigt und berauscht,gerecht wird.
Was mich betrifft,habe ich nie stärker die Nichtigkeit des Wortes gespürt als in jenen Stunden der Kontemplation,die ich im Kloster verbracht habe...."
(PS:die Geschichte mit dem hör-und sichtbaren Meer entspringt jedoch eher Sands blühender Fantasie)
seit drei Jahren besuchen wir nun diese Wege,die 1838/39 Chopin und Sand gingen und immer wieder ist es berührend,fern der musealen Sterilität der Cartause ihren Spuren zu folgen.
Für das Chopin Festival waren wir diemal leider zu früh,hier eine Impression aus vergangenen Jahren:
Viel interessanter für mich als das touristisch vermarktete Valldemossa sind jedoch die vertäumten Pfade,auf denen man meint, seit Chopin und Sand (samt Maurice und Solange) habe sie niemals mehr ein Mensch betreten:
Es geht um die Zeit Mitte November bis Mitte Dezember 1838,und hier öffnet sich ein wahres Traumland,touristisch absolut unerschlossen,davon handelt gleich der 2.Teil meiner Reiseerzählung: