Zunächst, ist das wirklich ein neues deutsches Klavier (= in Deutschland gefertigt, nicht endkontrolliert oder nachreguliert und intoniert) der 10.000€ Klasse, oder dient das nur als Vergleich?
Im Normalfall sollen die Wirbel alle ganz gleichmäßig eingeschlagen sein, so dass ein paar Millimeter Luft, maximal so ein halber Zentimeter, zwischen Windungen und Dübel ist. Ich kann das jetzt auf deinen Fotos nicht abschließend beurteilen, ob einige Wirbel zu tief eingeschlagen sind. Wohl sind aber einige Wirbel nicht tief genug eingeschlagen.
Im Grunde ist das nicht kritisch, so lange der Wirbel fest im Stimmstock steckt und die Saite mit genügend Druck über den Druckstab läuft. Bei neuen Klavieren ist der Wirbelgang aber praktisch immer schwer (zumindest habe ich noch nie das Gegenteil erlebt). Eher ist es so, dass die Wirbel bei ganz neuen Instrumenten fast schon zu schwer gehen und dies das Stimmen etwas verkompliziert. Wenn der Wirbel sehr weit raus guckt, wie in deinem Fall, so stellt dies auch beim Stimmen ein geringfügiges Problem dar, weil der Wirbel sich dann mehr "verbiegt", als normalerweise, womit er nicht so gut zu kontrollieren ist. Darauf kann man sich aber einstellen.
Also, es wäre wohl am einfachsten, wenn die entsprechenden Wirbel einfach gleichmäßig tiefer geschlagen würden, sofern nicht übermäßig straffer Sitz der Grund war, dass man sie von Haus aus nicht richtig eingeschlagen hat. Wenn das der Grund ist, dann würde ich alles so lassen, denn - wie schon gesagt - Nachteile sind eigentlich nicht zu befürchten.
Reklamieren im Sinne von Ansprechen, ja, auf alle Fälle. Ein Klavier deshalb zurückgeben, würde ich aber nicht, wenn es mir sonst gefällt und nicht noch andere "Schludrigkeiten" entdeckt werden.
Ist aber alles auch eine Preisfrage, daher nochmal zurück zur Ausgangsfrage.... (s.o.)!