Regelmäßig Motorlauf checken!
Ja, Stuemperle, hat geklappt.
Danke, Fisherman - ging zum Glück auch ohne Austausch.
Nun aber das Wichtigste:
Wer einen Venta-Luftwäscher besitzt, sollte unbedingt von Zeit zu Zeit den Lauf des Ventilators auf Reibungsfreiheit checken.
Dafür muss das Gerät ausgeschaltet sein, dann nimmt man den Ventilatorträger ab und dreht ihn um und prüft mit der Hand die Leichtläufigkeit der Ventilatorflügel. Sollte es da Zähigkeiten geben, dann muss vermutlich - wie bei mir - das Getriebe gewartet werden.
Bild 1 zeigt meinen ollen Venta komplett.
Bild 2 zeigt den umgedrehten Ventilatorträger.
In dem bügelähnlichen Gebilde sitzt das Getriebe.
Und da gabs schon die ersten Überraschungen: Da sitzen vier Schrauben drin. Aber nur die beiden inneren Schrauben halten das Getriebelager zusammen. Die äußeren hab ich gedreht und gedreht und es passierte nichts. Schließlich hab ich den (zurzeit) nach oben zeigenden Teil des Getriebehalters mit einem Schraubenzieher vom Restgehäuse abgehebelt. Und das war genau richtig. Wozu die beiden Schrauben da sind, weiß ich nicht, halten tun sie jedenfalls nichts.
Bild 3 zeigt das zugesetzte Getriebe.
Bild 4 zeigt ein kritisches Element, nämlich den Mitnehmer, der die Kraft von der Motorachse auf die Getriebeachse überträgt. Ein genial simples Teil aus flexiblem Kunststoff - zwei Ösen, über zwei elastische bogenförmige Bänder fest miteinander verbunden. In der Wirkung wie Kardan, Teleskop und Kreuzgelenk zugleich. Die Achse des Getriebes ist einfach hineingestöpselt. Das alles funktioniert prima - aber natürlich nur, wenn es keine zu große Reibung gibt. Denn wenn es die gibt, dann ist mein Fall (Motorstillstand) noch das Glimpflichste. Läuft der Motor aber weiter, dann reißt entweder der Mitnehmer kaputt, oder die Ösenverbindung zum Getriebe reißt auf, oder die Zahnräder und Schneckengänge des getriebes werden zerbröselt.
Zum Glück ist alles das bei mir nicht geschehen.
Bild 5 zeigt die Getriebeelemente einzeln.
Die Wartung im Einzelnen:
- Ventilatorträger abnehmen und umdrehen. Das nach oben zeigende Teil des Getriebehalters an den inneren Schrauben abschrauben und außen vom gehäuse abhebeln.
- Das nach unten zeigende Teil des Getriebehalters sitzt außen mit zwei Schnappverbindungen am Gehäuse. Mit einem Schraubenzieher ließ es sich bei mir leicht herausschnäppen.
- Achtung: Vor dem Abnehmen des Getriebes muss nun erst dessen Achse vom Mitnehmer vorsichtig abgezogen werden. Anschließend kann man die Walzenträger und den Schneckentrieb einzeln herausnehmen.
- Mit einer kleinen widerstandsfähigen Bürste (z. B. einer Trockenrasierer-Scherkopfreinigungsbürste) müssen dann aus den Zahnrädern und den Schneckengängen alle Fettreste und Verkrustungen entfernt werden. Nachreiben mit Küchen- oder Hygienepapier.
- Auch das kleine Lager des Schneckentriebs sollte gereinigt werden. Und natürlich auch die Innenseiten des Getriebehalters.
- Dann müssen alle Zähne, Schneckengänge und Achslager großzügig mit passendem Fett versorgt werden. Ich habe Sanitär-Armaturenfett genommen. Hab ich sowieso immer bereit, braucht man bei jedem schwergängigen Wasserhahn. Man kriegt es billig in jedem Baumarkt mit Sanitär-Abteilung.
- Am besten fettet man dann auch noch die Achsen der großen Luftbefeuchtungswalzen. Deren Lager sind nicht ganz leicht erreichbar, bei mir ging es mit dem kleinen Finger von der Seite her nach innen. Hier kann aber auch ein Fettspray mit Applikationsröhrchen helfen. (Hätte ich auch dagehabt, liegt im Kofferraum meines zugeschneiten Autos.)
- Zum Schluss setzt man alles wieder zusammen: in Teil eins des Getriebehalters (der vom Motor weg weist) nimmt den Schneckentrieb mitsamt Lagerschälchen auf und dann die Walzenträger. Teil zwei des Halters wird draufgesetzt. Dann schaut die Getriebeachse heraus, und die muss mann nun sorgfältigst von allem Fett befreien, ebenso die Gummwalzen. Das geht prima mit Wasser und Seife. Anschließend wird der Getriebeträger wieder in den Ventilatorträger eingesetzt - erst den Mitnehmer auf die Achse stöpseln, dann den Getriebeträger passgenau einsetzen, einschnäppen und festschrauben. Und den kompletten Ventilatorhalter wieder auf den mit Wasser gefüllten Bottich setzen.....
Das war's also.
Und gelohnt hat sich's! Der alte Venta läuft so gut wie noch nie, solange ich ihn habe.
Er hat sozusagen eine optimal regulierte Spielart gekriegt, und eine Schwingungs-optimierte Wind-Intonation...:floet:
Viel Erfolg allen, die es auch versuchen!
Gruß
Martin
PianoCandle