Fips7
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Hallo,
mich verwirren zwei Dinge in den Noten zu Chopins Scherzo Nr. 1 in h-Moll, op. 20. Das erste sind die Bindebögen in der linken Hand in T. 51-56 und den entsprechenden Parallelstellen (siehe den ersten angehängten Screenshot). Ich habe gelernt, dass durch einen Bindebogen verbundene Noten derselben Tonhöhe liegengelassen werden. Das ist aber in keiner Aufnahme dieses Scherzos bei dem oktavierten H der Fall.
Nun steht da auch noch ein Staccatopunkt auf dem ersten Viertel in T. 52 und 54, was für mich im Widerspruch zu den Bindebögen steht (ist das Teil des Scherzes?), aber wohl dazu führt, dass man hier neu ansetzt. In T. 56 jedoch steht kein Staccatopunkt auf dem ersten Viertel, hier müsste die punktierte Halbe des Vortakts also eigentlich liegengelassen werden. Das ist aber auch in keiner Aufnahme der Fall.
Auf IMSLP gibt es auch eine Ausgabe des Scherzos, bei der diese Bindebögen weggelassen sind (siehe den zweiten Screenshot unten). So wie hier wird es von allen Pianisten gespielt und macht für mich auch mehr Sinn.
Das zweite, was mich in den Noten verwirrt, ist die Dynamikbezeichnung beim Übergang zur Reprise nach dem ruhigen Mittelteil. In meiner Peters-Ausgabe steht dort nicht "fz > p", so wie zu Beginn des Stücks, sondern nur "p" (siehe dritter Screenshot). In der anderen Ausgabe steht dort jedoch wie am Anfang "fz > p" (siehe vierter Screenshot). Manche Pianisten hauen dort in einem plötzlichen "Vulkanausbruch" wieder voll in die Tasten, andere hingegen spielen eher leise. Was ist gemäß den Noten richtig bzw. "richtiger"?
Ich habe hier leider keine Urtext-Ausgabe der Scherzos zur Hand. Es wäre super, wenn jemand für mich z.B. in der Henle-Ausgabe mal nachschauen könnte, was dort in bezug auf die Bindebögen und auf den Übergang zur Reprise steht.
Grüße von
Fips
Die Screenshots:
mich verwirren zwei Dinge in den Noten zu Chopins Scherzo Nr. 1 in h-Moll, op. 20. Das erste sind die Bindebögen in der linken Hand in T. 51-56 und den entsprechenden Parallelstellen (siehe den ersten angehängten Screenshot). Ich habe gelernt, dass durch einen Bindebogen verbundene Noten derselben Tonhöhe liegengelassen werden. Das ist aber in keiner Aufnahme dieses Scherzos bei dem oktavierten H der Fall.
Nun steht da auch noch ein Staccatopunkt auf dem ersten Viertel in T. 52 und 54, was für mich im Widerspruch zu den Bindebögen steht (ist das Teil des Scherzes?), aber wohl dazu führt, dass man hier neu ansetzt. In T. 56 jedoch steht kein Staccatopunkt auf dem ersten Viertel, hier müsste die punktierte Halbe des Vortakts also eigentlich liegengelassen werden. Das ist aber auch in keiner Aufnahme der Fall.
Auf IMSLP gibt es auch eine Ausgabe des Scherzos, bei der diese Bindebögen weggelassen sind (siehe den zweiten Screenshot unten). So wie hier wird es von allen Pianisten gespielt und macht für mich auch mehr Sinn.
Das zweite, was mich in den Noten verwirrt, ist die Dynamikbezeichnung beim Übergang zur Reprise nach dem ruhigen Mittelteil. In meiner Peters-Ausgabe steht dort nicht "fz > p", so wie zu Beginn des Stücks, sondern nur "p" (siehe dritter Screenshot). In der anderen Ausgabe steht dort jedoch wie am Anfang "fz > p" (siehe vierter Screenshot). Manche Pianisten hauen dort in einem plötzlichen "Vulkanausbruch" wieder voll in die Tasten, andere hingegen spielen eher leise. Was ist gemäß den Noten richtig bzw. "richtiger"?
Ich habe hier leider keine Urtext-Ausgabe der Scherzos zur Hand. Es wäre super, wenn jemand für mich z.B. in der Henle-Ausgabe mal nachschauen könnte, was dort in bezug auf die Bindebögen und auf den Übergang zur Reprise steht.
Grüße von
Fips
Die Screenshots:
- Ausgabe Peters (Hermann Scholz), T. 45-61
- Ausgabe Augener (Karl Klindworth, Franz Xaver Scharwenka), T. 40-57
- Ausgabe Peters (Bearbeiter/Herausgeber wie oben), Übergang zur Reprise
- Ausgabe Augener (Bearbeiter/Herausgeber wie oben), Übergang zur Reprise
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01. Chopin - Scherzo Nr. 1 (Ausg. Peters, T. 45-61).jpg72,4 KB · Aufrufe: 31
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02. Chopin - Scherzo Nr. 1 (Ausg. Augener, T. 40-57).jpg86,6 KB · Aufrufe: 24
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03. Chopin - Scherzo Nr. 1 - Reprise (Ausg. Peters).jpg82,6 KB · Aufrufe: 20
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